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Full text: Jahresbericht 1996

Meereskunde 
schließlich auf Satelliteninformationen (AVHRR). 
Die Einbeziehung von Schiffsbeobachtungen 
und die Integration von Eisgrenzen wird vorbe 
reitet. 
Eine knappe statistische Einordnung der 
Oberflächentemperaturen der Nordsee ergibt, 
daß dem drittwärmsten Jahr (1995) 1996 als 
viertkältestes Jahr im Beobachtungszeitraum 
1971-1996 folgt. 
Maritime Anwendung der Satellitenfernerkundung 
Wie in den Vorjahren wurden routinemäßig 
die AVHRR-Daten (AVHRR: Advanced High Re 
solution Radiometer) der polarumlaufenden 
NOAA-Wettersatelliten (NOAA = National At 
mospheric and Oceanic Administration) empfan 
gen, aufbereitet und zu verschiedenen anwen 
derorientierten Produkten verarbeitet. Es wurden 
Daten von insgesamt 2352 Überflügen empfan 
gen, 1155 Überflüge von NOAA-12 und 1197 von 
NOAA-14, verarbeitet und auf 50 Magnet-Kas 
setten (DAT) als Rohdaten archiviert. Nord- und 
Ostsee wurden mehrfach täglich erfaßt. Darüber 
hinaus wurden Eis- und Oberflächentemperatur 
verhältnisse im Europäischen Nordmeer bei 
Meßkampagnen deutscher Forschungsschiffe 
(u. a. FS Gauß) aufgenommen. 
Für die Standardprodukte wurden mehrere 
Sensorkanäle des NOAA-Systems routinemäßig 
und weitgehend automatisiert aufbereitet. Aus 
den täglichen Datensätzen wurden die Ober 
flächentemperaturen (SST) von Nord- und Ost 
see berechnet und wöchentlich zusammenge 
faßt. Für die Nordsee wurden In-situ-Messungen 
(z. B. aus dem BSH-Meßnetz MARNET) zu Kor 
rekturen und zur Qualitätsbeurteilung einbezo 
gen. 
Für die vom Eisdienst herausgegebenen 
Eiskarten wurden in den Wintermonaten 151 Sa 
tellitenbilder des nördlichen Ostseeraumes bear 
beitet. 
Die ESA hat Ende 1995 die Übertragung 
von ERS-Radardaten an die BDDN-Stationen 
aus Kostengründen eingestellt. Alternativ bot die 
Tromsö Satellite Station den Echtzeit-Datenü- 
bertragungs-Service zu kommerziellen Bedin 
gungen an. In einer Versuchsphase im Winter 
1996/97 wurden die technischen Bedingungen 
zur Öl- und Eisüberwachung in den Hoheitsge 
wässern erprobt. 
Geologischer Dienst 
Den größten Teil der Arbeiten nahmen die 
fachlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der 
wirtschaftlichen Nutzung des Meeresbodens in 
Anspruch, wobei die Überwachung der verschie 
denen Gasrohrleitungen im Vordergrund stand. 
Die von den Betreibern eingereichten Über 
wachungsberichte, ergänzt durch umfangreiche 
Kartensätze und tabellarische Zusammenstel 
lungen von Art, Längen und Höhen von Unter 
spülungen, wurden ausgewertet. Die Ergebnisse 
wurden auf den für jede Rohrleitung gesondert 
stattfindenden „Technical Meetings“ erörtert. 
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