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Full text: 25: Der hydrographische Aufbau in der Deutschen Bucht vornehmlich dargestellt auf Grund der vorliegenden Unterlagen über Temperatur, Salzgehalt und Dichte

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VII. Betrachtung der Ergebnisse im Zusammenhang mit der säkularen Klimaänderung. 
Die Tatsache, daß sich die Atmosphäre und Hydrosphäre, insbesondere der Nordhalbkugel (Arktis), mit den 
letzten Dezennien erwärmt haben, ist so feststehend, daß man heute vor der Frage steht: Wie groß sind die Aus 
wirkungen dieser Erwärmung auf die physikalischen und biologischen Verhältnisse der Ozeane und seiner Rand 
meere sowie des Festlandes und zweitens: Ist die Erwärmung in beiden Sphären säkularer Natur, so daß man von 
einer Klimaänderung sprechen kann? Für die Beantwortung dieser Fragen ist sowohl von meteorologischer als 
auch von ozeanographischer Seite sehr viel Tatsachenmaterial zusammengetragen worden und es sind von geo- 
graphisch-klimatologischer Seite mehrere größere Zusammenfassungen, alle mit der Erwärmung in Beziehung 
stehender Fragenkomplexe, erschienen. Es ist in dieser Abhandlung nicht die Aufgabe, vorerst, wie sonst üblich, 
sich mit der einschlägigen Literatur auseinanderzusetzen, wenn man an neue Fragestellungen herangeht. Vielmehr 
soll hier untersucht werden, ob in den physikalischen Verhältnissen der Deutschen Bucht und ihrer Änderungen 
von Jahr zu Jahr Anzeichen vorhanden sind, welche auf eine Beeinflussung des Meerwassers durch Atmosphäre 
und Festland schließen lassen. Derartige Feststellungen lassen sich nur auf Grund langer Beobachtungsreihen hy 
drographischer Elemente treffen. Für diese Zwecke kommen in der Deutschen Bucht nur die Beobachtungen der 
Feuerschiffe in Frage. Außerdem können die Beobachtungen von Helgoland-Reede einige Aufschlüsse geben. 
Bei der Besprechung der Jahrestemperaturen und ihrer jährlichen Anomalien (s. BI3) und Abb. 15) ist aufge 
fallen, daß in den letzten 20 bis 30 Jahren die mittleren Wassertemperaturen der Deutschen Bucht größer geworden 
sind und daß besonders in den Jahren 1930 bis 1940 eine bemerkenswerte Erwärmung des Oberflächenwassers 
stattgefunden haben muß. Nach 1940 scheint dagegen ein stärkeres Abklingen dieser Temperaturzunahme vor sich 
zu gehen. 
In den Tabellen 64 bis 66 (Anhang) und der Abb. 105 a-k sind die langjährigen Temperatur-, Monats- und 
Jahresmittel verschiedener Perioden gegenüber gestellt. Die Temperaturdifferenzen zwischen den betreffenden 
Mittelwerten zeigen sehr deutlich, daß bei allen festen Stationen in gleichsinniger Weise eine relative Erwärmung 
im Oberflächenwasser zweifellos stattgefunden hat (bezogen auf die Periode 1923/32). Daß bei der Gegenüberstel 
lung der Mittelwerte von 1923/32 und 1920/42 besonders in den Wintermonaten Temperaturabnahme bei einigen 
Stationen errechnet worden ist, braucht uns in diesem Zusammenhang nicht mehr zu stören, da wir nach vorange 
gangener kritischer Beurteilung des Beobachtungsmaterials wissen, daß in den von Zorell ((16) Periode 1923/32) 
berechneten Mittelwerten einmal die Winterwerte zum Teil zu hoch angesetzt worden sind und zum anderen die 
größere Anzahl negativer Wassertemperaturen während der strengen Winter vor 1923 und nach 1932 nicht ent 
halten. 
Es ist bedauerlich, daß es für die Verhältnisse der Deutschen Bucht keine langen und ununterbrochenen Beob 
achtungsreihen der Wassertemperatur gibt. Wir sind auf Werte verschiedener Perioden und ihren Vergleich mit 
einander angewiesen. Von 1920 bis 1942 hat eine relative Erwärmung von 0.0 °C bis 0.8 °C auf Grund der Mo 
natsmittel, von 0.1 °C bis 0.5 °C auf Grund der Jahresmittel stattgefunden. Bei Helgoland ist seit 1873 bis 1936 im 
Jahresmittel eine Zunahme von 0.37 °C festzustellen, welche sich für die Zeit von 1893 bis 1936 sogar auf 0.44 °C 
erhöht. Für die Verhältnisse bei den Feuerschiffen können wir auf alte Beobachtungen der Wassertemperatur von 
Karsten ((13) S. 166) zurückgreifen. Es ist möglich, die Wassertemperaturbeobachtungen von dem Feuerschiff 
Borkum (1875/93) und dem Weser-Außenbuchtschiff (1875/93) mit den entsprechenden Werten der Periode 1920/ 
42 zu vergleichen. Es soll hier aber gleich betont werden, daß derartige Feststellungen der Temperaturdifferenzen 
so lange nicht viel auszusagen haben, so lange man nicht genaue Positionsangaben der Feuerschiffe aus früherer 
Zeit machen kann (s. Tab. 67). 
Ob diese Temperaturdifferenzen als reell anzusehen sind, vermag der Verfasser nicht zu sagen. Wenn man kei 
ne genauen Ortsangaben von früheren Beobachtungsstationen und keine Angaben über die Genauigkeit der Tem 
peraturmessung in der damaligen Zeit machen kann, sind derartige Vergleichstemperaturen ohne wissenschaftli 
chen Wert.
	        
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