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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Am 7. November, fünf Tage vor der „Caroline Belm“ und neun Tage 
nach dem „Kaiser“, erreichte „Salisbury“ den Indischen Ocean. Es herrschte 
dort für das letztere Schiff zunächst noch ganz leichte Mallung, und stellte sich 
erst am 8. November der frische SE-Passat ein. Bei diesem Winde, der 
später anhaltend sehr kräftig und beständig wehte, konnte für längere Zeit eine 
rasche Fahrt erzielt werden, und erst als man südlich von 22° S-Br flaueren 
Wind antraf, nahm die Reise wieder einen langsameren Verlauf. Am 24. No 
vember wurde unweit 24,8° S-Br in 56,8° O-Lg die polare Passatgrenze au 
getroffen. Der frische Wind lief dort nordöstlich, und indem er im Laufe der 
folgenden Tage durch Nord nach West gedreht war, wehte er zuletzt wieder 
für längere Zeit ans südöstlicher Richtung. Während mehrerer späteren 
Drehungen nach links hielt der Wind sich meistens im Östlichen Halbkreise, 
und war der Fortgang des Schiffes nach Westen daher auch ein ganz befrie 
digender. Auch bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung wurde das 
Schiff wiederholt durch Ostwinde begünstigt, und am 10. Dezember sichtete 
man bei frisehem Ostwinde dieses Kap. Am 13. Dezember gelangte „Salisbury“ 
bei ganz leichtem Westwinde in 9,8° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Es 
waren 13 Tage verflossen, seit man denselben Parallel im Indiseben Ocean ver 
lassen hatte, und auf der Fahrt über dieses Meer war 10° S-Br in 101,5° O-Lg 
am 9. November, 20° S-Br in 71° O-Lg am 18. November und 30° S-Br in 
38,8° O-Lg am 30. November; ferner 90° O-Lg in 15° S-Br am. 14. November, 
60° O-Lg in 24,2° S-Br am 23. November und 30° O-Lg in 33,2° S-Br am 
5. Dezember geschnitten worden. „Caroline Belm“ gelangte nach 30° S-Br in 
10° O-Lg am 20. Dezember, und „Kaiser“ nach demselben Parallel in 14,8° O-Lg 
am 7. Dezember. 
„Salisbury“ wurde durch leichte südwestliche Winde nördlich von 30° S-Br 
geführt, und flaue veränderliche Briese hielt auch weiter nach Norden hin noch 
an. Am 17. Dezember wurde in der Nähe von 25,8° S-Br und 5,7° O-Lg die 
Grenze des SE-Psssats überschritten. Nachdem man das Gebiet desselben, 
in welchem nur nördlich von 16° S-Br frischer beständiger Wind angetroffen 
wurde, durchsegelt hatte, ging das Schiff am 9. Januar in 34,7° W-Lg von 
der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Zur Zurücklegung der Strecke 
zwischen 30° S-Br und Linie waren 27 Tage erforderlich gewesen, und auf 
derselben hatte man 20° S-Br in 4,1° W-Lg am 22. Dezember und 10° S-Br 
in 17,4° W-Lg am 30. Dezember geschnitten. „Caroline Belm“ passirte den 
Aequator in 22,2° W-Lg am 10. Januar, und „Kaiser“ ihn in 33,1° W-Lg am 
1. Januar. 
In nördlicher Breite ging „Salisbury“ vom Gebiete des SE- in das des 
NE-Passats über, ohne dafs dabei eine nennenswerthe Störung beobachtet 
Würde. Unweit 3,5° N-Br herrschte für eine Wache ganz leiser östlicher Zug, 
auf welchen gleich der frische NE-Passat folgte. Kräftiger NE-Wind führte 
das Schiff dann bis zum 25. Januar nach 31,6° N-Br in 74,9° W-Lg und von 
diesem Punkte aus traf man eine derart günstige Gelegenheit, dafs schon am 
24. Januar im Hafen von New- York geankert werden konnte. Die Dauer der 
ganzen Reise betrug 131 Tage. Um von der Swnda-Stiafse aus den Bestim 
mungshafen zu erreichen, waren 81 Tage erforderlich gewesen. Im Nord 
atlantischen Ocean hatte man nur 18 Tage zugebracht. Während dieser letzteren 
Zeit war 10° N-Br in 50° W-Lg am 14. Januar, 20° N-Br in 63° W-Lg am 
19. Januar und 30° N-Br in 74° W-Lg am 24. Januar gekreuzt worden. Am 
28. Januar, einen Tag nach „Salisbury“, ankerte der Mitsegler „Kaiser“ in 
der Bai von New - York. Dieses Schiff, welches schon am 20. Januar nördlich 
von 30° N-Br gelangt war, wurde vom 22. bis 24. Januar durch nördliche 
Winde zurückgehalten, welche „Salisbury“ nicht fand. 
9. Reise der Bremer Bark „Rossini“, Kapt. C. H. Albers. 
Am 20. Mai 1881 überschritt die auf einer Reise von Cardiff nach Sin- 
gapore begriffene Bark „Rossini“ den Parallel von 50° Nord. Zwei Tage 
später verlief» die Hamburger, nach Batavia bestimmte Bark „Dido“ den Kanal, 
und bei denselben schon im Reisebericht dieses Schiffes beschriebenen Ver 
hältnissen verfolgte auch „Rossini“ einen südliehen Kurs. Am Mittage des 
3. Juni standen beide Schiffe in 30,2° N-Br und 20,2° W-Lg nach der Schiffs-
	        
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