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Full text: 62/63, 1942/43

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Axis dem Ardiiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 62. Band Nr. 6 
Bei Annahme feuchtadiabatischer Temperaturänderungen treten diese Zuordnungsschwierig 
keiten häufiger auf, denn feuchtlabile Zustände kommen oft vor. Bei ihnen nimmt die feuchtpoten 
tielle Temperatur mit der Höhe zu, und eine Zuordnung zwischen den feuchtpotentiellen Tempe 
raturen des Temps und des Schertemps ist dann nicht mehr eindeutig. 
Mit Hilfe der Nachmittagsaufstiege vom 10. 12. 1937 wurden schließlich noch die vertikalen 
Versetzungen über 32 Stunden ermittelt. Der Zusammenhang zwischen diesen Vertikalbewegun 
gen und dem augenblicklichen Wolkenbild ist hier nur noch sehr lose. Immerhin zeigen aber die 
horizontalen Lufthahnen über 32 Stunden in anschaulicher Weise, wie sich das Ursprungsgebiet 
einer Templuftmasse immer mehr vergrößert, je weiter die Luftbahnen rückwärts verfolgt werden. 
Nach diesen mehr allgemeinen Betrachtungen folgen nunmehr die Einzelfälle. Die ent 
sprechenden Darstellungen zu diesen Beispielen befinden sich im Anhang anschließend an Karte 30. 
Diskussion 1 Temp Hamburg am 10. 12. 1937 10.00h 
Vergleiche hierzu die Darstellungen Ia und lb. 
26-stündige Vertikalbewegung 
Höhe adiab. feuchtadiab. Herkunft 
450- 550 mb 
1600 m 4 
> 2500 m 
4 
20 V, 
6 R 
550—650 mb 
1100 m i 
> 2500 m 
4 
15 V, 
6 N, 
5 R 
650— 750 mb 
2300 m 4 
2000 m 
4 
15 V, 
6 N, 
5 R 
750—850 mb 
1400 m 4 
1200 m 
4 
15 V, 
6 N, 
5 R 
850—950 mb 
750 m 4 
750 m 
4 
15 V, 
6 N, 
5 R 
In allen Niveaus waren die Lufmassen vorwiegend auf der Vorderseite und beginnen die 
Zyklone gerade auf der Nordseite zu umrunden. Die Luftbahnen zeigen im Mittel über 24 Stunden 
starkes Aufsteigen. 
Im Augenblick des Flugzengaufstieges befinden sich die Luftteilchen auf der Rückseite und 
müssen erfahrungsgemäß eine abwärts gerichtete Vertikalkomponente haben. Feuchte und Klar 
text scheinen auch darauf hinzudeuten: „7/10 dünner Ac und As, im Westen bis 4500 in, im Osten 
bis über Gipfel.“ Vermutlich setzt von Westen her Absinken ein, das in großen Höhen zuerst beginnt. 
Die punktierten Lufthahnen und der punktierte Temp sind — wie oben beschrieben — die Er 
gebnisse der zweiten Näherung. 
Die ausgezogenen Linien zeigen die Zyklonenhahn am Boden und im 500-mb-Niveau. Sie sind 
auch bei den folgenden Darstellungen zum Vergleich mit eingezeichnet. 
Diskussion 2 Temp Norderney am 10. 12. 1937 08.00h 
Höhe 
24-stündige 
adiab. 
V er tikalbewegung 
feuchtadiab. 
Herkunft 
450—550 mb 
2500 m 4 
> 2500 m 4 
15 V 
9 R 
550—650 mb 
2500 m 4 
> 2500 m 4 
15 V 
9 R 
650—750 mh 
1200 m 4 
1800 m 4 
15 V 
9 R 
750—850 mh 
500 m 4 
700 m 4 
15 V 
9 R 
850—950 mb 
400 m 4 
— 
15 V 
9 R 
Die Luftmassen haben in allen Niveaus die gleiche Herkunft: etwa 15 Stunden Vorderseite und 
während der letzten 9 Stunden Rückseite. Die vertikalen Luftbahnen zeigen daher im Mittel von 
24 Stunden noch Ansteigen an, während Feuchte und Klartext schon das Absinken auf der Rückseite 
andeuten. Einige Stunden Absinken auf der Rückseite sind also im Wolkenbild äußerst wirksam. 
Oberhalb 600 mb ist das Aufsteigen sehr kräftig, vielleicht hält es zur Zeit des Aufstieges auch 
auf der Rückseite noch an, wie aus der Bewölkung über Gipfel zu schließen ist.
	        
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