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Full text: 10, 1882

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in 65 Tagen vollendet und während derselben iu südlicher Breite 10° S-Br in 
32,9° W-Lg am 26. März, 20° S-Br in 37° W-Lg am 30. März und 30° S-Br in 
46,5° W-Lg am 7. April geschnitten. „Melusine“ hatto 20° S-Br in 32,9° W-Lg 
am 29. März gekreuzt. 
Nachdem in Montevideo die Ladung entlöscht worden war, ging „Anna“ 
am 30. Mai wieder iu See, um die Reise nach Apia fortzusetzen. Westliche 
Winde, die häufig stürmisch auftraten, begünstigten dieselbe, und erfolgte sie 
daher in befriedigend rascher Weise. Am 1. Juni überstand „Anna“ unweit 
37° S-Br in 47° W-Lg einen heftigen Sturm, der aus Ost begann und welcher, 
nachdem der Wind durch Süd gedreht war, aus SSW endete. Ein heftiges Ge 
witter, St. Elmsfeuer und ein niedrigster Luftdruck von 749,0 mm begleiteten 
diesen Sturm. Ein anderer schwerer Sturm trat am 13. Juni unweit 44° S-Br 
und 3° W-Lg auf. Dieser begann aus nordwestlicher und endete aus südöst 
licher Richtung. Das Barometer sank dabei auf 745,0 mm. Am 14. Juni, 
dem 16. Tage der Reise, ging „Anna“ in 43,8° S-Br von westlicher in östliche 
Länge über. 30° W-Lg war in 41° S-Br am 6. Juni überschritten worden. 
In östlicher Länge wurde in der Nähe von 44° S-Br ein Ostkurs verfolgt. 
Die Winde, welche man dort fand, waren vorherrschend nördliche und -westliche, 
dagegen traten südliche Winde verhältnifsmäfsig selten auf. Auffallend oft 
waren Stürme zu überstehen, und ungewöhnlich häufig war auch das Auftreten 
gewitterhafter Erscheinungen. Ein schwerer von Blitz und einem niedrigsten 
Barometerstände von 739,0 mm begleiteter Weststurm ereignete sich am 7. Juli 
unweit 43,5° S-Br und 85° O-Lg. Ein zweiter trat vom 10. bis zum 12. Juni 
in der Nähe von 44,5° S-Br und 100° O-Lg auf. Derselbe wehte aus nord 
westlicher Richtung, und nahm während seiner Dauer der Luftdruck bis auf 
735,0 mm ab. Am 13. Juli herrschte, nachdem der Wind sich nur für kurze 
Zeit gemäfsigt gehabt hatte, wieder ein von Blitz begleiteter, Hagelböen herbei- 
führender orkanartiger Sturm aus Süd; das Barometer sank während desselben 
auf 740,3 mm. Nachdem die Bark Tasmania umsegelt hatte, wurde ein nörd 
licherer Kurs eingoschlagen, und traf man dann zwischen Australien und Neu 
seeland eine anhaltend günstige Gelegenheit. Am 30. Juni befand sich „Anna“ 
in Sicht der in der Nähe der Nordspitze von Neu-Seeland gelegenen Drei 
KöMtV/e-Inseln. Der Wind wehte auch nach dieser Zeit fast ununterbrochen 
frisch aus Süd, und scliliefslich ging derselbe am 8. August in der Nähe von 
20,5° S-Br und 172,4° W-Lg direkt in den Passat über. Der unweit dieses 
letzteren Punktes beobachtete Luftdruck betrug 764,2 mm. Vom frischen Passato 
geführt, erreichte „Anna“ am 11. August die Rhede von Apia. Zur Vollendung 
der Reise waren 74 Tago erforderlich gewesen. Nachdem man den Meridian 
von Greenwich überschritten hatte, war die Länge der Kapstadt in 44,2° S-Br 
am 19. Juni, 50° O-Lg in 43,7° S-Br am 29. Juni, 80° O-Lg in 43,3° S-Br am 
6. Juli, die Länge des Kap Leeuwin in 45° S-Br am 14. Juli und die des Sttd- 
kaps von Tasmania in 45,5° S-Br am 21. Juli; ferner 40° S-Br in 157,4° O-Lg 
am 26. Juli, 30° S-Br in 175,5° W-Lg am 3. August und 20° S-Br in 172,3° 
W-Lg am 8. August gekreuzt worden. 
Nachdem später „Anna“ nach Levuka und Loma-Loma vorsegelt war, 
wurde am 21. Oktober von dem letzteren Platze aus die Heimreise angetreten. 
Da innerhalb der Inseln der Wind nur sehr flau und unbeständig auftrat, ge 
langte man erst am 23. Oktober frei von dem äufseren Riffe, wo frischerer und 
beständigerer SE-Passat angetroffen wurde. Bei dem immerhin jedoch nur 
flauen Winde in langsamer Fahrt südlich segelnd, erreichte „Anna“ am 31. Ok 
tober io der Nähe vou 29° S-Br und 176° O-Lg die wahrscheinliche polare 
Passatgrenze. Bei einem unweit dieses Punktes 769,0 mm betragenden Luft 
drucke sank dort der Wind zum ganz leisen Zuge herab, und nachdem dieser 
für längere Zeit geherrscht hatte, kam erst wieder frischerer Wind durch, als 
der Wind nordöstlich gelaufen war. Durchstehende kräftige Westwinde traf 
„Anna“ erst südlich von 42° Süd an, und erst von dieser Breite ab nahm dio 
Reise einen befriedigenden Verlauf. Der einzige hervorzuhebonde Sturm, der 
überstaodon wurde, trat am 1. und 2. Dezember unweit 54,5° S-Br in 92° W-Lg 
auf. Derselbe begann aus nordöstlicher Richtung, nahm plötzlich, als das Baro 
meter auf 729,0 mm gefallen war, bis zur Windstille ab, und wehte nachher 
wieder für längere Zeit aus SSW. Auf diesen Sturm folgten sehr leichte, eine
	        
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