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Aequator. Es waren um zu diesem Punkte zu gelangen, 28 Tage erforderlich
gewesen, und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 14,2° W-Lg am
13. März, 30° N-Br in 19,8° W-Lg am 17. März, 20° N-Br in 21,3° W-Lg am
24. März und 10° N-Br in 22,9° W-Lg am 28. März gekreuzt.
Im Süd atlantischen Oeean fand „ Salisbury “ zunächst nur einen sehr
flauen gestörten Passat. Erst südlich vou 5° S-Br wurde derselbe etwas frischer
und segelte man dann bis zum 13. April nach 20° S-Br in 31° W-Lg. Hier
lief der Wind nordöstlich und wurde gleichzeitig auch flau und unbeständig.
Südlich von 33° S-Br wurden durchstohende Westwinde angetroffen. Am
'24. April befand sich das Schiff in Sieht von Tristan d’Acunha, und am 28. April
überschritt man in 39,6° S-Br den Meridian von Greenwich. Es waren damals
25 Tage verflossen, seit man den Acqoator verlassen hatte, und während dieser
Zeit war 10° S-Br in 31,6° W-Lg am 9. April, 20® S-Br in 30,8° W-Lg am
13. April und 30° S-Br in 29° W-Lg am 18. April geschnitten worden.
Beim Ablaufen der Länge suchte „Salisbury“ den Parallel von 42® Süd
auf. Als aber dort keine befriedigende Gelegenheit gefunden wurde, und man
am 10. Mai durch einen heftigen SSE-Sturm wieder nördlich von 40° S-Br ge
drängt worden war, hielt man sich dort auch und legte hier die erforderliche
Länge zurück. Während des eben erwähnten Sturmes, welcher unweit 41° S-Br
und 40° O-Lg beobachtet wurde, sank das Barometer bis auf 743,1 mm. Das
Schiff wurde durch dessen Gewalt zum Beidrehen gezwungen. Am 20. Mai,
22 Tage später als östliche Länge erreicht worden war, gelangte „Salisbury“
in 39° S-Br zum Meridian von 80° Ost.
Auf dem Wege zum Passatgebiet wurden zunächst nur nördliche Winde
augetroffen. Nördlich von 38® S-Br drehte der Wind allmählich nach NE, und
als 35,5° S-ßr überschritten worden war, wurde die Windrichtung eine süd
westliche. Aus S Wind entwickelte sich durch Drehung nach links sehliefslich
der SE-Passat ohne vorhergehende Störung. Die südliche Grenze desselben
schien am 29. Mai in der Nähe von 28,5® S-Br und 99,4° O-Lg zu liegen. Als
der Passat das Schiff nach 10,5° S-Br geführt hatte, endete er dort, und es
folgte auf ihn veränderliche leichte, für längere Zeit anhaltende Briese und Wind
stille. Diese Verhältnisse erstreckten sich ganz bis zu der am 8. Juni erreichten
Sunda-Strafse. Am 11. Juni ankerte „Salisbury auf der Rhede von Anjer.
Am 12. Juni wurde der Anker wieder gelichtet, und die Reise bei
leichten westlichen und östlichen Winden fortgesetzt. Am 15. und 16. Juni
befand das Schiff sich in der J3anÄa-Strafse, und am 18. Juni wurde der
Aequator iu 105,7° O-Lg überschritten. In der China-See herrschte zunächst
noch leichte veränderliche südliche Briese, während nördlich von 11° N-Br
kräftiger SW-Mousuu auftrat. Von diesem geführt, erreichte man am 1. Juli
die Rhede von Manila. Es waren 117 Tage verflossen, seit man 50° N-Br
verlassen hatte. Um bis in Sicht von Java Ilead zu kommen, waren 94 Tage
erforderlich gewesen. Und auf dem östlich von 80° O-Lg liegenden Theil der
Reise hatte das Schiff 30® S-Br in 98,7° O-Lg am 28. Mai, 20° S-Br in
103,3° O-Lg am 31. Mai und 10° S-Br in 105,1° O-Lg am 6. Juni; ferner
5° N-Br in 107,3° O-Lg am 22. Juni uud 10° N-Br in 111,4° O-Lg am 26. Juni
gekreuzt. Einen Tag später als „Salisbury“ erreichte das auch vou Cardiff
kommende Bremer Vollschiff „Kaiser“ don Hafen von Manila. Dieses Schiff
hatte von 50° N-Br ab eine Reise von 110, bis nach Java Read eine solche
von 94 Tagen gehabt, und die Linie in der 67w««-Seo war von demselben am
21. Juni überschritten worden.
Am 18. September ging „Salisbury“ von Manila aus wieder in See, um
eine Reise nach New - YoiJ anzutreten. Zwei Tage früher hatte sich der
Mitsegler „Kaiser“ auf dieselbo Reise begehen, uud unter denselben Ver
hältnissen wie sic der Reisebericht des letzteren Schiffes schon brachte, ver
liefen dann für einige Zeit die Reisen beider Schiffe. Noch am 10. Oktober
standen sie nur in sehr geringer Entfernung von einander. Nach dieser Zeit
gewann aber der „Kaiser“, sowohl gegen „Salisbury“, wie einen anderen auch
schon erwähnten Mitsegler „Caroline Beim“, und erst am 29. Oktober konnte
von „Salisbury“ der Aequator überschritten werden. „Kaiser“ hatte dasselbe
am 22. Oktober gethan, lind von „Caroline Beim“ geschah es am 2. November.