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Object: Jahresbericht 2004

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Nutzung der Meere 
Nutzung der Meere 
„Offshore“ bedeutet im buchstäblichen Sinn vor der 
Küste, auf der offenen See und wird inzwischen sy 
nonym für all die komplexen Aktivitäten und Planun 
gen verwendet, die im Meer vor der Küste eines 
Landes durchgeführt werden. Nach dem Seerechts 
übereinkommen der Vereinten Nationen können 
Gebiete bis zu 200 Seemeilen (sm) als ausschließ 
liche Wirtschaftszone (AWZ) bzw. in Bezug auf 
Bodenschätze als Festlandsockel beansprucht wer 
den. Deutschland kann in seiner AWZ, die sich an 
diese 12-Seemeilen-Grenze anschließt, bestimmte 
souveräne Rechte ausüben, obwohl die AWZ nicht 
zum Hoheitsgebiet zählt. Hierzu gehört die exklusive 
Nutzung von Bodenschätzen und wirtschaftlichen 
Zwecken dienende Anlagen, zum Beispiel Offshore- 
Windenergieanlagen (WEA). 
Schon seit langem spielt der Offshore-Bereich nicht 
nur für die traditionellen Nutzungen Schifffahrt, 
Fischerei und Tourismus sondern auch bei der Roh 
stoff- und Energiegewinnung eine zentrale Rolle. 
Sand und Kies, Öl und Gas werden aus dem Meer 
gewonnen. Rund 8000 Plattformen sind weltweit im 
Einsatz. Mehr als ein Drittel des Bedarfs der Euro 
päischen Union wird inzwischen durch die Öl- und 
Gasförderung in der Nordsee gedeckt. Auch bei der 
Entwicklung von regenerativen Energien rücken die 
Meere immer stärker ins Blickfeld. Als Teil der Nach 
haltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung 
zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Ener 
gien bis 2010 deutlich zu erhöhen. Dabei soll der 
Betrieb von großen Windparks in der Nord- und Ost 
see für einen am Nachhaltigkeitsgrundsatz orientier 
ten Energiemix der künftigen Energieversorgung der 
Bundesrepublik Deutschland einen wichtigen Beitrag 
leisten. 
Windenergieanlagen 
ln Deutschland ist das BSH nach §2 der Seeanla 
genverordnung (SeeAnlV) zuständig für die Geneh 
migung von Anlagen in der AWZ von Nord- und Ost 
see. 
36 Anträge auf Errichtung von Offshore-WEA wurden 
seit September 1999 beim BSH gestellt, 2004 gin 
gen drei neue Anträge ein. Für insgesamt 32 Projekte 
(27 Nordsee, 5 Ostsee) laufen derzeit Genehmi 
gungsverfahren für Offshore-WEA und stromabfüh 
rende Kabel (Stand: 5/2005). Im Jahr 2004 gingen 
nur noch drei neue Anträge für Windparks ein. Das 
Jahr war insbesondere dadurch geprägt, dass eine 
Vielzahl der gestellten Anträge entscheidungsreif 
wurden. Nach Vorlage von Umweltverträglichkeits 
studien wurden für neun Verfahren Erörterungs 
termine durchgeführt. 
Nach einer ersten Genehmigung im November 2001 
(PROKON Nord) und einer zweiten im Dezember 
2002 (Butendiek) konnten im Jahr 2004 fünf weitere 
Vorhaben genehmigt werden. Dies betraf die Vor 
haben Borkum Riffgrund (PNE2, 77 WEA), Borkum 
Riffgrund West (Energiekontor, 80 WEA) nördlich der 
ostfriesischen Inseln, die Vorhaben Amrumbank 
(EON-Energys, 80 WEA) und Nordsee-Ost (WINKRA, 
80 WEA) sowie das Vorhaben Sandbank 24 (Sand- 
bank24 GmbH, 80 WEA). Im Rahmen der Genehmi 
gung für das Vorhaben Amrumbank wurde auch die 
Errichtung einer Messplattform westlich Amrum ge 
nehmigt. Mit dieser Messplattform, die bereits im 
Frühjahr 2005 errichtet wurde, sollen insbesondere 
die Windverhältnisse aber auch andere Umweltfak 
toren am späteren Windparkstandort ermittelt wer 
den. Allen Entscheidungen gingen intensive Unter 
suchungen der Meeresumwelt und der Sicherheits 
belange der Schifffahrt an den geplanten Standorten 
voraus. 
Im Bereich der Ostsee wurden im Dezember wegen 
einer anzunehmenden Gefährdung der Meeresum 
welt zwei Anträge auf Genehmigung von Offshore 
Windparks abgelehnt. Nach intensivsten Recher 
chen, die sich auf die in den marinen Naturräumen
	        
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