Die Küste, 76 (2009), 193-198
195
lieh, und es sind neue Verfahren der Informationsverknüpfung gefragt. Abb. 1 zeigt die Ver
fahren und Informationsflüsse, wie sie im BSH z. Zt. Operationen genutzt, betrieben und
angewandt werden. Im Folgenden werden diese Verfahren und deren Verknüpfung beschrie
ben. Wo bereits an anderer Stehe über die Einzelverfahren ausführlich berichtet wird, genügt
hier eine kurze Beschreibung und der Verweis auf das entsprechende Literaturzitat. Der
Übersichtlichkeit halber soll sich die Struktur dieses Aufsatzes an der Abb. 1 orientieren; die
Quadrate im Flussdiagramm werden in einzelnen Abschnitten von oben (Abschn. 2.1-2.3)
nach unten (Abschn. 2.11) abgehandelt.
Abb. 1: Verfahren und Informationsflüsse zur Ermittlung des Windstaus
2.1 Die Atmosphärenmodelle GME und COSMO-EU
Jedes numerische Wasserstandsmodell benötigt an seinen Gitterpunkten zumindest
Wind- und Luftdruckvorhersagen; in aller Regel werden diese von numerischen Atmosphä-
renmodellen bereitgesteht. Das BSH nutzt zum Antrieb seiner Schelfmeer-Modellkette
(Dick et ah, 2001) ausschließlich Ergebnisse der NWV des DWD (Majewski et ah, 2002;
Steppeler et ah, 2003 ). Neben Wind- und Luftdruck erhält das 3D-Modell (BSHcmod) der
BSH-Modellkette noch die Lufttemperatur, die spezifische Feuchte und die Gesamtbewöl
kung. Damit sind dann auch Berechnungen der Wärmeflüsse an der Meeresoberfläche mög
lich (Müller-Navarra und Lad wie, 1997).