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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4.4 Metalle 
System Nordsee 
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einiger Elemente. In den Jahren 2006 bis 2007 lagen hier die Gehalte der Elemente 
(Ni < Zn < Cu < Hg < Cd) um den Faktor 1,5 bis 3 über den historischen Referenz 
werten. Schwebstoff- und Wasserproben wiesen an der Umlagerungsstelle hingegen 
keine ungewöhnlich erhöhten Konzentrationen auf. Umfangreiche Untersuchungen zu 
diesem Thema wurden von der Bundesanstalt für Gewässerkunde publiziert (Schu 
bert et al. 2010). 
4.4.4.5 Bewertung Sediment 
Die Bewertung der Sedimentqualität in der Deutschen Bucht wurde auf Basis der 
in Kap.4.4.2.2, S.236 vorgestellten Bewertungskriterien durchgeführt. Die Vorgehens 
weise orientiert sich weitgehend am von OSPAR eingeführten Bewertungsverfahren. 
Es wurden die Jahresmediane der Metallgehalte in der Feinkornfraktion des Ober 
flächensediments, der in Regionen zusammengefassten Trendstationen, gegen die 
Hintergrundkonzentration getestet. Der Test dient zur Beantwortung der Frage, ob die 
gemessenen Metallgehalte nahe oder gleich dem natürlichen Hintergrund sind. Hier 
bei wurden die Gehalte der Elemente Cd, Cu, Hg, Pb und Zn mit der oberen Grenze 
des BSH-Hintergrundwertes verglichen (s. Tab. 4-5, 5. 237). Für Nickel wurde mangels 
Alternative der OSPAR-BAC-Wert verwendet. Wird der Hintergrundwert überschritten, 
wird gegen den niedrigeren Effektwert für Salzwassersysteme, der von der US-ame 
rikanischen ozeanographischen und atmosphärischen Behörde (NOAA) entwickelt 
wurde, getestet. Wird dieser ebenfalls überschritten, sind biologische Effekte möglich, 
die auf die Belastung durch den betreffenden Schadstoff zurückzuführen sind. Damit 
wurde folgendes dreistufiges Bewertungsschema verwendet. 
Blau: Gehalte nahe oder gleich dem natürlichen Hintergrund. 
Grün: Gehalte über dem Hintergrundwert, es sind jedoch keine biologischen Effekte 
zu erwarten. 
Rot: Gehalte, bei denen biologische Effekte auftreten können. 
Zusätzlich zur Einschätzung des aktuellen Belastungsstatus (hier das Jahr 2007) 
wurde dessen zeitliche Entwicklung innerhalb der vergangenen 10 Jahre untersucht. 
Trends wurden auf Basis der nicht-parametrischen Rangkorrelation nach Spearman 
ermittelt. Grundlage waren die jährlichen Mediane der Metallgehalte in der Feinkorn 
fraktion des Oberflächensediments, welche für die oben beschriebenen Trendregi 
onen separat berechnet wurden. Abb. 4-56 fasst die Bewertungsergebnisse in Kar 
tendarstellungen zusammen. Neben dem als Punkt dargestellten Farbcode und dem 
Trendsymbol (nach oben/unten gerichtetes Dreieck) sind in jeder Bewertungsregion 
ebenfalls das zugrundeliegende Bewertungsjahr (oben) und der Metallgehalt (unten) 
in mg/kg angegeben. 
Die Kupferbelastung erreichte 2007 in weiten Teilen des Untersuchungsgebietes Hin 
tergrundwerte. Auch die Cadmium- und Nickelgehalte waren weitgehend recht niedrig, 
überstiegen jedoch den Hintergrundwert meistens. Die höchsten Cadmium-, Kupfer-, 
und Zinkgehalte in der Feinkornfraktion des Oberflächensediments wurden querab 
Sylt in der Region L gemessen. Auch die Nickelwerte waren hier erhöht. Hier zeigt 
sich der starke Einfluss der Elbe-Abflussfahne entlang der nordfriesischen Küste. Alle 
untersuchten Elemente lagen hier in Gehalten vor, die entsprechend dem Bewer 
tungsschema biologische Effekte zulassen. Wird der Metallgehalt im Feinkornanteil 
(so wie er hier bestimmt wurde) auf die nicht fraktionierte Gesamtprobe bezogen, sind 
die Gehalte allerdings eher gering, denn der Feinkornanteil des Sediments vor Sylt 
enthält weniger als 5% Feinkornanteil (vgl. Abb. 4-53,5.253).
	        
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