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Full text: Jahresbericht 2002

Beobachten + Vorhersagen 
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der Hg-Konzentration der letzten Jahre einordnen 
lassen. Auch die Konzentration von Pb, Cd und Zn 
Im Wasser liegen Innerhalb des langjährigen Verlau 
fes, so dass kein Anzeichen für einen erhöhten Ein 
trag dieser toxischen Metalle In die Deutsche Bucht 
gegeben Ist. Die Kupfer- und Nickel-Konzentrationen 
waren zwar Im September erhöht, jedoch nicht mehr 
Ende November. 
Bel den organischen Schadstoffen wurden die Stoff 
gruppen der chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW), 
Organozlnn-Verblndungen (z.B. TBT), polaren Pesti 
ziden und polyzykllschen Aromaten (PAH) erfasst. 
Die Untersuchungen erstreckten sich bis deutlich In 
die Elbe, well dort Im Vergleich zur Deutschen Bucht 
regelmäßig hohe Konzentrationen gemessen werden, 
so dass das Spektrum der Zusammensetzung der 
Substanzen gut erkannt wird. Dabei konnten das 
a- und ß-HCH (Hexachlorcyclohexan) mit erhöhter 
Konzentration In der Elbefahne nachgewiesen wer 
den. Gebiete, die offensichtlich durch das Elbehoch 
wasser beeinflusst waren, unterschieden sich deut 
lich von früheren Messergebnissen. Damit deutet 
sich an, dass die Konzentrationsverhältnisse zwi 
schen den persistenten HCH-Verblndungen (alpha-, 
beta- und gamma-HCH) typische Eigenschaften die 
ses Elbe-Hochwassers repräsentieren. 
Bel den anderen Substanzen konnten keine beson 
deren Auffälligkeiten beobachtet werden. Lediglich In 
der Stoffgruppe der Trlazlne wurden bei Atrazln, 
Prometryn, Simazin und Terbuthylazln höhere Kon 
zentrationen vor Cuxhaven nachgewiesen. Bisher 
kann jedoch noch keine eindeutige Aussage ge 
macht werden, ob dies auf das Elbehochwasser zu 
rückzuführen Ist. 
Insgesamt wurden bisher nur bei einzelnen Untersu 
chungsparameter deutliche, auf das Elbehochwasser 
zurückzuführende Signale In der Deutschen Bucht 
beobachtet. Die langfristigen Auswirkungen der zu 
sätzlich mobilisierten Schadstoffe kann aufgrund des 
erwarteten verzögerten Transportes noch nicht ab 
schließend bewertet werden. Die ursprünglich be 
fürchtete kurzfristige, aber extreme Verschlechterung 
der Wasserqualltät In der Deutschen Bucht Ist jedoch 
ausgeblleben. Nicht auszuschlleßen Ist ein länger 
andauernder zusätzlicher Eintrag von Schadstoffen In 
die Deutsche Bucht. 
Mess-Systeme zur 
Umweltüberwachung 
MARNET 
Eine umfassende Überwachung der Meeresumwelt 
Ist allein auf der Basis von zeitlich eingeschränkten 
Schiffsmessungen oder oberflächenbegrenzter 
Satellltenbeobachtungen nicht möglich. Daher be 
treibt das BSH ein automatisches Messnetz ortsfester 
Dauerstationen In der Deutschen Bucht und In der 
westlichen Ostsee. Durch die Inbetriebnahme der 
neuen Station ARKONA-BECKEN In der Ostsee 
konnte MARNET auf Insgesamt 8 Stationen erweitert 
werden. Die neue Nordseestation NORDSEEBOJE III 
(NSB III) wurde fertiggestellt und nach Cuxhaven 
transportiert. Sobald es die Wetterbedingungen er 
lauben, wird sie auf Ihre endgültige Einsatzposition 
gebracht und den Messbetrieb aufnehmen. 
Ähnliche Messnetze werden In Belgien, Dänemark, 
Norwegen, Schweden und den Niederlanden betrie 
ben. Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sea Net” findet 
ein permanenter Informationsaustausch zwischen 
den Messnetzbetreibern statt mit dem Ergebnis, 
dass seit Ende 2002 begonnen wurde, Messdaten In 
Echtzelt über das „Sea Net Data Interface" auszutau 
schen. 
Das BMBF-Projekt SAMSON (Stationsgestütztes 
Automatisches Monitoring von Nähr- und Schadstof
	        
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