10
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 6
Landstationen im Sinne dieser Aufstellung sind:
1.
Potshausen
15. Wittstock
29.
Tönning
2.
Oldenburg
16. Waren
30.
Eckernförde
3.
Elsfleth
17. Güstrow
31.
Löningen
4.
Diepholz
18. Triebsees
32.
Schöningsdorf
5.
Schleswig
19. Gettorf
33.
Soltau
6.
Rotenburg
20. Husum
34.
Vechta
7.
Berge
21. Bremen
35.
Nienburg
8.
Arendsee
22. Hamburg
36.
Bremervörde
9.
Dömitz
23. Nordhorn
37.
Ülzen
10.
Poppenbüttel
24. Nesserland
38.
Lüneburg
11.
Zarrentin
25. Brake
39.
Eutin
12.
Perleberg
26. Wesermünde
40.
Neumünster
13.
Redlin
27. Glückstadt
41.
Lübeck
14.
Barnim
28. Stade
Es handelt sich also, hei insgesamt 72 Stationen um 31 Küsten- und 41 Landstationen. Für jede
dieser Stationen sind die nach den acht Hauptrichtungen der Kompaßrose eingeteilten 218 Wetter
lagen aufgerechnet worden. Eine Zahl von 33,0 für Brunsbüttelkoog in der Karte besagt, daß dort
an 33,0 von 100 Beobachtungstagen Niederschlag irgendwelcher Art und Intensität gefallen ist.
Es wurden die Prozentzahlen aller Land- und aller Küstenstationen für sich gemittelt. Um
ein Bild von dem thermischen Einfluß zu gewinnen, wurden die Wetterlagen noch nach Jahreszeiten
aufgeteilt und zwar wurden Frühling und Sommer einerseits und Herbst und Winter andererseits
zusammengefaßt, also März bis August einschließlich und September bis Februar einschließlich.
Von den insgesamt verwendeten 218 Wetterlagen fallen 89 auf den Frühling und Sommer und 129
auf den Herbst und Winter.
Tabelle 1
Über alle Jahreszeiten
aller Richtungen
F + S
H + W
Anzahl
der Stationen
Küste
40,4 %
34,9 %
44,0 %
31
Land
44,2 %
40,3 %
46,7 %
41
Diff.
3,8
5,4
2,7
72
Anzahl der Wetterlagen 218
89
129
Aus dieser ersten Form der Tabelle ergibt sich:
1. Bei der Mittelung über alle Werte ist die Niederschlagshäufigkeit über Land größer als
über See.
2. Es ist sowohl über Land als auch über Küste und See im Herbst und Winter die Nieder
schlagshäufigkeit größer als im Frühling und Sommer. Das scheint zunächst sowohl den Nieder
schlagskarten in Hellmanns Klimaatlas 6 ) als auch den vom Reichsamt für Wetterdienst herausge
gebenen Karten der mittleren Niederschlagsverteilung 9 ) zu widersprechen, die gerade im Juli die
höchsten Werte zeigen. Hingegen weisen die Karten der Verteilung der relativen Feuchtigkeit in
Hellmanns Atlas 6 ) einen Gang auf, der den Werten der Tabelle entspricht. Das Maximum der rela
tiven Feuchtigkeit liegt im Dezember-Januar. Die Niederschlagskarten geben Niederschlagsmengen
und nicht Häufigkeit und damit erklärt sich auch der Widerspruch. Da es darauf ankam, denKüstenein-
fluß deutlich zu machen, sind durch die Beschränkung der Wetterlagen auf solche mit geradlinigen
Isobaren die großen frontalen Niederschlagsgebiete ausgesondert, so daß bei der hohen relativen