Skip to main content

Full text: 11: Stand und Entwicklungstendenzen nautischer Systeme, Anlagen und Geräte an Bord von Seeschiffen

31 
jedes (ausgerüstete) Schiff unangefordert periodisch in kurzen Abständen (~15 Sekunden) ein 
identifizierende Kennung (z.B. internationales Rufzeichen, Fahrzeugtyp) und seine aktuellen 
Navigationsdaten (Position, Kurs, Geschwindigkeit, Bestimmungshafen usw.). In diesem sog. 
Broadcast-Betrieb erhält also jeder (entsprechend ausgerüstete) Verkehrsteilnehmer 
automatisch alle notwendigen aktuellen Navigationsinformationen aller übrigen Verkehrsteil 
nehmer im umgebenden Seeraum. Besondere manuelle Tätigkeiten entfallen. 
Ohne auf weitere Details beider technischer Lösungen einzugehen (siehe hierfür [20]), ist dem 
System der 4S-Transponder aus technischer Sicht ein deutlicher Vorzug einzuräumen. 
Unabhängig vom Ausgang der Entscheidung, sollen an dieser Stelle die allgemeinen Vorteile 
der Einführung eines solchen Identifikationssystems für die Schiff-Schiff Anwendungen erläu 
tert werden: Durch die Übermittlung der aktuellen Navigationsdaten der Fahrzeuge im 
umgebenden Seeraum können Korrelationen zu den aktuellen Radarbeobachtungen gebildet 
und Echos von Fahrzeugen sicher als solche identifiziert und zugeordnet werden. Die für die 
ARPA-Auswertung von Radarechos typische Verzögerung in der Erkennung veränderter 
Manöverdaten der beobachteten Schiffe (Kurs- bzw. Fahrtänderung), könnte mit dieser 
Technik nahezu vollständig kompensiert werden. Durch die Bekanntgabe des jeweiligen 
Fahrzeugtyps könnte erstmals die Rechtsstellung der Fahrzeuge untereinander auch ohne 
optische Sicht zweifelsfrei interpretiert und Maßnahmen zur Kollisionsverhütung auf eine 
erheblich sicherere Entscheidungsgrundlage gestellt werden. Alle bisherigen Versuche der 
Einführung von automatisierten Entscheidungshilfen für die Kollisionsverhütung könnten nun 
mit einer vollständig digital verfügbaren Wissensbasis operieren. Diese digitale Verfügbarkeit 
von Informationen anderer Verkehrsteilnehmer würde sich auch nahtlos in das ECDIS 
Konzept einpassen und dieses um eine kontinuierlich arbeitende Identifikationskomponente 
erweitern können [21]. Keine Ausrüstungsvorschrift wird jedoch, insbesondere in Küstenge- 
wässem, die Gesamtheit aller sich jeweils in Fahrt befindlicher Wasserfahrzeuge einschließen 
können und Radar/ARPA bzw. die optische Seeraumüberwachung in absehbarer Zeit 
überflüssig machen. Inwieweit Kennmisse über die jeweiligen besonderen lokalen Verhältnisse 
und die sich daraus ableitenden Handlungs- und Entscheidungskompetenzen durch ein System 
mit den genannten Aufdatierungsintervallen und den Datenübertragungskapazitäten bei
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.