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Full text: 10, 1882

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Der südliche Wind, welcher „Cuba“ wieder nördlich von 30° S-Br brachte, 
ging so unmerklich in den SE-Passat über, dafs sich dessen Grenze hier mit 
Sicherheit nicht feststellen lädst. Ein höchster Luftdruck vou 767,3 mm wurde 
unweit 25° S-Br angetroffeu. Ohne dafs sich dann Nonnenswerthes ereignete 
wurde der Südatlantische Ocoan durchsegelt, bis am 23. März der Aequator 
in 20,4° W-Lg erreicht wurde. Die Bark hatte die zwischen 30° S-Br und 
diesem letzteren Punkte liegende Strecke in 21 Tagen zurückgelegt, und 
auf derselben 20° S-Br iu 1° W-Lg am 9. März und 10° S-Br in 11,4° W-Lg 
am 16. März überschritten. 
Sehr ungünstig traf „Cuba“ es in nördlicher Breite bei der Ueberschrei- 
tung des sich von 1,3® N-Br in 21,2° W-Lg nach 3,4° N-Br iu 23,1° W-Lg 
erstreckenden Stillengürtels. Es herrschte in demselben Stille und Mallung in 
solch anhaltender Weise, dafs erst, nachdem man neun Tage in demselben ver 
bracht hatte, es möglich war ihn zu verlassen. Dieser lange Aufenthalt war 
wahrscheinlich eine Folge cles zu östlichon Schnittpunktes der Linie; denn 
Mitsegler, welche den Aequator weiter westlich überschritten, erzielten damals 
ein günstigeres Resultat. Ein solcher war die Elsflethcr Bark „Gerd Heye“, 
welche am 29. März in 23,9° W-Lg von südlicher in nördliche Breite über 
gegangen war. Dieses Schiff kreuzte den Stillengürtcl in fünf Tagen und 
erreichte später am 8. April gleichzeitig mit „Cuba“ 10° N-Br, wenngleich in 
einem um 4 Längengrade westlicher gelegenen Punkte. Nachdem „Cuba“ am 
2. April den NE-Passat angetroffen hatte, segelte man mit demselben bis zum 
15. April nach 23,5° N-Br in 38.1° W-Lg. Schon in der Nähe dieses Punktes, 
wo der Luftdruck auf 768,8 nun gestiegen war, nahm der Passat ein Ende, und 
folgten dann zunächst veränderliche, meist noch östliche Winde. Westwinde 
wurden vorherrschend, nachdem die Bark nördlich von 35° N-Br gekommen 
war, doch wurden dieselben auch dort noch wieder von Ostwind unterbrochen. 
Stürmisches Wetter wurde nicht angetroffen, und am 10. Mai gelangte „Cuba“ 
bei leichtem Westwinde zum Eingänge des St. Georgs Kanals. Es waren dann 
143 Tage seit der Abreise vou Manila und 119 Tage nach dem Verlassen der 
Sunda Straße verflossen. Im Nordatlantischen Ocean hatte die Bark von dieser 
Zeit 48 Tage verbracht und dort: 10° N-Br irr 31° W-Lg am 8, April, 20° 
N-Br in 36,7° W-Lg am 13. April, 30“ N-Br in 39,3° W-Lg am 21. April und 
40° N-Br in 35° W-Lg am 30. April gekreuzt. Der Mitsegler „Gerd Heye“, 
welcher weiter nach Westen hin günstigeren Passat fand, der als westlichsten 
Punkt am 16. April 45° W-Lg in 27,2° N-Br berührte, war in Sicht von Lisard 
am 4. Mai gelaugt. 
8. Reise dev Bremer Bark „Willy Rickmers“, Ivapt. W. Reents. 
Am 15. August 1881 verlief« die Bark „ Willy Rickmers“ Cardiff, um 
eine Reise nach Singaporc anzutreten, und 2 Tage später überschritt sic den 
Parallel von 50° Nord. Bei denselben Verhältnissen wie sie im Reiscansznge 
des Mitseglers „Joseph Haydn“, welcher, ebenfalls nach Singaporc bestimmt, 
Cardiff am 15. August verlassen hatte, schon augegeben worden sind, führte 
später „ Willy Rickmers“ ihre Reise nach Süden aus. Am 26. August erreichte 
dieso Bark in etwa 35° N-Br und 16,5° W-Lg das Gebiet des NK-Passats, 
und am 9. September verlief« man dasselbe wieder in 9,7° N-Br und 27,2° W-Lg. 
Auf südlich von diesem Punkte zunächst angetroffene leichte Mallung folgte 
nach 24ständiger Dauer der SW-Monsnn, bei welchem „Willy Rickmers“ süd- 
oatwärts segelnd als östlichsten Punkt 18° W-Lg in 3,7° N-Br erreichte. 
Nachdem hier am 16. September gewendet worden war, erhielt man auf süd 
westlichem Kurse bald raumeren Wind, und am 19. September ging „ Willy 
Rickmers“ in 23,7° W-Lg von nördlicher in südliche Breite über. Die Bark 
hatte die zwischen Kanal und Linie liegende Strecke in 33 Tagen durchsegelt, 
und auf derselben: 40° N-Br iu 12,5° W-Lg am 23. August, 30® N-Br in 21,5® 
W-Lg am 29. August, 20° N-Br in 26,5° W-Lg am 4. September und 10“ N-Br 
in 27,3° W-Lg am 9. September überschritten. Der Mitsegler „Joseph Haydn“ 
hatte die Linie in 24° W-Lg am 18. September gekreuzt. 
Im Süd atlantischen Ocean traf „ Willy Rickmers“ auch wieder angenähert 
dieselben Verhältnisse, wio sie der Mitsegler gefunden hatte. Jene Bark verlor 
den Passat in 26° S-Br und 30,5° W-Lg am 29. September, traf südlich von
	        
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