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Aus dem Archiv der Deutschen See warte. — 49. Hd. Nr. 3.
Abb. 4. Wind im Faxafloi am 6. August 1928.
Abb. 5. Föhn vor Reykjavik.
Nachdem „Meteor“ 16.10 BZ in Sandvik vor Anker gegangen ist, hält ESE St. 6 an diesem Tag an,
zunächst von Staubregen begleitet. Um 24 h MEZ (22 h BZ) bricht die obere Bewölkung (str-ni 300 m) vor
übergehend im Zenit auf, ganz niedrige fr-ni ziehen äußerst rasch aus SE, doch gelingt durch sie hin
durch die Beobachtung eines Ballons bis 3,6 km Höhe, wo er durch die sich schließende obere ni-Schicht
verdeckt wird. Am Horizont verschmelzen die dunkelblauen ni mit dem Meer, die Kimm ist unsichtbar.
Dienstag, 7., und Mittwoch, 8. August. BZ = MEZ — 2 h .
Am Dienstag ist eine bei sich besserndem Wetter am Mittag einsetzende Windverstärkung auf
St. 7—8, zeitweilig 16 mps, bemerkenswert. Die Wetterlage (starkes Tief südlich Island, Tiefdruckrinne
von hier bis zu den Shetlands) hat sich sehr wenig geändert. So ist es auffallend, daß erst jetzt ci auf-
treten, die zuvor gänzlich fehlten. 18.30 h MEZ (16.30 h BZ): „ 5 /io bedeckt, schleierige a-str oder tiefer ci-str,
am N-Horizont cu und hi. Gegend © heiter, einzelne fr-cu, Kimm klar.“
Am Dienstag abend läuft „Meteor“ aus, um am folgenden Tag unter Island zu kreuzen. Das Wetter
ist ruhig geworden, SE 3—4, X bedeckt, gute Sicht.
Mittwoch 10 h MEZ Gegend der Vestmannaeyjar leichter Regen, die Inseln (bis 283 m) sind mit den
Bergspitzen zeitweilig in den Wolken. Nach 22 h (20 h ) aufbrechende Bewölkung, über Island entsteht
eine Föhnlücke mit zahlreichen kleinen lenticularis-Wolken (Bild 13, Taf. 4). Diese Erscheinung setzt
nordöstlichen Wind über Island voraus. Tatsächlich zeigt der folgende Aufstieg vom 9. August
16.40 h MEZ bis 1000 m SE, darüber NE. Und nun erkennt man auch nachträglich bei den Aufstiegen in
der Sandvik am 7. August (Pilot Nr. 14—19) eine zeitlich zunehmende Links drehung mit der Höhe, die
leicht für die beginnende Aufheiterung jenes Tages in Anspruch genommen werden kann. Vom 7. zum
8. erfolgt Temperaturabnahme um 3°. Am 8. und am 9. bis 10 1 ' MEZ ist die Luft in der Hütte etwa 1°
kälter als das Wasser. Bild 14 und 15, Taf. 4, zeigen die für die Wetterkarten des N-Atlantik wichtige