Sicht von Jamaika und am 15. Februar wurde die Westspitze der Iusel Cuba
umsegelt. Am 20. Februar endlich erreichte das Schiff die Rhede von Key- West.
Die Dauer der Reise betrug nur 44 Tage. Während derselben war 40° N-Br
in 33,2° W-Lg am 13. Januar, 30° N-Br in 45,3° W-Lg am 19. Januar und
20° N-Br in 47,4° W-Lg am 28. Januar, ferner 30° W-Lg in 42,3° N-Br am
12. Januar, 50° W-Lg in 17,2° N-Br am 30. Januar und 60° W-Lg in 16,8° N-Br
am 3. Februar überschritten worden.
In Key- West erhielt „Savannah“ Order, nach Galveston zu segeln. Man
trat diese Reise am 23. Februar an und erreichte, nachdem vom 27. Februar,
in 28,5° N-Br und 90° W-Lg, an gegen westliche Winde hatte gekreuzt werden
müssen, am 2. März die Aufseurhede von Galveston. Hier wurde das Schiff
beladen, und trat es dann am 8. April die Rückreise nach Liverpool an. Man
durchsegelte bei ziemlich günstigen, häufig aus nordwestlicher Richtung wehen
den Winden den Golf von Mexico und befand sich am 19. April in Sicht der
Küste von Cuba. Am 21. April, an welchem Tage eine nördliche Versetzung
von 80 Sm konstatirt wurde, passirte „Savannah“ die Enge von Bemini. Im
Atlantischen Ocean wurden zunächst noch wieder leichte östliche Winde an-
getroffon; als jedoch am 25. April 33° N-Br in 77° W-Lg erreicht worden war,
kam westlicher Wind durch, der ganz bis zum St. Georgs-Kanal auch nicht
wieder unterbrochen wurde. Am 16. Mai befand sich „Savannah“ in der Nähe
von Tuskar. Die Reise war in 38 Tagen vollendet worden, und während der
selben hatte man 70° W-Lg in 36,7° N-Br am 27. April, 60° W-Lg in 40° N-Br
am 30. April, 50° W-Lg in 43° N-Br am 4. Mai und 30° W-Lg in 48,8° N-Br
am 10. Mai geschnitten.
Am 13. Juni befand sich „Savannah“ abermals in der Nähe von Tuskar.
Das Schiff war jetzt nach New- York bestimmt, und bei den im Atlantischen
Ocean angetroffenen veränderlichen Westwinden rückte man in langsamer Weise
nach diesem Platze hin vor. Man schnitt 30° W-Lg in 48,8° N-Br am 26. Juni,
50° W-Lg in 44,6° N-Br am 8. Juli, 60° W-Lg in 42,3° N-ßr am 15. Juli und
70° W-Lg in 40° N-Br am 24. Juli. Am 25. Juli erreichte das Schiff, nach
einer von keinem bedeutenden Sturme beunruhigten Reise von 42 Tagen, den
Bestimmungshafen.
Am 1. September ging „Savannah“ auch vou New-York aus wieder in
See, um nach Bristol zu segeln. Auf dieser Reise war das Auftreten östlicher
Winde ein häufigeres, als auf der Ausreise, mufste doch nun fast die Hälfte
der vorliegenden Distanz bei Ostwind zurückgelegt werden. Die Reise nahm
nur deswegen noch einen einigermafsen befriedigenden Verlauf, weil die Winde
häufig aus oiner hoch nördlichen oder südlichen Richtung kamen. Am 6. Oktober
erreichte „Savannah“ den Bristol - Kanal. Die Reisedauer betrug 35 Tage.
Während derselben hatte man 70° W-Lg in 39,4° N-Br am 3. September,
60° W-Lg in 39,5° N-Br am 8. September, 50° W-Lg in 41,6° N-Br am
16. September und 30° W-Lg in 46,4° N-Br am 24. September geschnitten.
2. Reise des eisernen Bremer Vollschiffes „Moltke“, Kapt. T. Tasche.
Das Vollschiff „Moltke“, welches von Bremen nach Rangoon bestimmt
war, verliefs am 21. November 1880 die Mündung des Kanals. Der hier
wehende frische SE-Wind endete am 22. November, und es folgte auf ihn
südwestlicher Wind, bei dem für lange Zeit nur ein langsamer Fortschritt
erzielt werden konnte. Dieser Wind hatte vorherrschend eine hoch südliche
Richtung, und da deswegen lange über St. B.-Bug gesegelt werden mufste, wurde
Länge leicht, desto schwieriger aber Breite gut gemacht. Nach dem 5. De
zember, südlich von 40° N-Br, hielt sich der Wind meistens in südsüdöstlicher
Richtung, und nahm die Reise dann einen etwas befriedigenderen Verlauf. Noch
günstiger würde derselbe gewesen sein, wenn Kapt. Tasche, ohne ferner zu
wenden, stetig über St. B.-Bug weiter gesegelt w T äre und nicht zu sehr das zu
weite Hinausgelangen nach Westen befürchtet hätte. Das lang anhaltende
Herrschen dieses, von einem mehr als 768,0mm hohen Luftdrucke begleiteten
Windes war übrigens ein sehr ungewöhnliches, denn man fand zwischen ihm
und dem Passat nicht, wie es bei ähnlichen Verhältnissen zu dieser Jahreszeit
die Regel ist, zuerst noch westlichen Wind, sondern indem der SE-Wind in
kurze Stille überging, folgte auf diese gleich der Passat. Die polare Grenze