GOOS-Workshop: Zusammenfassung und Ergebnisse der Themenkreis-Beratungen
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Themenkreises V: Neue Technologien
Vorsitzender: Prof. Dr. P. Wille, FWG Kiel
Berichterstatter: Dipl.-Ing. H.U. Oebius, VWS Berlin
Schon aus der Diskussion der vorangegangenen Themenkreise hatten sich überdeutlich
Defizite an verläßlichen Meßverfahren und -geraten sowohl bei der Meeresbiologie und
den Fischereiwissenschaften als auch bei der Klimatologie, der Ozeanographie und der
Nutzung als Verkehrsraum gezeigt. Hier müssen neue Programme ansetzen, und hier
muß sich auch die Wissenschaft an einem Tisch wiederfinden. Die wesentlichen Anforde
rungen an neue Technologien sind klar und im GOOS-Programm vollständig beschrie
ben. Es sind dies Zuverlässigkeit, Wartungsfreiheit, lange Standzeiten und Kostengün
stigkeit. Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist auch eine große Stückzahl interessant.
In den Vorträgen dieses Themenkreises wurde versucht, einerseits den Umfang neuer
Technologien abzustecken, andererseits aber auch eine Bestandsanalyse, Defizite und
Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten und in der Diskussion zu verdeutlichen. Zusätzlich
zu den vier vorgesehenen Vorträgen waren fünf Ad-Hoc-Beiträge zu bestehenden und
neuen Technologien angemeldet worden.
Herr Prof. Koske schlug in seinem Vortrag über "in-situ-Meßverfahren" in der Ozeanogra
phie eine Brücke zwischen den Anforderungen eines Global Ocean Observing Systems
als Primärnutzer des Dienstleisters Meßtechnik und den bestehenden technischen und
finanziellen Möglichkeiten. Als Basis hierfür dienten ihm die Diskussionen, die derzeit im
EuroGOOS ablaufen. Hier hat sich inzwischen eine Initiative gebildet, die als Plattform
auch für deutsche Überlegungen genutzt werden kann. In der Technology Planning
Group werden bereits konzertierte Aktionen gestartet, die u.a. eine Bestandsaufnahme
verfügbarer Technologien und die Definition des zukünftigen Technologiebedarfs beinhal
ten. Diese Informationen könne die Bundesrepublik über ihre Beteiligung an diesen
Organisationen nutzen. Das neue MAST-Programm fördert daher bereits ausdrücklich
und prioritär die Entwicklung neuer Technologien. Im EuroGOOS sind die Möglichkeiten
der Technologieentwicklung aufgezeichnet. Es teilt folgende Gruppen ein:
. Sensoren, Instrumente, Meßanordnungen
. Plattformen, Geräteträger
. Hilfssysteme
Jede dieser Überschriften enthält eine Vielzahl von natur- und ingenieurwissenschaftli
chen Anforderungen und Möglichkeiten, die vor dem Hintergrund einer Operationellen
Meßtechnik, wie sie im Rahmen von GOOS benötigt wird, zu erörtern und zu diskutieren
sind. Die Liste der von der Meßtechnik anzusprechenden Parameter ist lang. Erst wenige
Sensoren haben aber den Stand der Zuverlässigkeit, langer Lebensdauer oder Wartungs
freiheit erreicht. Es zeichnet sich leider ab, daß es vorläufig bei diesen Parametern
bleiben wird. Es sind dies in erster Linie CTD-Sonden, Fluorometer, ADCP-Geräte,
Echolote und Wellenmeßbojen. Negative Einflußgrößen für die Entwicklung neuer
Technologien bleiben die