27
Dienste
jeweils etwa 36 h. Alle vom Strömungsmodell
berechneten Daten werden in 15minütigem Ab
stand in einem Magnetbandarchiv aufbewahrt,
damit auch Auskünfte über zurückliegende
Zeiträume gegeben werden können. Auf dieses
Archiv mit den Strömungsdaten greift das Aus
breitungsmodell zurück, wenn z. B. die Herkunft
gestrandeter Gegenstände zu ermitteln ist.
Mit dem Strömungsmodell erzeugte Strö
mungskarten wurden beispielsweise für Ermitt
lungen in einem Seeunfall vor Wilhelmshaven,
für Ölunfallübungen des Amtes für Land- und
Wasserwirtschaft in Husum oder für die Segelre
gatten während der Kieler Woche zur Verfügung
gestellt. Wasserstandsdaten wurden an die Uni
versität Hamburg für das Projekt ELAWAT sowie
das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meer
esforschung für das EU-Projekt AGMASCO (Air
borne Geoid Mapping System for Coastal Ocea
nography) geliefert.
Im Eiswinter 1995/96 wurde erstmals mit
dem numerischen Modell die Bildung von Meer
eis in der Ostsee und der Nordsee simuliert.
Das Ausbreitungsmodell bietet die Möglich
keit, durch Vorwärts- und Rückwärtsberechnung
auf den Verbleib oder die Herkunft von Meeres
verschmutzungen zu schließen.
Zur Unterstützung des Wasserstandsvor
hersage- und Sturmflutwarndienstes wurde 1996
ein einfacheres, zweidimensionales Wasser
standsvorhersagemodell speziell für die Nord
see entwickelt. Wegen seiner kurzen Rechenzei
ten ist dieses Modell in der Lage, schnell neue
Wasserstandsprognosen zu liefern, sobald ak
tualisierte meteorologische Vorhersagen zur
Verfügung stehen.
Oberflächentemperaturkarte Nordsee
Die Oberflächentemperaturen (SSTs) der
Nordsee wurden als wöchentliche Analysekarten
und monatliche Anomaliekarten veröffentlicht
und u. a. Bundes- und Landesbehörden, For
schungsinstituten, der kommerziellen Fischerei
und Naturschutzorganisationen im In- und Aus
land bereitgestellt.
Die weitgehend automatische Produktion
digitaler Temperaturfelder und -karten wurde im
Februar 1996 aufgenommen. An den software
technischen Voraussetzungen zur digitalen Ver
breitung der Oberflächentemperaturkarte der
Nordsee und sachverwandter Produkte im Inter
net wird gearbeitet. Die digitalen Temperaturfel
der eignen sich u. a. zur Assimilation in Zirkulati
onsmodellen, ebenso wie zum Antrieb und zur
Validierung; die Daten sollen auf diese Weise ei
nem breiteren Anwenderkreis zugänglich ge
macht werden.
Aufgrund starken Interesses an der Ober
flächentemperaturverteilung der Ostsee wird seit
Oktober 1996 eine Oberflächentemperaturkarte
der Ostsee, zunächst zur internen Nutzung, pro
duziert. Diese Karte wird als Anschlußkarte zur
Oberflächentemperaturkarte der Nordsee für
den gleichen Zeitraum wie diese hergestellt. Im
Unterschied zur Oberflächentemperaturkarte der
Nordsee basiert die Ostseekarte zur Zeit aus