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Full text: 10, 1882

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können. Verbindet man z. B. in der Konstruktion von Snellius die Mittel 
punkte beider Ilülfskreise durch cino gerade Linie, so hat man schon eine 
Parallele zu jener Cassini’scheu Linie, und die Verlängerung der Radion zu 
Durchmessern giebt diese Linie selbst, wie wir sie denn auch in mehreren 
nautischen Schriften neuerer Zeit wiederfindon, z. B. in Tegner's „Nautiske 
Astronomie“, Kiöbenliavn 1840—44, pag. 418; Dubois (1. c. pag. 634); 
Albrecht und Vierow’s „Lehrbuch der Navigation“, 4. Aufl., Berlin 1873, 
pag. 192; ßreusiug’s „Steuermannskunst“, 4. Auf]., Bremen 1877, pag. 89. — 
In der Zwischenzeit, während des 18. Jahrhunderts, scheint diese Konstruktion 
nicht vorzukommen. 
1671, J. Collins. I3 14 15 ) Konstruktion mittelst des Durchschnitts ciuer 
geraden Linie und eines Kreises. „A Solution, giveu by Mr. John Collins of 
a Chorogi aphical Probleme, proposed by Richard Townley Esq. who doubtless 
hath solved the samc otherwise. The Distance of three Objects in the same 
Plaiu being given; the Angles made at a fourth Place in the same Plain are 
observed: The Distances from the Place of Observation to tho respective 
Objects, are requirod. — The Probleme hath six Cases.“ Als solche werden 
angeführt: 1) Die Station aufscrhalb dos von den Objekten gebildeten Dreiecks, 
aber in der Verlängerung von einer der Seiten dieses Dreiecks; 2) der Statious- 
punkt liegt in einer der unverlängerten Dreiecksseiten; u ) 3) die 3 gegebenen 
Objekte liegen in einer geraden Linie; 4) der Stationspuukt liegt aufserhalb des 
gegebenen Dreiecks; 5) derselbe liegt innerhalb des Dreiecks; 6) der Kreis um 
das gegebene Dreieck geht nahe durch den Stationspunkt, lieber diesen letzten 
unsicheren Fall bemerkt Collins, dafs in einem solchen Falle durch cino Ver 
änderung in der Konstruktion die Unsicherheit nach seiner Meinung etwas be 
seitigt werden könne, wenn nämlich, nach der hierbei folgenden Figuren-Tafel, 
in der dritten Gruppe, falls die Punkte H und B zu nahe zusammenfallen sollten, 
eine der beiden anderen Figuren daselbst gewählt würde. — Die allgemeine 
Konstruktion von Collins besteht darin, dafs statt der beiden Kreise, welche 
Snellius, Schickard und Treu gebrauchten, ein einziger Kreis konstruirt, 
und der zweite Kreis einfacher durch eine gerade Linie ersetzt wird, in 
welcher der gesuchte Punkt ebenfalls liegen 
mufs. Sind A, B, C die gegebenen Punkte, 
« und ß die den Seiten AB und BC gegen 
über liegenden observirten Winkel, so trägt 
Collins an AC in A den Winkel ß, und in C 
den Winkel a ab, läfst die Schenkel sich in 
II schneiden und beschreibt um AIIC einen 
Kreis, welchen die durch H und B gezogene 
gerade Linie in D, dem gesuchten Punkte, 
schneidet. Der Schlufs lautet: „This Probleme 
may be of good Use .... Especially now 
there is a Method of observing Angles nicely 
accnrate by ayde of the Telescope; and w'as 
therefor thought fit to bc now r publisht, though 
it be a compotont time since it was delivored 
in in writing.“ 
1692, L. Pothenot. ,5 ) Konstruktion mittelst des Durchschnitts zweier 
Kreise, wie bei Snellius etc. — „Problème de Géométrie pratique. Trouver 
la position d’un lieu que l’on ne peut voir des principaux points d’oü l’on 
observe. Par M. Pothenot.“ Ganz ähnlich, wie bei Schickard, ist hier die 
Aufgabe aus dem praktischen Bedürfnisse hervorgegangen, solche Punkte mit 
in die Karte aufzunehmen, welche durch ihre niedrige und nicht besonders 
markirtc Lage von den Hauptpunkten aus nicht gut sichtbar waren. So traf 
es Pothenot öfter bei der im Königlichen Dienste ausgeführten Aufnahme der 
1S ) Philos. Transact. f. 11571, pag. 2093 — 2096. 
14 ) Sind in diesem Falle noch die observirten Winkel zugleich rechte Winkel, so hat man 
den besonderen Fall der astronomischen Aufgabe von Ptolemaeus und Hipparch für die Be 
stimmung der exeentrischen Kreisbahn aus der beobachteten ungleichen Dauer von zwei aufeinander 
folgenden Jahreszeiten und der bekannten Jahreslänge. 
15 ) Mein, de 1‘Aead. Roy. des Sciences, A. 1692. Kdit. Anist. (1723), pag. 276 — 280.
	        
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