Beobachten + Vorhersagen
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der Hg-Konzentration der letzten Jahre einordnen
lassen. Auch die Konzentration von Pb, Cd und Zn
Im Wasser liegen Innerhalb des langjährigen Verlau
fes, so dass kein Anzeichen für einen erhöhten Ein
trag dieser toxischen Metalle In die Deutsche Bucht
gegeben Ist. Die Kupfer- und Nickel-Konzentrationen
waren zwar Im September erhöht, jedoch nicht mehr
Ende November.
Bel den organischen Schadstoffen wurden die Stoff
gruppen der chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW),
Organozlnn-Verblndungen (z.B. TBT), polaren Pesti
ziden und polyzykllschen Aromaten (PAH) erfasst.
Die Untersuchungen erstreckten sich bis deutlich In
die Elbe, well dort Im Vergleich zur Deutschen Bucht
regelmäßig hohe Konzentrationen gemessen werden,
so dass das Spektrum der Zusammensetzung der
Substanzen gut erkannt wird. Dabei konnten das
a- und ß-HCH (Hexachlorcyclohexan) mit erhöhter
Konzentration In der Elbefahne nachgewiesen wer
den. Gebiete, die offensichtlich durch das Elbehoch
wasser beeinflusst waren, unterschieden sich deut
lich von früheren Messergebnissen. Damit deutet
sich an, dass die Konzentrationsverhältnisse zwi
schen den persistenten HCH-Verblndungen (alpha-,
beta- und gamma-HCH) typische Eigenschaften die
ses Elbe-Hochwassers repräsentieren.
Bel den anderen Substanzen konnten keine beson
deren Auffälligkeiten beobachtet werden. Lediglich In
der Stoffgruppe der Trlazlne wurden bei Atrazln,
Prometryn, Simazin und Terbuthylazln höhere Kon
zentrationen vor Cuxhaven nachgewiesen. Bisher
kann jedoch noch keine eindeutige Aussage ge
macht werden, ob dies auf das Elbehochwasser zu
rückzuführen Ist.
Insgesamt wurden bisher nur bei einzelnen Untersu
chungsparameter deutliche, auf das Elbehochwasser
zurückzuführende Signale In der Deutschen Bucht
beobachtet. Die langfristigen Auswirkungen der zu
sätzlich mobilisierten Schadstoffe kann aufgrund des
erwarteten verzögerten Transportes noch nicht ab
schließend bewertet werden. Die ursprünglich be
fürchtete kurzfristige, aber extreme Verschlechterung
der Wasserqualltät In der Deutschen Bucht Ist jedoch
ausgeblleben. Nicht auszuschlleßen Ist ein länger
andauernder zusätzlicher Eintrag von Schadstoffen In
die Deutsche Bucht.
Mess-Systeme zur
Umweltüberwachung
MARNET
Eine umfassende Überwachung der Meeresumwelt
Ist allein auf der Basis von zeitlich eingeschränkten
Schiffsmessungen oder oberflächenbegrenzter
Satellltenbeobachtungen nicht möglich. Daher be
treibt das BSH ein automatisches Messnetz ortsfester
Dauerstationen In der Deutschen Bucht und In der
westlichen Ostsee. Durch die Inbetriebnahme der
neuen Station ARKONA-BECKEN In der Ostsee
konnte MARNET auf Insgesamt 8 Stationen erweitert
werden. Die neue Nordseestation NORDSEEBOJE III
(NSB III) wurde fertiggestellt und nach Cuxhaven
transportiert. Sobald es die Wetterbedingungen er
lauben, wird sie auf Ihre endgültige Einsatzposition
gebracht und den Messbetrieb aufnehmen.
Ähnliche Messnetze werden In Belgien, Dänemark,
Norwegen, Schweden und den Niederlanden betrie
ben. Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sea Net” findet
ein permanenter Informationsaustausch zwischen
den Messnetzbetreibern statt mit dem Ergebnis,
dass seit Ende 2002 begonnen wurde, Messdaten In
Echtzelt über das „Sea Net Data Interface" auszutau
schen.
Das BMBF-Projekt SAMSON (Stationsgestütztes
Automatisches Monitoring von Nähr- und Schadstof