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Als 10,5° N-Br überschritten worden war, sank der Wind zum ganz leisen
Zuge herab, und unweit 5° N-Br in 22,2° W-Lg gericth die Bark am 26. Januar
in Windstille und Mallung. Vier Tage hielten diese Verhältnisse an, und er
reichte man nach Verlauf derselben in 3° N-Br und 23® W-Lg den SE-Passat,
welcher „Excelsior“ am 1. Februar in 26,5° W-Lg über den Aequator führte.
Auf dem Wege zu diesem Punkte war 30° N-Br in 22,5° W-Lg am
3. Januar, 20° N-Br in 21,5° W-Lg am 16. Januar uud 10° N-Br in 21,5 W-Lg
am 21. Januar überschritten worden.
Im Südatlantisehen Oeoau fand „Excelsior“ die Grenze des mäfsigen und
beständigen Passats am 10. Februar in der Nähe von 21° 8-Br und 32,7° W-Lg.
Der Wind holte dort nicht, wie es gewöhnlich geschieht, nordöstlich, soudern
er sank zum ganz leisen Zuge herab und hielt dann nicht weniger als sechs
Tage lang in dieser Weise an. Der Wind frischte erst wieder auf, nachdem
dersolbe von SE nach NE lungelaufen war, und später wehten für längere Zeit
Winde aus dem westlichen Halbkreise. Als unweit 37° S-Br der Wind die
westliche Richtung annahm, geschah dieses auch nicht durch eine Drehung nach
links, sondern der Wind veränderte sich durch Süd nach SW. Am 5. März
überschritt „Excelsior“ in 40,2° S-Br den Meridian von Greenwich. Es waren
damals 32 Tage verflossen, seit man den Aequator überschritten hatte, uud
10° S-Br in 32,3° W-Lg war am 6. Februar, 20° S-ßr in 32,4° W-Lg am
9. Februar uud 30° S-Br in 27,8® W-Lg am 19. Februar gekreuzt worden.
Ganz ungewöhnlich ungünstige Verhältnisse fand „ Excelsior“ beim Ab-
Iaufeu der Länge. Man versuchte es zuerst, zwischen 41° und 42° S-Br,
steuerte aber, als dort keine frischen Westwinde gefunden wurden, nördlicher,
bis 40° S-Br überschritten worden war, und versuchte es dort. Hier herrschten
auch keine günstigeren Verhältnisse; Ost winde traten häufig auf, und die west
lichen Winde wehten oft mit sehr geringer Stärke. Am 6. April, nach 32tägiger
ruhiger Fahrt vom ersten Meridian ab, erreichte „Excelsior“ in 36,6° S-Br die
Länge von 80° Ost. Nachdem östlich von derselben für mehrere Tage bei
leichtem westlichen Winde ein hoch nördlicher Kurs verfolgt worden war,
wurde unweit 34° S-Br ein rasch frischer werdender SE-Wind angetroffen, der
bis nach 25° S-Br anhielt. Nach zweitägiger Dauer von Windstille und Mallung,
in welche der vorhererwähnte SE-Wind zuletzt übergegangen war, setzte
endlich am 15. April in etwa 23° S-Br und 86,4° O-Lg der SE-Passat ein.
Bei diesem kräftigen Winde konnte bis nach 11° S-Br hin, endlich einmal ein
rascher Fortgang erzielt werden. Derselbe wurde wieder geringer als nördlich
von diesem Parallel der Wind wieder zur ganz flaueu Briese herabgesunken
war, und am 21. April erreichte die Bark in etwa 8,5® S-Br und 89,5° O-Lg
die äquatoriale Passatgrenze. Bei leichtem veränderlichen Zuge, der nur unweit
1,5® S-Br durch frischen böigen Westwind ersetzt wurde und den eine etwa
1 Kn starke beständige Oatströmung begleitete, durchsegelte man auch das
Gebiet des westlichen Monsuns, und am 29. April überschritt » Excelsior* den
Aequator in 92,5° O-Lg. Auf dem Wege zu demselben war 30° S-Br in
84,5° O-Lg am 10. April, 20° S-Br in 87,3° O-Lg am 16. April und 10° S-Br
in 89,2° O-Lg am 20. April geschnitten worden.
In nördlicher Breite drehte der Wind allmählich von SW nach Süd und
wurde gleichzeitig etwas frischer. Auch der Strom veränderte seine Richtung
von einer östlichen zu einer nordöstlichen. Am 3. Mai befand sich „Excelsior“
in Sicht von Pulo Wag und den von hier ab noch vorliegenden Theil der Reise
kounte man bei leichtem SW-Monsun, ohne dafs ferner Nennenswerthes vorfiel,
vollenden. Am 13. Mai erreichte die Bark die Mündung des Rangoon-Flusses,
nach einer Reise, deren Dauer von der Linie im Atlantischen Ocean her
101 Tage betrug.
Nachdem die Bark in Rangoon eine für Europa bestimmte Ladung ein
genommen hatte, ging sie am 9. Juni wieder in See, um nach dem Kanal zurück
zukehren. Man traf auf See jetzt den SW-Monsuu in gröfserer Stärke wehend
an, wie auf der Hinreise, und gegen diesen kreuzend konnte die Bark nur in
langsamer Weise nach Süden bin fortschreiten. Am 27. Juni befand sich
„Excelsior“ in Sicht der NW-Spitze von Sumatra, wo das Schiff besonders
lange fest gehalten wurde. Um von 7,9® N-Br in 95,5° O-Lg nacli 6,2° N-Br
in 94,1° O-Lg! zu gelangen, waren nicht weniger als neun Tage erforderlich.