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Full text: 62/63, 1942/43

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 62. Band Nr. 6 
horizontalen Luftbahnen und b) das Adiabatenblatt, in welchem Temp und Schertemp und der 
Klartext des Flugzeugaufstieges enthalten sind*). 
Um die Darstellung möglichst übersichtlich zu machen, werden für jeden Temp alle fünf Luft 
bahnen der verschiedenen Hauptdruckflächen in die Darstellung a) eingetragen. Dabei wird am 
Ende einer jeden Luftbahn notiert, welchem Hauptdruckniveau sie angehört. Entsprechend der 
Tatsache, daß jede absolute Topographie für einen Zeitraum von 6 Stunden als repräsentativ ge 
nommen wird, wird bei den Luftbahnen dieser Zeitabstand durch Pfeilspitzen markiert. Da von 
dem Flugzeug- oder Radiosondenaufstieg ausgegangen wird und die Luftbahnen bis zum 08.00-Uhr- 
Termin des vorhergehenden Tages verfolgt werden, bedeuten die Pfeilspitzen die Zeiten: Uhrzeit 
des Aufstieges, 05.00, 23,00, 17,00, 11.00 und 08.00 Uhr. 
Praktisch bedeutet die hier angestellte Untersuchung, daß die Luftmassenbewegung während 
der betrachteten 24 Stunden als horizontal angesehen wird und die Vertikalbewegung anschließend 
sprungweise erfolgt. Solange die Vertikalbewegungen nicht sehr groß sind und kleiner als 1000 m 
bleiben, wird das Verfahren keine großen Fehler ergeben. Die Ergebnisse zeigen aber, daß vereinzelt 
wesentlich größere vertikale Versetzungen Vorkommen, und zwar sowohl Absinkbewegung auf der 
Rückseite als auch Aufsteigen auf der Vorderseite. In diesen Fällen dürfte zur Bestimmung der 
horizontalen Luftbahnen nicht nur ein Druckniveau verwendet werden, sondern dieses müßte je 
nach Vertikalbewegung kontinuierlich abgeändert werden. Nachdem mit Hilfe der horizontalen 
Luftbahnen die Vertikalbewegungen in erster Näherung bekannt waren, wurde in einigen Fällen 
bei den Luftbahnen diese vertikale Versetzung berücksichtigt in der Weise, daß nach einer verti 
kalen Versetzung von 1000 m das nächst höhere oder nächst tiefere Hauptdruckniveau für die 
horizontale Versetzung als repräsentativ genommen wurde. Bei dieser zweiten Näherung ergaben 
sich aber nur noch vereinzelt geringfügige Änderungen, sodaß allgemein die Werte der ersten 
Näherung als richtig hingenommen wurden. 
In dem ersten Beispiel (Temp Hamburg auf Seite 20) wurden die horizontalen Luftbahnen 
entsprechend den Vertikalbewegungen aus erster Näherung abgeändert und als punktierte Linien 
eingetragen, während sämtliche Luftbahnen der ersten Näherung gestrichelt sind. Entsprechend 
bedeutet der gestrichelte Temp den Schertemp der ersten Näherung und der punktierte Temp den 
Schertemp der zweiten Näherung. Gestrichelter und punktierter Temp zeigen in dem mitgeteilten 
Beispiel noch gewisse Unterschiede, woraus ersichtlich ist, daß auch die entsprechenden Vertikal 
bewegungen erster Näherung noch etwas zu korrigieren sind. In anderen Fällen wurden im allge 
meinen weniger starke Differenzen festgestellt, die Ergebnisse dieser Einzelfälle aber nicht mit 
eingetragen. 
Bei einer zweiten Näherung für die Ermittlung von Vertikalbewegungen, wie sie hier in einem 
Beispiel durchgeführt wurde, ist allerdings zu bedenken, daß die verwendeten horizontalen Luft 
bahnen nach dem Gradientwindgesetz nur eine erste Näherung darstellen. Es müßte daher — streng 
genommen — auch bei den horizontalen Luftbahnen eine zweite Näherung, die etwa durch Ab 
weichungen vom Gradientwindgesetz hervorgerufen wird, berücksichtigt werden. Diese zweite 
Näherung ist im allgemeinen aber nicht mehr faßbar. 
Aus diesen Überlegungen heraus erschien eine zweite Näherung für die Abschätzung von Ver 
tikalbewegungen etwas zu fein gefaßt und wurde daher in weiteren Beispielen unterlassen. 
Das Kernproblem dieses Abschnittes kann so formuliert werden, daß fünf verschiedene Luft 
teilchen gesucht werden, die 24 Stunden später gerade in den fünf Hauptdruckniveaus einer Temp- 
luftmasse liegen. Die Beantwortung einer solchen Frage ist natürlich nur dann möglich, wenn um 
gekehrt von einem Temp ausgegangen wird und die Luftbahnen in den Hauptdruckniveaus 24 
Stunden rückwärts verfolgt werden. Dieses Verfahren hat außerdem den Vorteil, daß die 24-stün- 
digen Vertikalbewegungen mit dem vorhandenen Klartext und der Feuchte verglichen werden 
können. Eine entsprechende Diskussion wurde bei jedem vorhandenen Aufstieg durchgeführt, wo 
bei es sich im wesentlichen darum handelt, ob eine sinnvolle Erklärung gegeben werden kann 
*) Diese Darstellungen folgen im Anhang anschließend an Karte 30.
	        
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