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Full text: 37, 1909

568 Annalen der Hyrdrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1909. 
Kaja erhielt man westlichen Wind und östlichen Strom. Man segelte zunächst 
zwei Tage auf B-B.-Halsen, und als dann der Wind ein wenig holte, wieder zwei 
Tage auf St-B.-Halsen, hatte dabei aber etwa 30 Sm Östlichen. Strom im KEtmal, 
zö daß man durchschnittlich nur 10 Sm West täglich gutgemacht hatte, Nach- 
dem man dann wieder auf B-B-Halsen gegangen war, gelang es endlich auf 
2°30' N-Br, nördlich von Kap Kandi aus dem Strom zu kommen, Hier ging 
der Wind am 24, September, als man neun Tage in Sea war, etwas südlicher, so 
daß er mehr aus der Makassarstraße herauswehte; man kreuzte bei so frischem 
Winde, daß das Vorbramsegel festgemacht werden mußte, in drei Tagen bis zur 
Einfahrt in die Makassarstraße. Yon Kap Mandar aus Kiel man mit Irischem 
südöstlichen Winde durch die Java-See nach der Sundastraße und am 10. Oktober 
in 16 Stunden durch diese hindurch in den Indischen Ozean. 
Zu dem östlichen. Strom vor der Nordküste von Ceolebes bemerkt Kapitän 
Thomsen: »Ich ging einmal Anfang Dezember von Menado durch die Makassar- 
straße und hatte in der Celebes-See nördliche Winde and bei Kap Kandi und 
Kap Rivers westlichen Strom von mehr als 1 Sm stündlicher Gesehwindigkeit« 
Zu dem »Slatane findet sich die folgende Bemerkung: »Der Slatan wird 
in Kwandang selten unterbrochen, dann und wann bildet sich eine Bö über dem 
Lande östlich von uns, geht nach Tandgang Besar hinaus, kehrt dann wieder um, 
weht in die Bucht hinein und bringt etwa 1 Stunde lang starken Wind und 
Regen.« Rke, 
2. Wind- und Wetterverhältnisse im Bismarck-Archipel. Nach dem 
Bericht £. M. 8. »Planet«, Kommandant Korv,-Kapt. v. Trotha, Der im dieser 
Zeitschrift (1909, 5, 419) veröffentlichte Bericht wird noch durch folgende weitere 
Mitteilungen des Konumandos S, M. S, »Planet« ergänzt: 
Wind, Im Beobachtungsgebiet (östlicher Teil des Bismarck -ÄArchipels, 
Matupi— Ostseite Bougainvilles) ist im Dezember 1908 der NW-Monsun noch 
häufig, im Januar, Februar und März 1909 seltener vom SO-Monsun unterbrochen 
gewesen, Die mittlere Stärke des NW-Monsuns betrug 1 bis 2, im Dezember 
wehte er durchschnittlich heftiger, an vier Tagen dieses Monats wurde Wind- 
stärke 4 bis 5 verzeichnet. Die stärkste Bö wurde Ende März aus WNW vor 
Herbertshöhe mit Windstärke 6 (38) beobachtet, An der Ostküste Bougainvilles 
wurden. sehr unregelmäßige Winde angetroffen, teils waren sie nordwestlich, teils 
nördlich in Anschmiegung an den. allgemeinen Küstenverlauf, teils auch östlich 
und südöstlich. Nachts wurden diese Winde fast stets durch südwestliche und 
südliche Landwinde abgelöst, Es scheint, als ob das Vorherrschen des NW- 
Monsuns desto mehr aufhört, je weiter man nach Osten kommt. Das Anschmiegen 
an die Küstenformationen. wurde bei Kap St. Georg gefunden, wo westlich dieses 
Kaps die Winde mehr nordwestlich, östlich davon mehr nordöstlich wehten, 
Regen, In den einzelnen Monaten wurden folgende Regenmengen gemessen: 
Dezember 1908 vom 17, bis 31. .,.. 69 mm. " 
Januar 1909 « 1, * 81... 242 
Februar 1909 © 1, * 28...» 128 
März 1909 © 1 Bones MM «4 
Strom. In der Straße zwischen Neu-Mecklenburg und Buka wurde zur Zeit 
des NW-Monsuns nordöstliche, zur Zeit des SO-Passats südwestliche Versetzung 
beobachtet. Am 7. Juli setzte in der Mitte des St. Georgskanals nördlicher Strom 
in Stärke von 0.5 Sm. — Die Stromversetzungen. auf der Reise Matupi—Yap 
Ende Juli waren entsprechend den in den »Quaterly Current Charts« angegebenen, 
bis auf die in Höhe der Steffensstraße (Nord-Neu-Mecklenburg) beobachtete starke 
östliche Versetzung; diese ist wahrscheinlich auf die starken Gezeitenströme in den 
Durchfahrten zwischen Neu-Mecklenburg und Neu-Hannover zurückzuführen. 
Strombeobachtungen mit dem Ekmanschen Strommesser ergaben bei der 
Refuge-Insel (Südende Bougainvilles) und bei Angaur (Palau-Inseln) deutlichen 
Gezeitenstrom. Die weiteren Beobachtungen am selbstregistrierenden Pegel zu 
Kieta (Bougainville) zeigten, daß an der Ostküste von Bougainville im all- 
gemeinen halbtägige, etwa 4 Tage lang nach erstem und letztem Viertel jedoch 
eintägige Tiden vorherrschen. Br
	        
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