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NÄHRSTOFF-, SALZGEHALTS- UND TEMPERATURVERTEILUNG IN DER DEUTSCHEN BUCHT
Bei den chemisch-ozeanographischen Untersuchungen im Januar/Februar 1936 wurden nur Wasser
proben aus der Oberfläche analysiert. Die Karten (Abb. 1 bis 4) zeigen gegenüber der offenen See
leicht erhöhte Nährstoffkonzentrationen in Küstennahe. Daneben zeigt die Nitritverteilung außerdem
ein sekundäres Maximum in der Konvergenzzone.
Sehr viel stärker ausgeprägt ist der Konzentrationsgradient in den Jahren 1978 und 1985 bis 1990
(Abb. 7 ff.): Hohe Nährstoffkonzentrationen, korreliert mit niedrigem Salzgehalt in Küstennähe,
niedrigere Konzentrationen im Wasser mit höherem Salzgehalt. Die oberflächennahen Proben wurden
meist aus 5 m Wassertiefe entnommen, 1978 und z. T. auch 1985 zusätzlich aus 1 bis 2 m Tiefe; in
diesem Fall sind die Mittelwerte aus beiden Meßtiefen in die Karten eingetragen.
Bei den Untersuchungen ab 1978 wurden auch Proben aus 10m Wassertiefe und weiteren Tiefenstufen
bis in Bodennähe analysiert. Die Ergebnisse weichen mit Ausnahme der einen oder anderen küstenna
hen Station so wenig von den oberflächennahen Meßwerten ab, daß sich eine gesonderte Darstellung
erübrigt.
Je nach der mittelfristig vorherrschenden Wetterlage zeigt die Nährstoff- und Salzgehalts Verteilung
in einzelnen Bereichen mehr oder weniger große Unterschiede. In milden Wintermonaten wie Januar/
Februar 1989 und 1990 mit Winden aus vorwiegend südwestlichen Richtungen verläuft die Flußwas
serfahne mit hohen Nährstoffkonzentrationen sehr ausgeprägt entlang der schleswig-holsteinischen
Küste. In kalten Wintermonaten mit vorherrschenden Ostwindlagen (Januar/Februar 1985 und 1987)
ist hier der Flußwasseranteil geringer mit deutlich niedrigeren Nährstoffkonzentrationen.
Wie unterschiedlich zusammengesetzt das Wasser zu verschiedenen Zeiten an derselben Stelle sein
kann, sei am Beispiel des Meßpunktes auf 54° 50' vor Sylt gezeigt: Im Februar 1989 betrug hier der
Salzgehalt nur 27,51; geht man von einem Salzgehalt von 35 für reines Nordseewasser aus, dann
entspricht das einem Süßwasseranteil von 21,4%. 1987 und 1985 wurde hier ein Salzgehalt von 30,56
bzw. 30,52 gemessen, was einem Süßwasseranteil von nur 12,7% entspricht. Da die Nährstoffkonzen
trationen in den Süßwasserzuflüssen z. Zt. etwa 30mal höher sind als im Nordseewasser bedingen
so unterschiedliche Mischungsverhältnisse große Unterschiede der Nährstoffkonzentrationen.