Identifizierung von Ölverschmutzungen
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Das generelle Schema des Verfahrens Ist In Abbildung 6 dargestellt. Bel der Entwicklung dieses Verfah
rens stand die „Objektivierung“ der Auswertung Im Vordergrund. Zwar Ist der visuelle Vergleich von Kom
ponentenmustern der komplexen Öle weiterhin ein Integraler Bestandteil des Verfahrens. Dies wird aber
hier kombiniert mit Messungen von Einzelkomponenten aus den unterschiedlichsten Substanzklassen und
dem Vergleich von Zahlenwerten (Konzentrationsverhältnissen). Den praktisch Immer vorhandenen Verän
derungen, denen Öl unterliegt, sobald es Ins Wasser gelangt (Verdampfung, bakterieller Abbau, Lösung,
Photooxidation) wird mittels sog. PW-plots (Partial Weathering-plots) Rechnung getragen. Hier werden die
Konzentrationen der Komponenten der verwitterten Probe gegen die der unveränderten Vergleichsprobe
des vermeintlichen Verursachers aufgetragen. Die Veränderungen durch Verwitterung folgen bestimmten
Gesetzmäßigkeiten (z.B. Verdampfung von Substanzen nach dem Siedepunkt). Diese Gesetzmäßigkeiten
werden hier heraus gearbeitet und damit als solche belegt.
Das hier entwickelte GOSI-Datenbank-System, dessen Vorzüge weiter oben anhand mehrerer Beispiele
dargestellt worden sind, entspricht genau dieser Methode. Eine „GOSI-Onllne-Verslon“, die weltweit von
jedem (befugten) Labor genutzt werden kann, wird noch In 2011 fertiggestellt werden.
Literatur / Weiterführende Informationen
[1] G. Dahlmann: Eine neue, sichere Methode zur Identifizierung der Verursacher von Ölverschmutzungen,
Dt. hydrogr. Z. 37, 1984. H.5. Mitteilungen
[2] http://www.bonnagreement.org
[3] http://www.bonnagreement.org/eng/html/Bonn-OSINet/welcome.htm
[4] http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Umweltschutz/OelldentlflzlerungWOeldatenbank.ppt