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Full text: 44, 1927

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Dr. Heinrich Seilkopf: Grnndzilge der Flugmeteorologie des Luftweges nach Östasien. 
fernung von 4 bis 20 ra nicht mehr sichtbar waren. Auf Grund von 300 Antworten auf einen Fragebogen 
bin konnte Sohostakowitsch auch die Verbreiterungsgebiete der Trübung in verschiedenen Graden fest 
stellen. 
Waldbrände und Sichttrübung im Sommer 1915 
(nach W. B- Sohostakowitsch) 
. Grenze der Brände 
III1 f III Sicht unter 20 m 
— — — II J Stufen dev Sichttrübung II 20—100 ra 
— l J | [ über 100 ra 
Sohostakowitsch unterscheidet drei Stufen der SichttrÜbung: Unsichtbarkeit in einer Entfernung zwischen 
4 und 20 m, zwischen 20 und 100 m und von mehr als 100 m. Das Gebiet stärkster Sichttrübung um 
faßte 1 800 000 qkm, also fast viermal soviel Fläche als Deutschland. Sichtweiten bis zu 100 m herrschten 
auf einer Fläche von 2 200 000 qkm, von mehr als 100 m, aber immer noch durch Trübung beschränkt, 
auf einer Fläche von 6 800 000. qkm, die zwei Dritteln von Europa entspricht. Unter dein Einflüsse der 
Sichttrübung wurde auf den meisten schiffbaren Strömen vom Tobol-Ob bis zur Lena die Schiffahrt stark 
behindert o-der sogar völlig lahmgelegt. Zeitweise war der Verkehr auf der transsibirischen Eisenbahn 
erschwert. Zwischen Mariinsk und Krasnojarsk mußten zuweilen tagelang die Signallichter brennen. 
In Mariinsk verdichtete sich der Rauch am 30. Juli unter dem Einfluß eines Rieselregens so stark, 
daß um 3 Uhr nachmittags völlige Finsternis herrschte und eine Panik entstand. 
Sohostakowitsch spricht in seiner Arbeit selbst nur von Trübung und Rauch. Die allerdings un 
gleich ¡geringeren Beobachtungen von Sichttrüb u n ge n im Sommer 1926 waren nicht als Rauch, das 
heißt als mechanische Trübung der Luft durch Verbrennungsprodukte anzusprechen, sondern trugen 
durchaus das Gepräge von Dunst, von Trübungen durch Kondensationskerne, 
die infolge ihrer hygroskopischen Eigenschaften Wasserdampfmoleküle aus 
der Atmosphäre aufnehmen, ohne daß es zur eigentlichen Kondensation von 
Wassertröpfchen kommt. Als Kondensationskerne haben sich besonders hygroskopische Gase, 
wie nitrose Gase erwiesen, die bei derartig ausgedehnten Verbrennungsvorgängen organischer Substanz, 
wie Waldbrände sie darstellen, in großen Mengen in die Luft geworfen werden. Dunstbildungen infolge 
von Moorbränden sind bekannt. 
Die Hauptursache für die gewaltige Entwicklung der Waldbrände im Jahre 1915 sieht Schost ako- 
witsch in der anhaltenden Trockenheit. Feuer quellen selbst sind durch unbewacht weiterbrennende 
Lagerfeuer, durch beabsichtige« Abbrennen alten Grases auf Wiesen und durch Rodungsfeuer im sibi 
rischen Walde stets vorhanden, sodaß Trockenzeiten zu ihrer Ausbreitung genügen. Während aber
	        
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