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Full text: Modellierung von extremen Sturmhochwassern an der deutschen Ostseeküste

Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 71-130 
93 
Abb. 7a: Wasserstandsverlauf an repräsentativen Orten und Starkwindband (> 20 m/s) zum Zeitpunkt 
maximaler Windgeschwindigkeit über der Ostsee westlich von 16° Ost (13.11.1872 8:00) 
3.3.2 Extrem in der Pommerschen Bucht 
Die Pommersche Bucht ist mit ihrer Lage am südlichen Ende der zentralen Ostsee hin 
sichtlich der Untersuchungsmethode in MUSE (Nordsee und Ostsee) am ehesten mit der 
Situation in der Deutschen Bucht bei einem „Effektivwind“ 6 über der zentralen Ostsee aus 
NNO (Säger u. Miehlke, 1956) vergleichbar. Diese Windrichtung begünstigt gleichzeitig 
den Windstau in der Mecklenburger Bucht. 
Extrem in der Pommerschen Bucht und gleichzeitig nur in der Pommerschen Bucht ist 
die Realisation 1964_48 (Abb. 7b). Sie zeigte in der Auswahl über die empirischen Wasser 
stände nach Schmager (2003) den höchsten Windstau unter allen Realisationen (Schmitz, 
2007). Zum Zieltermin 6.2.1964 zieht in den ERA40-Daten ein Tiefdruckgebiet von Südskan 
dinavien nach Russland. Der effektive Wind weht im Westen des Tiefdruckgebiets nahezu 
aus N. Das entspricht etwa dem stauwirksamsten Wind für Koserow bei Schmager (1984, 
2003). Die Maximierung des Wasserstands wird in der Realisation 1964_48 durch eine leichte 
Verlagerung der Zugbahn nach Westen bewirkt. Die gleich hohen Wasserstände in Flensburg 
und Travemünde zeugen von einem Einstrom aus dem Kattegat während der zwei Tage vor 
dem Sturmhochwasser bei vergleichsweise geringem Ausstrom über der Darsser Schwelle in 
die zentrale Ostsee (Bork u. Müller-Navarra, 2009). 
Die vier anderen in der Pommerschen Bucht extremen Realisationen erreichen den 
höchsten Wasserstand unter den Pegeln der Gruppe PB (Saßnitz, Greifswald, Koserow) in 
Greifswald. Drei davon (1971_45b0bt, 1971_45b0by, 1971_35b0bv) sind Variationen einer 
Wetterlage, bei der ein Tief von Nordskandinavien nach Russland zieht (Schmitz, 2007). Der 
effektive Wind ist der im Norden des Tiefdruckgebiets. Die Windrichtung ist mehr aus NO 
6 
2006). 
Effektivwind ist der auf die stauwirksamste Richtung projizierte Wind (JENSEN et al.,
	        
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