Anbindungsleitungen für Offshore-Windparks
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wobei ein System alternativ zu Grenzkorridor II geführt wird. Durch Grenzkorridor IV werden
insgesamt sechs Systeme geführt.
5.3.3.2 Trassen für Gleichstrom-Seekabelsysteme
Bei der Fortschreibung des BFO-N wurden die bereits genehmigten bzw. gebauten
Seekabelsysteme „alpha ventus“, „BorWinl“, „BorWin2“, „HelWinl„DolWinl“, „SylWinl“,
„FlelWin2“ und „DolWin2“ berücksichtigt. Darüber hinaus sind 18 weitere Gleichstrom-
Seekabelsysteme erforderlich. Vorrangig wurden die Trassen so geplant, dass sie möglichst
kreuzungsfrei sind und durch den nächstgelegenen Grenzkorridor geführt werden. Darüber
hinaus liegen nach dem alten Regime noch unbedingte Netzanschlusszusagen vor. Als Folge
aus diesen Zusagen hat der ÜNB systemgetreu Investitionen angestoßen, diese Planungen
wurden übernommen. Die Systeme aus den Clustern 8 („BorWin3“), 2 („DolWin3“) und 6
(„BorWin4“) sind entsprechend des von der BNetzA bestätigten O-NEP 2013 zwingend auf den
Grenzkorridor I (Ems) zu führen. Die Systeme „DolWin3“ und „BorWin3“ sind vom
Übertragungsnetzbetreiber zudem bereits vergeben worden.
Von den 26 erforderlichen Trassen für Seekabelsysteme sind sechs nach Schleswig-Holstein
(Grenzkorridor IV, Büsum) vorgesehen, 20 Trassen führen nach Niedersachsen
(Grenzkorridore I bis III, Ems, Norderney, Europipe 2).
Das System aus Cluster 1 führt vom Konverterstandort zwischen den Windparks in Cluster 1
zur südöstlichen Ecke des Clusters und kreuzt dort das Vorranggebiet Schifffahrt Nr. 3 und das
grenzüberschreitende Gleichstromsystem „NorNed“ parallel zum FFH-Gebiet Borkum Riffgrund
sowie die noch zu genehmigenden Systeme „BorWin3“ aus Cluster 8, „BorWin4“ aus Cluster 6
und „DolWin3“ aus Cluster 2. Durch die nicht rechtwinklige Kreuzung des Vorranggebietes
Schifffahrt Nr. 3 wird die Trassenlänge im Vorranggebiet um ca. 2 km gegenüber der
rechtwinkligen Kreuzung verkürzt. Innerhalb des Cluster 2 verläuft das Kabel parallel zu
„DolWinl“ und dann parallel zu „Norpipe“ und dem südlichen Rand des Clusters 3 und erneut
zu „DolWinl“ zu Grenzkorridor II, wobei das Datenkabel „SeaMeWe 3“ gekreuzt wird.
In Cluster 2 sind zwei Gleichstrom-Systeme und ein Drehstrom-System vorgesehen. „Alpha
ventus“ (Drehstrom-System mit 60 MW) und „DolWinl“ mit 800 MW befinden sich im Bau bzw.
im Probebetrieb. Beide Systeme werden entsprechend ihrer Genehmigungen zum Norderney-
Korridor geführt. Zudem wird in diesem Cluster ein weiteres Netzanschlusssystem in direkter
Nachbarschaft zu „DolWin alpha“ geplant. Die Anbindung dieses Systems „DolWin3“ soll über
Grenzkorridor I erfolgen. Der Küstenmeerabschnitt des Kabels „DolWin3“ ist bereits
planfestgestellt. Dies führt zu einer Kreuzung mit dem System aus Cluster 1 und einer
Kreuzung mit dem Datenkabel „SeaMeWe 3“.
Aufgrund der Leistung der anzuschließenden Windparks ist in Cluster 3 davon auszugehen,
dass hier drei Netzanschlusssysteme erforderlich sind. Davon wurde das erste System
„DolWin2“ (900 MW) mit Netzanschluss über Norderney bereits planfestgestellt. Aufgrund der
Ausrichtung der ersten Plattform „DolWin beta“ können die weiteren Plattformen nur westlich
dieser Plattform errichtet werden. Da aufgrund zahlreicher Wechsel der
Netzverknüpfungspunkte derzeit nicht abgeschätzt werden kann welcher Grenzkorridor
verwendet wird, wird das zweite System in diesem Cluster zu Grenzkorridor II und III sowie das
dritte System zu Grenzkorridor III geplant. Hierbei sind Kreuzungen untereinander nicht
vermeidbar. Das System „DolWin2“ kreuzt die Systeme „alpha ventus“ und „DolWinl“ sowie das
Datenkabel „SeaMeWe 3“. Das zweite System aus diesem Cluster kreuzt bei Führung zu
Grenzkorridor II die vorhandenen Systeme „DolWin2“, „BorWinl“ und BorWin2“ sowie das
Datenkabel „SeaMeWe 3“. Das dritte System kreuzt auf dem Weg zu Grenzkorridor III die
beiden anderen Systeme aus diesem Cluster, „BorWinl“ und „BorWin2“, das Datenkabel „TAT
14N“ sowie die Rohrleitungen „Europipe 1“ und „Europipe 2“. Bei einer Führung durch
Grenzkorridor II verläuft das dritte System parallel zu dem zweiten System aus Cluster 3.