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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
in der südlichen und östlichen Nordsee. Hierbei ist die Nickel-Verteilung durch einen 
weniger steilen Gradienten gekennzeichnet. Die 400 ng/L Ni-Linie reicht deutlich wei 
ter in die mittlere Nordsee hinein, als dies für Kupfer der Fall ist. Auch vor der südeng 
lischen und norwegischen Küste werden verglichen mit Kupfer höhere Nickelgehalte 
gemessen. Dagegen ist die nach Norden gerichtete Elbefahne vergleichsweise stär 
ker durch das Element Kupfer ausgeprägt. Die räumliche Verteilung der beider Ele 
mente gibt Hinweise darauf, dass die Nickelbelastung der Deutschen Bucht stärker 
auf diffuse Einträge (atmosphärische Deposition, Oberflächenablauf) und auf Einträ 
ge westlich der deutschen AWZ gelegener Flusssysteme zurückzuführen ist, als dies 
für Kupfer der Fall ist. Auch der Eintrag aus der Ostsee, welcher sich an der südnor 
wegischen Küste bemerkbar macht, liefert offensichtlich höhere Nickel- als Kupferein 
träge in die Nordsee. Dagegen ist die Elbe eindeutig die stärkste Punktquelle für die 
Kupferbelastung der Nordsee. 
Die räumlichen Verteilungen von Blei, Quecksilber und Zink sind durch vielfältige Me 
chanismen beeinflusst. Einfache Erklärungsmuster, wie sie für die überwiegend ge 
löst vorliegenden Elemente funktionieren, gibt es hier nicht. Folgende Beobachtungen 
lassen sich aber zusammenfassen: Zink zeigt, wie im Januar 2006, auch im Sommer 
2006 erhöhte Gehalte im Elbe-Ästuar und vor der Wesermündung. Das in der südli 
chen Nordsee liegende Konzentrationsmaximum nordöstlich der Rhein- Scheldemün 
dung lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dort lokalisierte Abflüsse zurück 
führen. Interessanterweise werden auch im Sommer, ähnlich wie im Januar, in der 
zentralen deutschen AWZ auf 55° N deutlich erhöhte Zinkgehalte nachgewiesen, eine 
Erklärung hierfür gibt es zurzeit nicht. Dagegen werden die niedrigsten Zinkgehalte 
in der nördlichen Nordsee gemessen. Zur Interpretation der erhöhten Bleigehalte in 
der zentralen und westlichen Nordsee sowie der punktuell erhöhten Quecksilberbe 
lastungen in der nördlichen Nordsee sind weitere Untersuchungen notwendig, eine 
Interpretation ist auf Basis der vorhandenen Daten nicht möglich. 
4.4.3.6 Langzeitentwicklung der Metallbelastung der Dt. Bucht 
Die Betrachtung der zeitlichen Entwicklung der Metallgehalte im Oberflächenwasser 
wird auf Basis der Messungen im küstennahen Wasser (30 - 32) durchgeführt. Dieser 
Wasserkörper ist einerseits noch durch die regionalen Küsten- und Süßwasserzuflüs 
se beeinflusst, andererseits bleibt hier aber die direkte Wirkung lokaler küstennaher 
Einzelquellen gering, genauso wie starke Einflüsse durch sehr flache Küstenstreifen. 
Insgesamt ist in diesem Wasserkörper die Untersuchung übergeordneter Trends mög 
lich, da die Variabilität im Datensatz überschaubar bleibt. Weiterhin werden nur Mes 
sungen aus dem jeweils ersten Quartal des Jahres berücksichtigt, um die jahreszeit 
lich verursachte Messwertstreuung aus der Bewertung auszuklammern. In Abb.4-50 
sind die jährlichen Verteilungsstatistiken der Elemente Cd, Cu, Hg, Ni, Pb und Zn im 
Zeitraum von 1990 bis 2007 in Boxsymbolen als Zeitreihe dargestellt. Weiterhin ist zur 
Orientierung das Intervall der OSPAR BRC (Hintergrundkonzentrationen) als grauer 
Balken hinzugefügt. 
Die Elemente Quecksilber (reaktiv) und Blei zeigen keinen ausgeprägten Trend. Die 
Messwerte streuen stark. In beiden Fällen ist die Ursache in lokalen spezifischen 
und/oder kurzzeitigen Ereignissen zu suchen. Die hohen Bleigehalte im Januar 2007 
sind auf die Messung resuspendierten kolloidalen Sediments infolge des Orkans 
>Kyrill< zurückzuführen. Gegenüber den Vorjahren wurden 2006 und 2007 deutlich 
erhöhte Bleigehalte gemessen. Die Quecksilbergehalte bewegten sich im üblichen 
Rahmen, im Wesentlichen unter 2 ng/L.
	        
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