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Full text: 10, 1882

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Nachträglich konnten die Kurven in der Umgebung des St. Lorenz-Golfes 
kontrollirt werden nach den Daten der neuen canadiachen „Monthly Weather 
Review“ aus den Monaten Januar 1880 bis Februar 1882 von den Stationen 
Halifax, Sydney, Fredericton und St. John N.-B. 
Für die Küste des Territoriums Aljaska und die gegenüberliegende 
asiatische Küste bot die grofse Arbeit von Dali über das Klima von Aljaska 
wichtige Ergänzungen zu dem von Herrn Felberg gesammelten Material. Da 
für 6 von Dalls Stationen, nämlich Unalasclika, St. Pani im Beringsmeer, 
St. Michaels im Nortonsund, Petropawlowsk, Ochotsk und Nikolajewsk vier- bis 
neunjährige Beobachtungsreihen berechnet sind, so können die Resultate als 
ziemlich gesichert angesehen werden, so auffallend die geringen Schwankungen 
an den beiden letzten Stationen gegen die grofsen Schwankungen von St. Paul 
auf der einen und Nord-Japan auf der anderen Seite auch sind. Die ältere 
zehnjährige Reihe von Nikolajewsk aus den Jahren 1854—65, welche Herr 
Felberg berechnet hat, ergiebt zwar etwas gröfsere Schwankungen, als die von 
Dali bearbeitete neuere von 5—6 Jahren (1866—73): im Winter 25,9 mm gegen 
21,8, im Sommer 16,5 mm gegen 13,5; allein auch die Werthe jener älteren 
Reihe sind kleiner als diejenigen der allerdings nur einjährigen Reihen von 
dem 10 Grad südlicher belogenen Sapporo und stimmen mit derjenigen des um 
18 Grad südlicheren Yokohama überein; die auf vier Beobachtungsjahren be 
ruhenden Werthe von dieser und anderen Küsten Stationen, die in den „Contri- 
butions to the Meteorology of Japan“ enthalten und auch von Herrn Felberg 
aufgenommen sind, lassen durch ihre noch viel bedeutendere Gröfse mit ziemlicher 
Sicherheit vermuthen, dafs sie nicht die mittlere, sondern die absolute Schwankung 
im Laufe dieser vier Jahre darstellen und also nicht zu benutzen sind. Die 
neue siebenjährige Bcobachtungsreihe von Tokio (vgl. „Oesterr. Zeitschrift f. 
Meteorol.“ 1880 pag. 439) ergiebt die durchschnittliche Monatsscbwankung für 
den Winter zu 23,9, für den Sommer zu 15,1 mm, also nur um einige Zehntel 
geringer als das allgemeine 15jährige Mittel von Nikolajewsk (W. 24,5, 
S. 15,5 mm). Peking, 4° nördlicher als Tokio gelegen, hat nach 23jährigen 
Beobachtungon eine mittlere monatliche Schwankung von 20,2 mm im Winter 
und 13,2 im Sommer. 
Aus dem Inneren von Sibirien habe ich, der strengeren Vergleichbarkeit 
halber, von mehreren Orten (Jenisseisk, Irkutsk, Barnaul) die Schwankungen 
im Mittel der Jahre 1873—78 berechnet; sie stimmten nahe mit don Gosammt- 
mitteln überein, die nun für diese Orte (im Winter) auf rosp. 8, 20 und 22 Jahren 
beruhen. Aufserdem konnte ich Turuchansk mit den gleichzeitigen Werthen von 
Jenisseisk vergleichen. Es scheinen nach allen diesen Daten die Schwankungen 
zu allen Jahreszeiten von Transbaikalien aus, sowohl nach Nord als nach West zu 
zunehmen und ihre gröfste Stärke am mittleren Laufe des 06?'-Flusses zu 
erreichen, von wo ans nach Westen sie übrigens ungefähr dieselbe Höhe bis 
zum Thal der Dwina behalten, um beim weiteren Fortschreiten nach dem Oeean 
abermals erheblich zuznnehmen. 
Besonderes Interesse bot die Vervollständigung des Bildes über die 
Vertheüung der Barometerschwankungen in den Umgebungen des Nordatlantischen 
Oceans nach Norden hin durch die Beobachtungen im Umkreise von Grönland, 
weil sich an solchen im letzten Jahrzehnt ein ziemlich reichhaltiges Material 
angesammelt hat, durch welches der Gegensatz, in welchem diese Gegend in 
Bezug auf die Vertheilung der Schwankungen zu Europa steht, sich unzwei 
deutig herausstellt. Das Material besteht einerseits aus den Beobachtungen der 
amerikanischen, englischen, deutschen und schwedischen Polarexpeditionen im 
Norden und Osten Grönlands und auf Spitzbergen, andererseits aus den mit den 
Jahren 1873—75 beginnenden mehrjährigen Beobachtungen der Stationen des 
Dänischen Meteorologischen Instituts auf Island und West-Grönland. Da in 
dem „Aarbog“ des letzteren die Gröfse der monatlichen Barometerschwankung 
in den Re surrt es fehlt, so mufsten wir dieselbe aus den Beobachtungen selbst 
ableiten und geben sie am Schlufs dieses Aufsatzes in einer Tabelle zum ferneren 
Gebrauch wieder. 
Während der 12 Monate von Mitte August 1875 bis August 1876 be 
sitzen wir die Beobachtungen der englischen Polarexpcdition in 81° 44' Nord 
und 82° 27' Nord. Nehmen wir für denselben Zeitraum die mittlere monatliche
	        
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