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Full text: Jahresbericht 1964

Probleme der Nautischen Technik 
- Seite 15 - 
daten von jedem Punkt der Erdoberfläche reproduziert werden können, soll 
die Untersuchung zur Entwicklung und Prüfung sog. breitenbeständiger Kom 
pensiermittel ermöglichen, ohne daß zeitraubende und kostspielige Ortsän 
derungen mit einem Schiff vorgenommen werden müssen. 
In jüngster Zeit sind zahlreiche Selbsteuergeräte auf den Markt gekommen, 
die - anstelle eines Kreiselkompasses - ein Magnetkompaßsystem als Kursge 
ber verwenden. Des geringen Preises wegen haben diese Geräte, besonders 
auf kleinen Schiffen, rasch Eingang gefunden. Indessen haben einige dieser 
Geräte infolge der primitiven oder unsachgemäßen Ausführung des Kompaß 
systems mehrfach versagt. Durch solche mangelhaften Geräte können Schiffs 
unfälle entstehen. Deswegen hat die See-Berufsgenossenschaft die Benutzung 
dieser Selbsteueranlage u.a. von einer Zulassung des Kompaßsystems durch 
das DHI abhängig gemacht, die inzwischen für eine Reihe von Geräten ausge 
sprochen werden konnte. Bei der Zulassungsprüfung wird zusätzlich zu den 
kompaßtechnischen Daten des verwendeten Magnetsystems auch geprüft, ob der 
Betrieb der zur Abnahme der Kursinformation dienenden Einrichtung etwa eine 
Verfälschung der Kompaßanzeige hervorruft. Gleichzeitig werden für alle 
Anlagenteile, wie z.B. Schalt- und Bedienungsmöglichkeiten, die erforder 
lichen magnetischen Schutzabstände vom Kompaß gemessen. Dabei ist unter 
dem magnetischen Schutzabstand diejenige Entfernung des zu prüfenden Ge 
rätes vom Magnetkompaß zu verstehen, bei der die vom Gerät hervorgerufenen 
Kompaßablenkungen - unter der Voraussetzung, daß die Horizontalfeldstärke 
auf 1/3 reduziert ist - unter 0,5 bzw. 1° bleiben, je nachdem, ob es sich 
lim den Regel- oder den Steuerkompaß handelt. 
Solche Schutzabstandsbestimmungen sind bei Ortungsfunkgeräten Bestand 
teil der Vorschriften über die Baumusterprüfung. Darüber hinaus sind Schutz 
abstandsmessungen für eine Reihe anderer Geräte ausgeführt worden, die 
üblicherweise auf- der Brücke oder auf dem Peildeck in Kompaßnähe eingebaut 
werden. Die Herausgabe einer Zusammenstellung aller hier gemessenen Schutz 
abstände ist in Vorbereitung und wird Werften, Reedereien und Firmen eine 
nützliche Hilfe bei der Planung des Einbaus solcher Geräte sein. 
Die internationale Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren im 
Rahmen der International Organization for Standardization (ISO) auch für 
das Gebiet "Magnetkompasse" angebahnt. Die Annahme einer international 
gültigen Vorschrift für die Typ- und Einzelprüfung (auch Wiederholungs 
prüfung) von Magnetkompassen und Zubehör sowie für die Typprüfung von 
Kompaßhäusern und Kompensiermitteln wird angestrebt. Auf dieser Basis 
soll eine gegenseitige Anerkennung der Prüfatteste für die von nationalen 
Instituten nach internationalen Regeln geprüften Kompasse, Kompaßhäuser 
und Zubehörteile erreicht werden.
	        
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