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den Datendurchsatz durch Entwicklungen wie ECDIS in einer solch dramatischen Weise
angestiegen, daß eine tatsächliche Etablierung dieser Technik bezweifelt werden darf.
Wegen des Anwachsens der Kommunikationsanforderungen spielt der MiTS Standard für den
Transfer von Navigationsdaten in der Normungstätigkeit der IEC eine besondere Rolle. MiTS
(Maritime Information Technology Standard) ist ein gemeinsames Projekt der norwegischen
Schiffsausrüster-Industrie und der norwegischen Regierung zur Definition einer einheitlichen
Kommunikation zwischen Komponenten zur Prozeßsteuerung und -Überwachung im Schiffs
betrieb. Das definierte Kommunikationsmodell soll der Realisierung eines modularen Gesamt
systems zur operativen Schiffsführung dienen, das aus Subsystemen verschiedener Hersteller
bestehen kann. Die vorliegende Definition unterteilt sich in zwei Schwerpunkte:
1. Datentransfer zwischen den Subsystemen.
Kemgedanke des Datenaustausches ist das Prinzip einer verteilten Datenbank: jedes
Subsystem stellt seine Daten, die auch für andere Subsysteme von Wert sein können, sy
stemweit zur allgemeinen Verfügung. MiTS definiert nun die Gestaltung der Daten
protokolle und stellt die Softwarebausteine für die Sendung, Weiterleitung und den
Empfang dieser Daten bereit, wobei die Verbindung nach dem Client-Server-Prinzip im
Frage/Antwort-Verfahren direkt zwischen Sender und Empfänger aufgebaut wird. In der
Verschiedenheit der zu übertragenden Daten, der Übertragungskapazitäten und der
Zukunftsorientierung der technischen Lösung (Ethernet,TCP/IP) geht das System weiter
über die Möglichkeiten aller anderen bisher normierten Übertragungsverfahren hinaus.
MiTS schafft mit dieser Definition eine wichtige Grundlage für die Systemintegration auf
einer höheren Ebene.
2. Richtlinien für die vereinheitlichte Gestaltung der Benutzer-Schnittstellen von Sub
systemen.
Bei der Definition einheitlicher Gestaltungsstandards der Benutzerschnittstelle wird der
Begriff MAU (MiTS Application Unit) eingeführt. Die Definition selbst bezieht sich
bisher auf zwei wesentliche Prinzipien:
a) Darstellung von Informationen verschiedener Subsysteme in einer MAU (Beispiel:
Alarmbehandlung).
b) Darstellung mehrerer MAUs auf einem gemeinsamen Monitor (Shared Screen).