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Full text: Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Rodewald, M.: Die Bedeutung des Dreimassenecks für die subtropischen Sturmtiefbildungen, 43 
Energiegewinn aus den Massenbewegungen mit Hilfe der Scherhagschen Theorie 
zu erklären sind, 
An die Ergebnisse dieses speziellen Teiles werden einige allgemeinere Be- 
merkungen über die Bildung der Störungen geknüpft, 
2. Die subtropische Sturmtiefentwicklung vom 8. bis 9. Oktober 1903. 
a) Die Entstehung des Tiefs. Damit eine Zyklone entstehe, bedarf es eines 
Druckfallgebietes. Die Druckfallgebiete sind das Primäre gegenüber den von 
ihnen erzeugten Zyklonen, Zwar wird, wenn erst einmal Zyklogenese erfolgt ist, 
die Koppelung für kürzere oder längere Zeit enger, aber man ist doch berechtigt, 
die Druckwellen als selbständige Gebilde aufzufassen, 
Es ist deshalb unwesentlich, daß in dem nachfolgend behandelten Falle 
keine völlige Neubildung eines Tiefs in den Subtropen erfolgt, sondern nur das 
plötzliche Wachstum eines schon vorhandenen Tiefs durch zusätzliche Neu- 
bildung eines starken Druckfallgebiets; auf den Vorgang der Bildung bzw, Ver- 
stärkung der Druckfallgebiete kommt es uns an. 
Jedoch ist hier die Vorgeschichte des Tiefs als solchen geeignet, das Beson- 
dere der späteren Entwicklung in den Subtropen zu beleuchten, und mit Rück- 
sicht auf die jüngst dargelegte Auffassung des Verf, von den Bedingungen 
tropischer Zyklogenese*) sei auch die Entstehung des Tiefs kurz betrachtet. 
Das Tief ist nämlich nach seinem Ursprung eine tropische Zyklone und 
rangiert in der Zusammenstellung von Charles L. Mitchell®) als tropische 
Zyklone von Orkanintensität, d, h. als solche, in der südlich von 35° N-Br. Orkan- 
stärke erreicht wurde, Ob 
diese vor der später zu behan- 
deinden Entwicklung zwischen 
30 und 35° N-Br. vom 8. bis 
9, Oktober bereits einmal zur 
Beobachtung kam, läßt sich 
hach den benutzten Hoff- 
meyerkarten nicht sagen, 
In Abb. 2 ist die Bahn der 
Zyklone wiedergegeben, ge- 
strichelt nach der Zugbahnen: 
karte von Mitchell (a, a. O, 
Fig. 6), ausgezogen, wie sie sich 
nach den Hoffmeyerkarten er- 
gibt. Die Lage zu den an- 
gegebenen Daten entspricht in 
beiden Fällen dem Morgen- Abb. 2, Die Zyklonenbalın vom Oktober 1903 
termin. === nach Mitchell, m ach den Hoffmeyerkarten. 
Mitchell gibt als Ort der Einsatzkarte: Beobachtungen des Segelschiffes „Irene“, 
ersten Beobachtung der tro- 
pischen Zyklone 23° N-Br., 60° W-Lg. an, wo sie auch in den Hoffmeyerkarten am 
1. Oktober erstmalig als Tief unter 760 mm auftaucht (Schiffsbeobachtung mit NE 9 
und Regen), Die Wetterkarten der Vortage zeigen nun zwei bemerkenswerte Vor- 
gänge, die im Sinne des Zustandekommens eines tropischen Dreimassenecks!) 
dortselbst wirken: Den Vorstoß der Tropikfront nach Norden und das 
Vordringen eines Polarfrontastes nach Süden. 
Der Vortoß der Tropikfront in der letzten Septemberwoche ist im Raume 
südlich der Kap Verden, zwischen 20° und 30° W-Lg., scharf ausgeprägt und 
durch zahlreiche Schiffsmeldungen belegt. Am 27, September steht der Nordost- 
passat bis 6° N-Br., 29° W-Lg. hinab, am 28, September ist der „Monsun“ bis 
9° N-Br., 26° W-Lg. vorgedrungen; am 29, hat sich der Südluftvorstoß verstärkt 
und ist zwischen 20° und 30° W-Lg, bis über den 11, Breitenkreis gelangt, 
42) | ot, Zeitschrift 1936, 8. 197 if. — 2) Charles L. Mitchell, West Indian Hurricanes and 
other Tropical Cyelones of the North Atlantie Ocean. Monthly Weather Review, Suppl. Nr. 24. 
Washington 1924, S, 3, S. 47 und Fig. 6. — 1) Met. Zeitschrift 1936, ® 197, 199, 209,
	        
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