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Full text: Positionspapier zum stoffbezogenen Umweltmonitoring (Teil 1 von 2)

Originalbeiträge 
Mitt Umweltchem Ökotox 
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13. Jahrg. 2007/ Nr. 2 
Positionspapier zum stoffbezogenen Umweltmonitoring (Teil 1 von 2) 
Arbeitskreis Umweltmonitoring in der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie 
H. Rüdel, K. Bester, A. Eisenträger, J. Franzaring, M. Haarich, J. Köhler, W. Körner, J. Oehlmann, A. Paschke, M. Ricking, W. 
Schröder, Ch. Schröter-Kermani, T. Schulze, J. Schwarzbauer, N. Theobald, Th. von derTrenck, G. Wagner, G. A. Wiesmüller 
Zusammenfassung 
Dieses Positionspapier wurde vom Arbeitskreis 
Umweltmonitoring der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und 
Ökotoxikologie erarbeitet. In Teil 1 werden wichtige Begriffe 
definiert und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie wissen 
schaftliche Grundlagen beschrieben, die für die Durchführung 
eines Umweltmonitorings relevant sind. In Teil 2 werden 
Hinweise zur konkreten Umsetzung von Monitoring 
programmen gegeben. Das gesamte Dokument mit 
zusätzlichen Beispielen ist auf den Internetseiten des AK Um- 
weltmonitorinq verfügbar. 
Hintergrund 
Es gibt eine Reihe von gesetzlichen Regelungen zum 
Umweltmonitoring, die die Überprüfung von Richtwerten oder 
Umweltqualitätszielen erfordern. Beispiele sind nationale 
Regelungen wie das Bundes-Bodenschutzgesetz oder EU- 
Richtlinien wie die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). In 
Zukunft wird auch die Bedeutung von Monitoringprogrammen 
im Rahmen der Chemikalienregistrierung (REACh) und der 
Pflanzenschutzmittelzulassung an Bedeutung gewinnen. Mit 
Hilfe eines geeigneten anwendungs- bzw. applikations 
begleitenden Monitorings erfolgt eine Qualitätssicherung der 
Risikobewertungen, die im Idealfall deren Ergebnisse bestä 
tigt. Das Monitoring hilft auch eventuelle Fehleinschätzungen 
im Registrierungs- bzw. Zulassungsprozess frühzeitig zu er 
kennen, falls Stoffe in der Umwelt oberhalb der abgeschätz 
ten Expositionskonzentrationen nachgewiesen werden. 
Vor diesem Hintergrund werden die Anforderungen an die 
Qualität der Umweltbeobachtung immer höher, während 
andererseits aber eher weniger Mittel für die Durchführung 
der hierfür notwendigen Untersuchungen zur Verfügung 
stehen. In diesem Spannungsfeld schlägt der Arbeitskreis 
Umweltmonitoring der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und 
Ökotoxikologie mit diesem Positionspapier Standards für die 
Konzeption und Durchführung eines stoffbezogenen 
Monitorings vor, die im Sinne einer „guten Praxis“ zu 
beachten sind. 
Unter stoffbezogenem Monitoring wird hier die Unter 
suchung der direkten Einwirkung von Stoffen auf Ökosysteme 
verstanden. Nicht betrachtet werden indirekte Wirkungen von 
Stoffen, wie z.B. die ökologischen Folgen von Klimaverän 
derungen. In diesem Positionspapier werden vor allem die 
grundlegenden Prinzipien des Monitorings dargestellt. Die 
tatsächliche Umsetzung hat dann angepasst an die jeweilige 
Fragestellung zu erfolgen, da es beispielsweise spezifische 
Unterschiede zwischen Untersuchungen in terrestrischen und 
aquatischen Ökosystemen gibt. Im Vordergrund stehen hier 
somit Rahmenbedingungen, die generell zu beachten sind. 
Das stoffbezogene Monitoring ist integrativ auszurichten, d.h. 
dass Stoffgemische medienübergreifend auf den trophischen 
Stufen des Ökosystems untersucht werden. 
Die Zielgruppe dieses Positionspapiers sind in erster Linie 
Praktiker aus Institutionen, die Monitoring-Programme 
durchführen, und potentielle Anwender der hier diskutierten 
Strategien (z.B. in Forschungsprojekten). Darüber hinaus 
werden Institutionen oder Personen, die über die Durch 
führung von Monitoring-Programmen entscheiden, über den 
Stand der Technik informiert, der beim Monitoring trotz even 
tueller finanzieller Engpässe einzuhalten ist, damit valide 
Ergebnisse erzielt werden. Um die unterschiedlichen Aspekte 
zu illustrieren, werden Beispiele vorwiegend aus der Gruppe 
der Arbeitskreismitglieder vorgestellt. 
Ziele 
Dieses Positionspapier ist das Ergebnis der Diskussion im 
interdisziplinären Arbeitskreis Umweltmonitoring, in dem 
Chemiker, Biologen, Geowissenschaftler sowie Wissen 
schaftler weiterer Fachdisziplinen Zusammenarbeiten. In 
erster Linie wird durch die Diskussionen in diesem Kreis ein 
Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der 
Umweltbeobachtung geleistet. Hierfür ist es wichtig, dass 
chemisch-analytische Bestimmungen (Expositions-/Belas- 
tungsmonitoring) mit biologischen Wirkungsuntersuchungen 
(Effektmonitoring) stärker als bislang verknüpft werden. So 
wird eine möglichst umfassende Bewertung des Zustandes 
der untersuchten Ökosysteme erreicht und die Relevanz der 
erhaltenen Aussagen gesteigert. 
Ein weiteres Ziel ist die Mehrfachnutzung von 
Probenmaterial für unterschiedliche Fragestellungen. Hierzu 
sind alle Schritte von der Auswahl des Probenmaterials über 
die Durchführung der Probenahme und die Proben 
behandlung sorgfältig und aufgabenbezogen durchzuführen 
und die Proben falls erforderlich veränderungsfrei einzu 
lagern. Ein Beispiel für ein solches Vorgehen ist die 
Umweltprobenbank des Bundes (httoV/www.umweltbundes- 
amt.de/umweltoroben/index.htm). 
Solche Ansätze dienen vor allem der Steigerung von 
Effizienz und Qualität des Umweltmonitorings. Entsprechend 
ist auch eine gleichzeitige Nutzung von Probenmaterial für 
verschiedene Monitoringprogramme zu prüfen. Ein Beispiel 
hierfür ist, dass bei Lebensmitteluntersuchungen zusätzlich 
auch umweltrelevante Stoffgehalte erfasst oder diese Proben 
zusätzlich als (Bio)lndikatoren des Zustandes der entspre 
chenden Biozönosen genutzt werden. In Getreideproben für 
die Lebensmittelüberwachung können z.B. neben den zu
	        
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