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Beobachten + Vorhersagen
fen in Ost- und Nordsee) lief Ende 2002 aus. Mit
SAMSON sollten Technologien zur automatischen
Messung von Nähr- und Schadstoffen optimiert bzw.
erweitert und auf den MARNET-Stationen Integriert
werden. Für die automatischen Nährstoffanalysatoren
wurde zusätzlich zu den bereits erfassbaren Nähr
stoffen Phosphat und Nitrat/Nitrit die Bestimmung von
Silikat erfolgreich adaptiert. Entsprechende Nährstoff
analysatoren sind auf den MARNET-Statlonen DEUT
SCHE BUCHT (Nordsee) und FEHMARN-BELT (Ost
see) Im Einsatz. Die In sehr hoher zeitlicher Auflö
sung gelieferten Daten ermöglichen, mittel- und kurz-
periodische Prozesse zu erkennen und zusammen
mit den zeitgleich erfassten ozeanographlschen und
meteorologischen Daten zu Interpretieren. Die Zuver
lässigkeit der Nährstoffanalysatoren wurde deutlich
erhöht. Im Jahre 2002 wurde für Phosphat,
Nitrat/Nitrit und Silikat eine Verfügbarkeit der Daten
von über 80% erreicht.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes bildete der
automatische Probennehmer EPOS für organische
Schadstoffe, dessen Neuentwicklung nach erfolgrei
chen, Intensiven Tests Im Labor und auf der MAR-
NET-Station FEHMARN BELT abgeschlossen wurde.
Neben dieser Station wird künftig auf der Station
DEUTSCHE BUCHT die automatische Beprobung
von Schadstoffen das Stationskonzept ergänzen.
Seegang
Im Jahr 2002 wurde das BSH-Seegangsmessnetz um
zwei Stationen auf jetzt Insgesamt 5 erweitert. Seit
März existiert damit auch In der Ostsee eine Mess
station. Die Messboje liegt 10 sm nordwestlich vor
Rügen. Die Messdaten werden per ISDN-Leltung In
das BSH übertragen. Die von der Boje gemessenen
Wasseroberflächentemperaturen werden von der
Wetterstation des DWD genutzt. Die zweite neue
Messstation liegt 15 sm westlich von Sylt. Im Jahr
2002 gab es nur ein herausragendes Sturmereignis
mit hohem Seegang In der Deutschen Bucht. Dies
war Ende Februar Anfang März, als Seegangshöhen
von 6,50 m bei der NSB II, über 6 m bei Helgoland
und über 5 m an der Station Außenelbe auftraten.
Radioaktivitätsmessnetz 2002
Das BSH betreibt Im Auftrag des Bundesmlnlsterlums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
ein Messnetz zur Überwachung der deutschen Nord-
und Ostseeküste auf Einträge künstlicher Radioaktivi
tät. Die Überwachungsdaten werden von den Mess
stationen stündlich telefonisch oder satellitengestützt
abgerufen und an das „Integrierte Mess- und In
formationssystem” (IMIS) des BMU berichtet. Das
Messnetz umfasst sechs landgestützte Stationen
(Küstenfestland, Inseln), sieben MARNET-Statlonen
(auf der Hohen See) sowie weitere vier Messgeräte
an Bord der BSH-Schlffe. Die Im vergangenen Jahr
begonnene Ausrüstung der MARNET-Statlonen mit
Nal-Spektralsonden wurde Im Berichtszeitraum fort
gesetzt.
Die Verfügbarkeit aller derzeit messenden Stationen
des Messnetzes betrug Im Jahresmittel 84,2%, wo
bei die wesentlichen Ausfälle der Stationen durch
Umbauarbeiten an den Geräteträgern bedingt waren.
Das Messnetz registrierte Im Berichtsjahr keine
außergewöhnliche künstliche Radioaktivität.
Ship-of-Opportunity Programm (SOOP)
Alle operationeilen ozeanographlschen Messaktlvltä-
ten, die wesentlich mit Hilfe von Handelsschiffen
oder auf routinemäßiger Basis an Bord durchgeführt
werden, sind unter dem Begriff Shlp-of-Opportunlty-
Programm (SOOP) zusammengefasst. Für das Im
Aufbau befindliche Globale Ozeanbeobachtungs-