Skip to main content

Full text: 61, 1941

12 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 6 
2. Auch hier ist die Niederschlagshäufigkeit im Herbst und Winter in derselben Größenordnung 
größer als im Frühling und Sommer. 
3. Für die Aufspaltung in die beiden Jahreszeiten vergleichen wir noch einmal die Differenzwerte 
beider Tabellen: 
Tabelle 4 
Über alle Jahreszeiten 
aller Richtungen 
F + S 
H + W 
Tabelle 1: 3,8 
Tabelle 3: 5,4 
5,4 
6,2 
2,7 
5,1 
Daß die Niederschlagshäufigkeit im Herbst und Winter soviel größer ist als im Frühling und 
Sommer, liegt daran, daß die Reibung mit der größeren Windgeschwindigkeit im Herbst und Winter 
wächst. 
Auch in der Tabelle 3 macht sich der thermische Einfluß in demselben Sinne geltend wie in 
der Tabelle 1: die Differenz zwischen Küste und Land ist im Frühling und Sommer größer als im 
Herbst und Winter; der Unterschied ist aber gegen Tabelle 1 nicht größer geworden, sondern sogar 
verringert. Durch die Berücksichtigung der Buchten und Flußtäler in der Zusammenfassung der 
Stationen wird also die Differenz zwischen Land und Küste größer, und es ergibt sich, daß diese 
Feinheiten der Struktur des Küstenverlaufs reibungswirksam sind. Die Unterschiede der Jahres 
zeiten bestätigen den thermischen Einfluß in jedem Fall, sie sind aber in Tabelle 3 nicht ausgepräg 
ter, sondern sogar schwächer als in Tabelle 1. Die Buchten und Flußtäler üben keine thermische 
Wirkung für die Niederschlagshäufigkeit aus. 
Von den Landstationen der Tabelle 1 sind 10, wie oben erläutert, weggenommen und in der 
Tabelle 3 als Küstenstationen gerechnet worden. Nun könnte man erwarten, daß die Prozenlzahlen 
der Tabelle 3 für die Küste kleiner, für das Land größer werden als in Tabelle 1. Es werden aber im 
Frühling und Sommer in Tabelle 3 beide Wertegrößer, während im Herbst und Winter der Wert für 
die Küste kleiner, für Land größer wird. Rein rechnerisch wird das klar, wenn man den Mittelwert 
der 10 Stationen, die ihren Platz wechseln, betrachtet: Im Frühling und Sommer haben diese 10 
Stationen einen Mittelwert von 36,7 er liegt also zwischen dem Küstenwert von 34,9 % und dem 
Landwert von 40,3 %, denn wenn man von den 41 Stationen des Landwertes der Tabelle 1, der 40,3 % 
beträgt, 10 Stationen mit einem Mittelwert von36,7 % herausnimmt, bleiben die Stationen mit höhe 
ren Werten übrig und zwar die 31 Stationen mit einem Mittel von 41,5 %. Der Küstenwert der 31 
Stationen bekommt die 10 mit ihren 36,7 % dazu und steigt auch,und zwar auf den Küstenmittelwert 
der Tabelle3 von 35,3 %. Da der Wert derlO Stationen dem Küstenwert der Tabelle 1 sehr viel näher 
liegt als dem Landwert, muß die Differenz zwischen den beiden nach dem Platzwechsel der 10 Sta 
tionen in der Tabelle 3 größer werden. Das ist so zu deuten, daß sich die 10 Stationen, die zw T ar 
landeinwärts, aber an Flußtälern oder Flußmündungen sich befinden, sich nicht wie Land- sondern 
wie Küstenstationen verhalten. 
Wäre es anders, so hätte die Differenz nicht größer werden dürfen, sondern hätte gleich bleiben 
müssen. Das wäre der Fall gewesen, wenn der Mittelwert der 10 Stationen gerade zwischen dem der 
Küste und des Landes gestanden hätte. Die Differenz hätte auch kleiner werden können, was ge 
heißen hätte, daß diese 10 Stationen besonders niederschlagsreich hätten sein müssen, sogar im Ver- 
gleich zu den Stationen des Landes. Man hätte dann die Flußgebiete als Staugebiete der Aufslrömung 
auffassen müssen. Etwas anders ist es im Herbst und Winter. Bei der Tabelle 1 war die Differenz 
zwischen Küste und Land im Herbst und Winter sehr viel größer gewesen als im Frühling und 
Sommer, und es w T ar so gedeutet worden, daß ja auch ohne Rücksicht auf die Richtung der allge 
meinen Strömung im Herbst und Winter Reibungs- und thermischer Einfluß gegeneinander wirken. 
Dieses Mal waren die Werte der Tabelle 1 für die Küste 44,0 %, für Land 46,7 %. Der mittlere Nieder
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.