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Full text: 10, 1882

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das Schiff wieder über 39° zurück. Die angetroffenen Winde waren, obgleich 
in ihrer Richtung sehr veränderlich, meistens günstig und auch nicht über- 
mäfsig stürmisch. Einen kurzen, aber heftigen Weststurm, bei dem das Baro 
meter bis auf 745,0 mm sank, überstand man am 10. September in der Nähe 
von 40° S-Br und 76° O-Lg. Am 11. September, dem 22. in östlicher Länge 
verbrachten Tage, erreichte „Cuba“ in 38,8° S-Br den Meridian von 80° Ost. 
„Saturnus“ hatte diese Länge in 42,2° S-Br am 8. September gekreuzt. 
Auf dem Wege zur Sunda Strafte wurde „Cuba“ zunächst von westlichen 
Winden begünstigt. Dieselben endeten und gingen in leichte veränderliche 
Briese über, nachdem sie die Bark bis zum 18. September nach 33° S-Br in 
99° O-Lg geführt hatten. Zwischen 33° und 32° S-Br herrschte an zwei Tagen 
nahezu Windstille. Von 30,5° S-Br an hielt sich der flaue Wind wieder ziem 
lich beständig im südwestlichen Quadranten, und indem der kurze Zeit vorher 
frisch gewordene Wind am 29. September in der Nähe von 23° S-Br in 104° 
O-Lg von SW durch Süd nach SSE gelaufen war, stellte sich der Passat ein. 
Der am letzteren Orte beobachtete Luftdruck betrug 767,5 mm. Durchweg 
kräftig wehender Passat führte „Cuba“ bis zum 4. Oktober in Sicht von Java 
Head. Um von 50° N-Br ab dahin zu gelangen, waren gerade 100 Tage 
erforderlich gewesen. Auf dem letzten, östlich von 80° O-Lg liegenden Reise- 
abschuitte hatte man 30° S-Br in 99,6° O-Lg am 23. September, 20° S-Br in 
104,8° O-Lg am 30. September und 10° S-Br in 105,6° O-Lg am 3. Oktober 
goschnitten. Am 5. November ankerte „Cuba“ auf der Rhede von Manila. 
Nachdem in Manila die Ladung entlöscht und eine andoro für Liverpool 
bestimmte wieder eingenommen worden war, trat „Cuba“ am 18. Dezember die 
Reise nach diesem letzteren Hafen an. Man durchsegelte bei dom bis nach 
8° N-Br hin sehr frisch auftretenden NE-Monsun die China See und über 
schritt am 31. Dezember den Acquator in 107,3° O-Lg. Am 11. Januar 1882 
befand man sich im südlichen Thcilc der Svnda Straße in Sicht vou Java Head, 
von dort bei frischem westlichen Winde südwärts segelnd. Nachdem 11° 
S-Br überschritten worden war, wurde der Wind ganz flau und veränderte sich 
nach SW, worauf dann während mehrerer der folgenden Tage nur ein ganz 
geringer Fortgang zu erzielen war. Am 17. Januar wurde unweit 12,8° S-Br 
in 103,4° O-Lg das Gcbiot des SE-l’assats erreicht. Der Ucbergang erfolgte 
in der Weise, dafs der schwache Wind seine Richtung von SSW durch Süd 
nach SSE veränderte. Nachdem der Passat sich eingestellt hatte, vergingen 
doch noch mehrere Tago, bevor er sicli zum kräftigen Winde entwickelte, und 
erst nachdem 16,5° S-Br in 96,5° O-Lg überschritten worden war, wurde der 
Fortgang des Schiffes ein befriedigender. Das Gcbiot des Passats orstrockte 
sich nicht weiter als bis nach 22,5° S-Br in 79,5° O-Lg; wenigstens holte schon 
hier der Wind am 30. Januar bei einem Barometerstände vou 764,0 mm nord 
östlich. Nachdem der Wind sich dann mehrere Tage in nordöstlicher Richtung 
gehalten hatte, lief er am 1. Februar unweit 23° S-Br in 76° O-Lg in rascher 
Weise durch Nord, West und Süd nach SE zurück. Heftige Regengüsse und 
Gewitter begleiteten diesen Vorgang. Nach demselben wehte für längere Zeit 
ein sehr kräftiger SE-Wind, mit dessen Hülfe „Cuba“ bis zum 10. Februar nach 
unweit 28° S-Br in 48° O-Lg gelangen konnte. Derselbe endeto, indem er bei 
auf 760,0 mm gesunkenem Luftdruck durch Süd nach SSW drehte. Im west 
lichen Halbkreise hielt sich jedoch der Wind auch nicht lange, schon nach 
kurzer Zeit herrschte wieder südöstlicher Wiud, und fand man Westwind von 
nenuenswerther Dauer und Stärke erst unweit 21° O-Lg. Derselbe setzte ein, 
indem der Wind bei einem Luftdrücke von 760,0 mm von SE nach NW um 
sprang, und wehte es dann am 24. und 25. Februar aus letzterer Richtung 
heftig. Am 27. Februar überschritt „Cuba“ bei frischem Südwinde die Länge 
der Kapstadt, und am 2. März gelangte man bei eben solchem Winde in 10,6° 
O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Die Bark hatte südlich von diesem 
Parallel 13 Tage zugebracht und auf der Fahrt über den Indischen Ocean 
10° S-Br in 103,8° O-Lg am 13. Januar, 20° S-Br in 88° O-Lg am 26. Januar 
und 30° S-Br in 41° O-Lg am 14. Februar; ferner 90° O-Lg in 19,2° S-Br 
am 25. Januar, 60° O-Lg in 25,8° S-Br am 7. Februar und 30° O-Lg in 33,5° 
S-Br am 20. Februar geschnitten. 
Ann. d. Hydr. eto,, 1882, Heft XI. 
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