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Seekarten und mehr
Digitalisiersysteme zur Verfügung, in der Druck
vorstufe werden digitale Laserbelichtungsanlagen
eingesetzt. Für den Seekartendruck werden großfor
matige Mehrfarben-Offsetdruckmaschinen betrieben.
Geprägt wird der Druckereibetrieb von den hohen
Anforderungen an Termintreue und Qualität, insbe
sondere bei den amtlichen Veröffentlichungen und
Seekarten für die Seeschifffahrt. Die hochmoderne
Technik stärkt zugleich die Position des BSH als
eines der Druckzentren im Druckereiverbund für den
Geschäftsbereich des Bundesministenums für Ver
kehr, Bau und Stadtentwicklung.
Die digitale Erfassung der deutschen Seekarten mit
der Kartenbearbeitungssoftware CARIS wurde zügig
weitergeführt. Bis Ende 2008 waren 63 Seekarten
und 12 Sportschifffahrtskarten-Sätze digital herge
stellt bzw. fortgeführt worden. Für Seekarten auslän
discher Gebiete werden digitale Raster- und Vektor-
Verfahren (Freehand, Illustrator, Lorik) verwendet.
Mit der Inbetriebnahme einer neuen Vierfarben-
Druckmaschine am Rostocker Standort und der
Auflösung der noch verbliebenen Teile der Druckerei
des BSH in Hamburg wurde der Umzug der hydro
graphischen Abteilung formell abgeschlossen.
Internationale Hydrographische
Organisation (IHO)
Das BSH vertritt Deutschland in der Internationalen
Hydrographischen Organisation (IHO). Aufgabe
dieser zwischenstaatlichen Organisation ist es, die
Arbeit der hydrographischen Dienste ihrer derzeit
80 Mitgliedsstaaten zu koordinieren, die Entwicklung
von Standards bei Seekarten und anderen Veröffent
lichungen sowie in der Seevermessung voranzutrei
ben und die hydrographischen Wissenschaften zu
fördern. Die Zusammenarbeit innerhalb der IHO
erfolgt in zentralen Ausschüssen und in Regional
kommissionen. Zusätzlich wird unter dem Dach der
IHO die regionale und bilaterale Zusammenarbeit
gefördert.
Ausschuss „Worldwide Electronic Navigational Chart
Database“ (WEND): Mit seinen Beschlüssen unter
stützte der WEND-Ausschuss erfolgreich die von
der IMO 2008 nach jahrelanger Vorbereitung verab
schiedete Einführung einer Ausrüstungspflicht mit
ECDIS ab dem Jahr 2012. Die sogenannten WEND-
Prinzipen regeln die weltweit einheitliche Herstellung
und den Vertrieb der für ECDIS erforderlich digitalen
Seekartendaten (ENCs).
North Sea Hydrographie Commission (NSHC):
Auf der 28. regulären Konferenz der Nordsee-Regio
nalkommission der Internationalen Hydrographischen
Organisation (IHO) im April 2008 in Helsingör, Däne
mark, die unter dem deutschen Vorsitz stand, wurden
insbesondere strategische Aspekte bei der Zusam
menarbeit mit der EU-Kommission und der Koordi
nierung der Seevermessung und der nautischen In
formationen im Nordseeraum und der angrenzenden
Seegebiete beraten. Einige wichtige Beschlüsse
konnten verabschiedet werden, u. a., dass die NSHC
die IHO federführend in der Meerespolitik der EU
vertritt. Daneben waren strategische Fragen, tech
nische Weiterentwicklungen und die Harmonisierung
der Vermessungen ein weiterer Schwerpunkt. Turnus
mäßig gab Deutschland den Vorsitz an Dänemark
weiter. Die nächste reguläre Konferenz wird 2010 in
Frankreich stattfinden.
Baltic Sea Hydrographie Commission (BSHC):
Im August 2008 fand die 13. reguläre Konferenz der
Ostsee-Regionalkommission auf Einladung des BSH
in Rostock statt. Damit war Deutschland erstmals
seit der Wiedervereinigung wieder Gastgeber dieses
wichtigen Gremiums für hydrographische Abstim
mungen im Ostseeraum. Unter dem Vorsitz Litauens
wurde u. a. die Mitwirkung der Ostseeanrainer an
dem von der Europäischen Kommission verabschie
deten Aktionsplan zur Integrierten Meerespolitik
behandelt. Weitere Themen waren die Abstimmung
der Seevermessung in den Hauptschifffahrtsrouten,
die Herstellung von INT-Seekarten und die Verbes
serung der Konsistenz der elektronischen Seekarten
im Ostseeraum. Nach der Konferenz übernahm
Deutschland turnusmäßig den Vorsitz der BSHC.