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Full text: Jahresbericht 2008

Umweltschutz 
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Schutz der Meere 
Das BSH trägt mit vielen Arbeiten zum Schutz der 
Meere bei. Dazu zählen nicht nur die nautischen In 
formationen, meereskundlichen Vorhersagedienste und 
Untersuchungen zur Bewertung des physikalischen 
und chemischen Zustands von Nord- und Ostsee 
oder gut funktionierende Ausrüstungen für die Schiffe. 
Vielmehr Ist das BSH auch dort aktiv, wo es um die 
Reduzierung schädlicher Umweltauswirkungen geht, 
die durch den Schiffsbetrieb verursacht werden. 
Ballastwasser 
Zur Stabilisierung benötigen Schiffe Ballastwasser. 
Mit dem Wasser werden regelmäßig auch Organismen 
aufgenommen. Dabei kann es sich um kleine Fische, 
Benthosorganlsmen, Planktonorganlsmen oder auch 
pathogene Keime handeln, die mit dem Ablassen 
des Ballastwassers wieder freigesetzt werden. Hier 
durch werden Organismen und Krankheitserreger In 
andere Regionen der Weltmeere verschleppt, wo sie 
sich unter den veränderten Randbedingungen als 
schädlich erweisen können. Mit dem wachsenden 
und schneller werdenden Schiffsverkehr hat diese 
Bedrohung deutlich zugenommen. Mittlerwelle ha 
ben sich auf diese Welse bereits zahlreiche fremde 
Arten etwa In der Nord- und Ostsee angesiedelt, die 
hier mangels natürlicher Feinde einheimische Arten 
verdrängen und erhebliche wirtschaftliche Schäden 
anrichten. 
Das internationale Ballastwasser-Übereinkommen 
von 2004 fordert von der Schifffahrt schrittweise den 
Verzicht auf den bisher üblichen unkontrollierten 
Wasseraustausch und die vorherige Behandlung 
des Ballastwassers an Bord. Für eine Übergangszeit 
können diese Anforderungen auch durch einen 
Ballastwasseraustausch auf hoher See erreicht 
werden. Die dazu erforderlichen technischen Anla 
gen, die gewährleisten sollen, dass nur noch eine 
bestimmte Anzahl lebensfähiger Organismen im 
Ballastwasser enthalten ist, werden gegenwärtig von 
der Industrie entwickelt. Spätestens 2016 müssen 
ca. 40000 Schiffe, gestaffelt nach Alter und Ballast 
wasserkapazität, mit solchen Behandlungssystemen 
ausgestattet sein. Die notwendigen Typengenehmi 
gungen, die mit umfangreichen Testreihen zur Wirk 
samkeit und Umweltverträglichkeit der Anlagen 
verbunden sind, werden in Deutschland vom BSH 
erteilt. 
2008 erteilte das BSH in enger Zusammenarbeit 
mit dem Umweltbundesamt, dem Bundesinstitut für 
Risikobewertung und der Seeberufsgenossenschaft 
die weltweit erste Zulassung für eine Ballastwasser 
behandlungsanlage unter Verwendung aktiver Sub 
stanzen. Das von deutschen Firmen entwickelte 
System war damit das erste dieser Art, das die 
strengen internationalen und nationalen Genehmi 
gungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat. Außer 
dem hat das BSH 2008 für zwei weitere Hersteller die 
Anträge auf endgültige Genehmigung der Ballast 
wasserbehandlungsanlagen bei der IMO einge 
reicht. Dies Ist der letzte wichtige Schritt vor einer 
abschließenden Genehmigung des Gesamtsystems 
durch das BSH. Der IMO liegen zudem zwei Anträge 
deutscher Hersteller auf Erteilung der Grundge 
nehmigung für die geplante Verwendung von 
aktiven Substanzen in Ballastwasserbehandlungs 
anlagen vor. Weitere In- und ausländische Hersteller 
planen Genehmigungsverfahren beim BSH durch 
zuführen. 
MARPOL 
Das BSH ahndet Verstöße der Seeschifffahrt gegen 
Internationale Übereinkommen und nationale Vor 
schriften zum Schutze der Meeresumwelt vor schäd 
lichen Auswirkungen des Schiffsbetriebes soweit es 
sich um Ordnungswidrigkelten handelt. Der Schwer 
punkt liegt In der Überwachung der Einhaltung der 
Regelungen des Internationalen Übereinkommens 
zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch 
Schiffe (MARPOL 73/78). An Bord von Schiffen müs 
sen beispielsweise Tagebücher geführt werden, um 
den Verbleib von Öl als Betriebsstoff oder Ladung 
von als Massengut beförderten schädlichen flüssigen 
Stoffen oder Müll zu dokumentieren. Das nicht ord 
nungsgemäße Führen der Tagebücher, hinter dem
	        
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