Nautische Hydrographie
Internationale Zusammenarbeit
fügbarkeit von ECDIS-Daten gemacht; es war
aber nicht gelungen, die Probleme der Vertriebs-
Organisation zu überwinden. Mit Aufnahme des
offiziellen Dienstes durch PRIMÄR im Oktober
1999 werden die ECDIS-Daten nur noch in ver
schlüsselter Form abgegeben. Aufgrund verzö
gerter Fertigstellung der Spezifikationen für die
Verschlüsselung waren jedoch Vertriebsstellen
und Gerätehersteller von ECDIS-Systemen noch
nicht in der Lage, die notwendigen Entschlüsse
lungs-Mechanismen in ihren Geräten zu imple
mentieren. Auch ist es noch nicht gelungen, eine
befriedigende Lösung für den Markt der soge
nannten „Electronic Chart Systems“ (ECS), die
nicht den Leistungsanforderungen der IMO zu
genügen brauchen, zu finden. Damit sind wichtige
Vertriebsprobleme noch nicht gelöst.
Nur wenige hydrographische Dienste verfü
gen wie das BSH bisher über die Möglichkeit, für
ihre Daten ein regelmäßiges Updating entspre
chend dem IHO-Standard durchzuführen. Im
Rahmen von PRIMÄR wird das Updating daher
überwiegend von PRIMÄR selbst übernommen.
Da hierzu in der IHO ein grundsätzliches Defizit
besteht, wurde im Juni in Alabama,USA, ein IHO-
Workshop zu diesem Thema veranstaltet. Hier
berichtete das BSH über seine Methoden und Er
fahrungen im regelmäßigen Update-Dienst der
ECDIS-Daten, den das BSH bereits seit längerem
im Zusammenhang mit dem BAFEGIS-Projekt
betreibt.
Zusammenarbeit in der EU
Im Rahmen des EU-Programms „Info 2000“,
mit dem die Entwicklung der Informationsgesell
schaft in der EU vorangebracht werden soll,
wurde ein neues Projekt mit der Bezeichnung
„Added Value Information Dissemination for Hy
drographie Data“ (AVID) eingerichtet. An diesem
Projekt, das unter der Federführung der französi
schen Firma Matra steht, beteiligen sich außer
dem BSH u. a. die hydrographischen Dienste Por
tugals und Frankreichs. Das Ziel ist der Aufbau
eines IT-Verfahrens für die Bereitstellung und den
kostenpflichtigen Vertrieb von hydrographischen
Daten und Produkten, das z. B. über das Internet
angeboten werden kann. Das Ergebnis soll in
Form eines sogenannten „Demonstrators“ vorge
stellt und für Testzwecke verfügbar gemacht wer
den.
Bilaterale Beziehungen
Entsprechend der auf der XV. IHO-Konfe-
renz 1997 gefassten Beschlüsse, nach denen die
Nutzung ausländischer nautischer Grundlagen für
die Herstellung eigener Seekarten und nauti
scher Veröffentlichungen grundsätzlich im Rahmen
bilateraler Vereinbarungen geregelt werden soll,
wurde mit entsprechenden Planungen begonnen.
Gespräche wurden mit der British Admiralty (UK)
geführt, die als weltweit größter Anbieter von See
karten und nautischen Veröffentlichungen das
Modell abgibt, nach dem übrige Vereinbarungen
gestaltet werden können, sowie mit den hydrogra
phischen Diensten Schwedens und Norwegens.