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Full text: Jahresbericht 2013 - Umweltschutz im Seeverkehr

50 „Wir vermessen immer Meer“ - die nautische Hydrographie 
„Wir vermessen immer Meer“ 
- die nautische Hydrographie 
Die deutschen Gewässer in Nord- und Ostsee gehören zu den am stärksten genutzten 
Seegebieten weltweit. Die vergleichsweise geringen Wassertiefen und die geologische 
Beschaffenheit des Untergrundes führen dazu, dass sich die Topographie des Meeres 
bodens durch die Kraft der Gezeiten, der Strömungen und des Seegangs ständig verän 
dert. Um die Sicherheit und Leichtigkeit der Seeschifffahrt zu gewähren, müssen die 
Wassertiefen deshalb regelmäßig neu vermessen und das deutsche Seegebiet nach Un 
terwasserhindernissen abgesucht werden. Das BSH setzt dafür seine fünf Vermessungs-, 
Wracksuch- und Forschungsschiffe und deren Vermessungsboote ein. Mit modernen 
Sonaren werden die Tiefen erfasst. Diese Daten bilden die Grundlagen für aktuelle See 
karten, die das BSH in digitaler und analoger Form herstellt. Die Vermessungsergeb 
nisse dienen zusätzlich als Grundlage für weitere Nutzungen und für Schutzmaßnahmen 
der Meere. 
Das „Internationale Übereinkommen zum 
Schutz des menschlichen Lebens auf See 
(International Convention for the Safety 
of Life at Sea-SOLAS)“ fordert In Kapitel V, 
dass jedes Berufsschiff und jedes große 
Sportboot mit aktuellen amtlichen See 
karten und nautischen Veröffentlichungen 
ausgerüstet sein muss. Das BSH stellt die 
amtlichen Seekarten für deutsche und 
angrenzende Seegebiete In Nord- und 
Ostsee digital her. Es betreibt den „Nau 
tischen Informationsdienst“, zu dem neben 
den amtlichen elektronischen Seekarten 
(ENC) auch die Papierseekarten, See 
handbücher und weitere nautische Publi 
kationen wie Leuchtfeuerverzeichnisse 
gehören. Damit alle nautischen Veröffent 
lichungen aktualisiert werden können gibt 
es einen „Update-Service“ für die ENC und 
den gedruckten Berichtigungsservice 
„Nachrichten für Seefahrer“ (NfS), die 
wöchentlich erscheinen. 
Der Informationsdienst umfasst rund 
153 elektronische Seekarten sowie 
179 amtliche Papierseekarten für deutsche 
und europäische Gewässer (125 für die 
Ostsee und 54 im Bereich der Nordsee und 
des Skagerrak). Zusammen mit den 30 
veröffentlichten Seebüchern bilden sie die 
größte Informationseinheit für nautische 
Veröffentlichungen der Bundesrepublik. 
Allzeithoch im Absatz elektronischer 
Seekarten 
Im Jahr 2012 hat die Ausrüstungspflicht 
der internationalen Seeschifffahrt mit 
Elektronischen Seekartensystemen ECDIS 
für die ersten Schiffsneubauten eingesetzt. 
Aber auch schon auf „in Fahrt“ befindlichen 
Schiffen wird ECDIS mehr und mehr 
anstelle von Papierseekarten als primäres 
Hilfsmittel für die Navigation angewendet. 
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 
2018 Insgesamt 50000 Schiffe - also rund 
die Hälfte der Weitseeschifffahrtsflotte - 
auf ECDIS umstellen werden. Das BSH 
registriert den wachsenden Bedarf anhand 
ständig steigender Absatzzahlen: 2013 
wurden erstmals mehr als 60000 Kopien 
der 150 deutschen ENCs an die deutsche 
Seeschifffahrt verkauft. 
BSH veröffentlicht amtliche Seekarten 
2013 für Klein- und Sportschifffahrt 
Im Frühjahr 2013 veröffentlichte das BSH 
pünktlich zum Start der Wassersportsaison 
die aktuellen amtlichen Seekarten für die 
Klein- und Sportschifffahrt. Die Kartensätze 
sind mit einem QR-Code für den kosten 
losen, wöchentlichen online Berich 
tigungsservice versehen. Besondere
	        
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