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Full text: 10, 1882

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halle (Tums Hallae, in qua . . textoruin opera . . muuiuntur) in Leyden, als 
Stationspunkt, von den, der Reihe nach von links nach rechts liegenden Thünucn 
der Petrikirche (y), des Rathhauses (i) 
und der Pankratiuskirche (u), deren 
gegenseitige Entfernungen in Ruthen 
= 52,0 und 62,6 nebst 110,9 gegeben 
waren. Die gemessenen Winkel be 
trugen 32° 57' zwischen dem ersten 
und zweiten gegebenen Punkte, 64° 40' 
zwischen dem ersten und dritten. Das 
Viereck aus den 3 gegebenen und dem 
gesuchten Punkto hatte nach der hier 
wiedergegebenen Figur von Snellius 
keinen umspringenden Winkel. Die Auf 
lösung von Snellius wurde vermittelst 
dos Durchschnitts zweier Kreise aus 
geführt, deren Peripheriewinkel die gemessenen Winkel darstellen; und die Be 
rechnung geschah mit Hülfo des Satzes, dafs die Centrallinie der beiden Kreise 
ihre gemeinschaftliche Sehne halbirt. Das Ergebnifs nach Snellius für die 
gesuchten Entfernungen wurde in der obigen Reihenfolge: oy = 79,30, oi = 96,2 
und ou = 118,2 Ruthen. 
1624, W. Schickard. Dieselbe Konstruktion, aber in oinor für die 
Praxis bemerkenswerthen anderen Form. (Jeher die von ihm auszuführenden 
Vermessungen zur Berichtigung dor Geographie von Würtemberg schrieb Wilh. 
Schickard (Tübingen, d. 6. Juni 1624) an Joh. Kepler: 8 ) „Plurimum negotii 
facessunt loca in convallibus sita, inobsorvabilia ex alto. Pro iis utor tali 
modo. Attendo, quos angulos faciant 
cum tribus jain notis locis A, B, C; 
eosque ad lineam mediam BG utcunque 
sumtam utrinquo adjungo, velut F et E; 
mox per tria somper puncta A, B, F 
vel B, E, C circulos duco; et ubi ambo 
se sccant, ut in H, locum quaesitum 
repono . . . Examina huue modum; et, 
si compcndiosiorem nosti, non invide“. 
Die hier willkürlich von Schickard 
gewählte mittlere Linie BG soll also 
nur zur Konstruktion der beiden Kreis 
bögen dienen, indem die entsprechenden 
Peripheriewinkel an diese Linie so an- 
gotragen worden, dafs ihre Schenkel durch die gegebenen Punkte A und C 
gehen; aber es ist wohl kaum Bohnenberger’s Meinung 9 ) zu bezweifeln, dafs 
Schickard diese Winkel bei E und F auch direkt mittelst der Richtungen 
nach den Objekten des Feldes konstruirt hat, welches für die Mefstisch-Praxis 
wichtig ist, wobei nämlich BG die vorläufige Orientirungslinie und BII die 
genaue wurde. 
1663, A. Treu (Trew). Konstruktion wie vorher bei Snellius, mit 
2 Kreisen, doch hat die Aufgabe hier einen anderen, etwas räthselhaften 
Ursprung. Das betreffende Buch diesos Autors (nach dem vorliegenden Exemplar 
der Münchener Staatsbibliothek) ist betitelt: „Summa geometricae practieae, 
worinnen erstlich Bernhard Cantzler’s kurzer und leichter Bericht vom Feld 
messen . . zum Andern . . nützliche Annotationes, auch Arithmoticae, Trigono- 
metricae . . Nauticao etc. Additiones und zu Zeiten Neue Inventiones etc. durch 
M. Abdiam Trew, Math. u. Phys. b. d. Universität Altdorff Prof.“, Nürnberg 
1663, 478 Seiten in 8 m Er behandelt, pag. 389—394, die Aufgabe mit dem 
Beispiel: AB = 40, BC = 96, AG = 124, Winkel ADB = 18° 40' und 
*) Epistolae ad Jo. Kepplernm scriptae. Epist. 466 (Kdit, 1718, pag. 685) cit. Camerer 
(Ebene Oerter d. Apollonius, Leipzig, 1796, pag. 406), nachher Pfleiderer, Trigon, pag. 275, von 
dem es hier entnommen ist. 
°) Zeitschrift für Astronomie, Band 6, Tübingen 1818, pag. 123.
	        
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