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Full text: 10, 1882

Sicht von Jamaika und am 15. Februar wurde die Westspitze der Iusel Cuba 
umsegelt. Am 20. Februar endlich erreichte das Schiff die Rhede von Key- West. 
Die Dauer der Reise betrug nur 44 Tage. Während derselben war 40° N-Br 
in 33,2° W-Lg am 13. Januar, 30° N-Br in 45,3° W-Lg am 19. Januar und 
20° N-Br in 47,4° W-Lg am 28. Januar, ferner 30° W-Lg in 42,3° N-Br am 
12. Januar, 50° W-Lg in 17,2° N-Br am 30. Januar und 60° W-Lg in 16,8° N-Br 
am 3. Februar überschritten worden. 
In Key- West erhielt „Savannah“ Order, nach Galveston zu segeln. Man 
trat diese Reise am 23. Februar an und erreichte, nachdem vom 27. Februar, 
in 28,5° N-Br und 90° W-Lg, an gegen westliche Winde hatte gekreuzt werden 
müssen, am 2. März die Aufseurhede von Galveston. Hier wurde das Schiff 
beladen, und trat es dann am 8. April die Rückreise nach Liverpool an. Man 
durchsegelte bei ziemlich günstigen, häufig aus nordwestlicher Richtung wehen 
den Winden den Golf von Mexico und befand sich am 19. April in Sicht der 
Küste von Cuba. Am 21. April, an welchem Tage eine nördliche Versetzung 
von 80 Sm konstatirt wurde, passirte „Savannah“ die Enge von Bemini. Im 
Atlantischen Ocean wurden zunächst noch wieder leichte östliche Winde an- 
getroffon; als jedoch am 25. April 33° N-Br in 77° W-Lg erreicht worden war, 
kam westlicher Wind durch, der ganz bis zum St. Georgs-Kanal auch nicht 
wieder unterbrochen wurde. Am 16. Mai befand sich „Savannah“ in der Nähe 
von Tuskar. Die Reise war in 38 Tagen vollendet worden, und während der 
selben hatte man 70° W-Lg in 36,7° N-Br am 27. April, 60° W-Lg in 40° N-Br 
am 30. April, 50° W-Lg in 43° N-Br am 4. Mai und 30° W-Lg in 48,8° N-Br 
am 10. Mai geschnitten. 
Am 13. Juni befand sich „Savannah“ abermals in der Nähe von Tuskar. 
Das Schiff war jetzt nach New- York bestimmt, und bei den im Atlantischen 
Ocean angetroffenen veränderlichen Westwinden rückte man in langsamer Weise 
nach diesem Platze hin vor. Man schnitt 30° W-Lg in 48,8° N-Br am 26. Juni, 
50° W-Lg in 44,6° N-Br am 8. Juli, 60° W-Lg in 42,3° N-ßr am 15. Juli und 
70° W-Lg in 40° N-Br am 24. Juli. Am 25. Juli erreichte das Schiff, nach 
einer von keinem bedeutenden Sturme beunruhigten Reise von 42 Tagen, den 
Bestimmungshafen. 
Am 1. September ging „Savannah“ auch vou New-York aus wieder in 
See, um nach Bristol zu segeln. Auf dieser Reise war das Auftreten östlicher 
Winde ein häufigeres, als auf der Ausreise, mufste doch nun fast die Hälfte 
der vorliegenden Distanz bei Ostwind zurückgelegt werden. Die Reise nahm 
nur deswegen noch einen einigermafsen befriedigenden Verlauf, weil die Winde 
häufig aus oiner hoch nördlichen oder südlichen Richtung kamen. Am 6. Oktober 
erreichte „Savannah“ den Bristol - Kanal. Die Reisedauer betrug 35 Tage. 
Während derselben hatte man 70° W-Lg in 39,4° N-Br am 3. September, 
60° W-Lg in 39,5° N-Br am 8. September, 50° W-Lg in 41,6° N-Br am 
16. September und 30° W-Lg in 46,4° N-Br am 24. September geschnitten. 
2. Reise des eisernen Bremer Vollschiffes „Moltke“, Kapt. T. Tasche. 
Das Vollschiff „Moltke“, welches von Bremen nach Rangoon bestimmt 
war, verliefs am 21. November 1880 die Mündung des Kanals. Der hier 
wehende frische SE-Wind endete am 22. November, und es folgte auf ihn 
südwestlicher Wind, bei dem für lange Zeit nur ein langsamer Fortschritt 
erzielt werden konnte. Dieser Wind hatte vorherrschend eine hoch südliche 
Richtung, und da deswegen lange über St. B.-Bug gesegelt werden mufste, wurde 
Länge leicht, desto schwieriger aber Breite gut gemacht. Nach dem 5. De 
zember, südlich von 40° N-Br, hielt sich der Wind meistens in südsüdöstlicher 
Richtung, und nahm die Reise dann einen etwas befriedigenderen Verlauf. Noch 
günstiger würde derselbe gewesen sein, wenn Kapt. Tasche, ohne ferner zu 
wenden, stetig über St. B.-Bug weiter gesegelt w T äre und nicht zu sehr das zu 
weite Hinausgelangen nach Westen befürchtet hätte. Das lang anhaltende 
Herrschen dieses, von einem mehr als 768,0mm hohen Luftdrucke begleiteten 
Windes war übrigens ein sehr ungewöhnliches, denn man fand zwischen ihm 
und dem Passat nicht, wie es bei ähnlichen Verhältnissen zu dieser Jahreszeit 
die Regel ist, zuerst noch westlichen Wind, sondern indem der SE-Wind in 
kurze Stille überging, folgte auf diese gleich der Passat. Die polare Grenze
	        
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