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rechnung kaum eine Seemeile von einander entfernt; später gewann jedoch
„Dido“, welche einen etwas westlicheren Kurs verfolgte, gegen „Rossini“ und
gelangte deshalb jone Bark nach 10° N-Br einen Tag vor der letzteren. Am
14. Juni stand „Rossini“ in 7,6° N-Br und 24,6° W-Lg wieder nur etwa 35Sm
von „Dido“ entfernt. Durch die in der nächsten Zeit angetroÖencn Verhältnisse
wurde jedoch die letztere Bark in solcher Weise begünstigt, dafs sie zwei
Tage früher als „Rossini“ den Aequator erreichen konute. „Rossini“ ging am
1!). Juni, 30 Tage später als man 50° N-Br verlassen hatte, in 29,5° W-Lg
von nördlicher in südliche Breite über. „Dido“ hatte den Aequator in 26,7° W-Lg
gekreuzt. Von „Rossini“ war 40° N-Br in 13° W-Lg am 28. Mai, 30° N-Br
in 20,4° W-Lg am 3. Juni, 20° N-Br in 24,3° W-Lg am 7. Juni und 10° N-Br
in 24,8° W-Lg am 12. Juni geschnitten worden.
Im Südatlantischen Ocean fand „Rossini“ nur mäfsigen Passat, dessen
Gebiet sich bis nach 26° S-Br in 32,5° W-Lg ausdehnte. Als in der Nähe
dieses Punktes der kräftige Wind am 3. Juli nordöstlich holte, betrug der
Luftdruck 763,8 mm. Dagegen war unweit 22,5° S-Br ein höchster Stand von
771,6 mm beobachtet worden. Kurze Zeit, nachdem der Wind nordöstlich ge
worden war, drehte er durch Nord nach West, und hielt er sich später eine
Zeit lang im westlichen Halbkreise. Unweit 35° S-Br in 14° W-Lg wurden
an mehreren Tagen wieder südöstliche Winde beobachtet, und als man am
13. Juli die Insel Tristan d’Acunha erblickte, wehte ganz leichte nördliche Briese.
Am 17. Juli erreichte „Rossini“ bei kräftigem SW-Winde in 38,7° S-Br den
Meridian von Greenwich. Es waren damals 28 Tage nach der Ueborschreitung
des Aequators verflossen, und während dieser Zeit hatte man 10° S-Br in
31,3° W-Lg am 24. Juni, 20° S-Br in 35° W-Lg am 30. Juni und 30° S-Br in
24,8° W-Lg am 6. Juli gekreuzt. „Dido“ war nach 0° Länge in 39° S-Br am
9. Juli gelangt.
Beim Abläufen der Länge hielt „Rossini“ sich zuerst längere Zeit eben
nördlich von 40° S-Br. Als man östlich von 41° O-Lg gekommen war, wurde
dieser Parallel überschritten, und man berührte als südlichsten Punkt 41,8° S-Br
in 65° O-Lg. Die angetroffenen Winde waren der Richtung nach fast aus
nahmslos günstig, doch traten sie oft nicht in erwünschter Stärke auf. Nennens-
werthe Stürme wurden nicht beobachtet. Am 12. August, dem 26. in östlicher
Länge verbrachten Tage, erreichte „Rossini“ in 39,3° S-Br den Meridian von
80° Ost. „Dido“ hatte diese Länge in 39,6° S-Br am 26. Juli überschritten.
Auf dem Wege zum Passatgebiet fand „Rossini“ bis nach 35,5° Süd hin
frischen beständigen NW-Wind, und nördlich von dieser Breite beobachtete
man an mehreren Tagen leichte südöstliche Briese. Aus leichter westlicher
Mallung entwickelte sich am 23. August in der Nähe von 26° S-Br und
101,2° O-Lg der SE-l’assat. Der Barometerstand nahm in der Nähe dieses
Punktos einen höchsten Stand von 767,1 mm ein. Vom kräftig auftretenden
Passat wurde „Rossini“ bis zum 30. August in Sicht von Java Head geführt.
Auf dem Wege dahin war 30° S-Br in 98° O-Lg am 19. August, 20° S-Br in
103,6° O-Lg am 25. August und 10° S-Br in 105,7° O-Lg am 29. August ge
schnitten worden. Von „Dido“ war Java Head am 13. August erblickt worden.
Am 7. September ankerte „Rossini“ auf der Rhede von Singapore. Die Dauer
der Reise betrug von 50° N-Br ab 110 Tage. Um nach der Mündung der
¿¡««dzt-Strafse zu gelangen, waren 102 Tage erforderlich gewesen.
Nach Entlöschung der Ladung in Singapore ging „Rossini“ am 24. Sep
tember wieder in Sec, um nach Akyab zu segeln. Man erreichte diesen letzteren
Hafen am 1. November nach 38tägiger Reise, nahm dort eine Ladung Reis ciu
und trat am 16. November die Heimreise nach Europa an. Leichte nördliche
Winde, die zu Anfang derselben angetroffen wurden, begleiteten die Bark bis
nach 11,5° N-Br in 90,9° O-Lg; nachdem in der Nähe dieses Punktes für
kurze Zeit leichte Mallung und Windstille geherrscht hatte, folgte eine flaue
südöstliche Briese. Diese sank, nachdem 10° N-Br überschritten worden war,
mehr und mehr zum ganz leisen Zuge herab, und infolge der zwischen 9,5° N-Br
und Linie angetroffenen Mallung und Stille waren nicht weniger als 18 Tage
erforderlich, um die zwischen dioson beiden Parallelen liegende Strecke zurück-
zulegen. Am 12. Dezember überschritt „Rossini“ in 90° O-Lg den Aequator.
Amt. tä. IlyJr. etc., 1SS2, lieft VIII Q