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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
Dagegen sind weite Teile des Meeresbodens der Nordsee mit Sanden bedeckt, die 
nur geringe Feinkornanteile im unteren Prozentbereich enthalten. In diesen als dis- 
persiv geltenden Gebieten findet keine Nettosedimentation statt. Die rechte Karte in 
Abb. 4-53 (Deutsche Bucht) zeigt die Ergebnisse von Korngrößenanalysen im Oberflä 
chensediment des deutschen Festlandsockels aus dem Zeitraum 1995 bis 2007. Die 
schlickigen bzw. feinsandigen Gebiete in der inneren Deutschen Bucht und auf der 
Weißen Bank treten durch einen hohen Feinkornanteil deutlich hervor. Auf der Karte 
der gesamten Nordsee (links) fällt vor allem der hohe Feinkornanteil in der sehr tiefen 
Region vor der südnorwegischen Küste bis hinein in den Skagerrak auf. 
Die grobe Sandfraktion des Sediments besteht vor allem aus Silikaten. Durch ihre che 
mische Beschaffenheit und infolge ihrer relativ kleinen Oberfläche zeigt diese Fraktion 
nur eine geringe Neigung zur Anreicherung von Spurenmetallen. Die Feinkornfraktion 
setzt sich hingegen vor allem aus Tonmineralen und organischem Material zusam 
men, enthält Eisen(lll)-oxid-hydrate, Mangan(IV)-oxid-hydrate und Eisen(ll)-sulfide, 
die zur effizienten Bindung vieler Spurenelemente beitragen. Um die Metallbelastung 
von sandigen dispersiven Gebieten mit der in eher schlickigen Akkumulationsgebie 
ten vergleichen zu können, werden im BSH-Monitoringprogramm die Elementgehalte 
der Oberflächensedimentproben direkt in der Korngrößenfraktion < 20 pm bestimmt. 
Auf diese Weise wird eine Verdünnung der Sedimentprobe durch grobkörniges, che 
misch inertes Material (Sande) vermieden. Zur vergleichenden Bewertung wird also 
nur die Sedimentfraktion betrachtet, die ein hohes Potenzial zur Bindung der Spuren 
elemente besitzt. 
4.4.4.2 Metallgehalte in Trendmonitoringgebieten (Dt. Bucht 2006/07) 
In den Jahren 2006 und 2007 wurden alle Trendmonitoringstationen in der deutschen 
AWZ beprobt. Die Ergebnisse der Untersuchungen in den sechs differenzierten Unter 
suchungsgebieten (vgl. Abb. 4-52,5.253) sind in Tab. 4-7zusammengefasst. Sie enthält 
Mittelwerte und Standardabweichungen der wichtigsten sechs Schwermetalle und der 
dazugehörigen Normierungsparameter (Matrixelemente und Korngrößenanteil). Die 
Matrixelemente Aluminium und Lithium weisen in der Feinkornfraktion Gehalte zwi 
schen 6,4 und 7,4% bzw. 59 und 75 mg/kg auf. Diese Werte liegen für Aluminium um 
den Faktor 1,3 bis 1,5 bzw. für Lithium 1,2 bis 1,5 über den von OSPAR zu Normie 
rungszwecken verwendeten Werten von 5% (AI) bzw. 50 mg/kg (Li). 
Auffällig ist weiterhin der hohe Eisenwert im ehemaligen Dünnsäureverklappungsge 
biet (Ti) nordwestlich von Helgoland. Erhöhte Eisengehalte, aber auch relativ hohe 
Arsen-, Zink- und Bleigehalte, werden in diesem Gebiet seit Jahren regelmäßig beob 
achtet. Nach heutigem Kenntnisstand ist hierfür die Verklappung von Dünnsäure aus 
der Titandioxidproduktion verantwortlich. Sie wurde in dieser Region 1989 eingestellt 
(BSH 1991), ist in der Zusammensetzung des Sedimentes aber immer noch deutlich 
sichtbar. 
Vor allem die Elemente Kupfer, Cadmium und Nickel (für Nickel liegen nur OSPAR 
Hintergrundwerte (BC und BAC) zur Bewertung vor) bewegen sich in den meisten Re 
gionen der deutschen AWZ bei niedrigen Gehalten oder im Bereich der Hintergrund 
konzentrationen. Alle Schwermetalle zeigen in Küstennähe erhöhte Gehalte, entlang 
der ostfriesischen Inseln weniger ausgeprägt als entlang der nordfriesischen Küste. 
Durchweg wurden im Bereich der Weißen Bank (WB) niedrige Metallgehalte gemes 
sen, nur die Quecksilber- und Cadmium-Gehalte nehmen zur zentralen Nordsee hin 
(TE) weiter ab. Diese sehr deutlichen Gradienten, mit erhöhten Gehalten in Küsten-
	        
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