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Full text: 69, 1941

Jensen, Chr.: Strahlungsmessungen in Lindenberg, 
19 
Jahren 1916 und 1917 — auf Konto verstärkter C)-Tätigkeit zu setzen sind, 
erfordern eine besondere Betrachtung. Vor allem kann dann, soweit die bis- 
herigen Erfahrungen reichen, weder beim A- noch beim Ba-Punkt von einer 
vergrößerten Amplitude zwischen positiven und kleineren negativen C©-Höhen 
gesprochen werden?)., Die Kurven verlaufen bei kleineren ©O-Höhen sogar ziem- 
lich flach). Als wirklich gesichertes Kriterium für die bei starker ©O-Tätigkeit 
vorkommenden Kurven betrachtet Dorno®) die tiefe Lage der Ba- unter der 
A-Kurve, insbesondere zwischen — 2.5° und — 4.5° C).Höhe, vor allem aber den 
jähen und steilen Anstieg beider Kurven, insbesondere beim Ba-Punkt, bei — 2,5° 
bzw. — 4.5°. Die mittlere ©O-Flecken-Relativzahl betrug im Jahre des Maximums 
1917 108.9, betrug aber im Jahre 1918 immer noch 80.6 gegenüber 57.1 im Jahre 
1916°%. Es ist immerhin der Gedanke nicht von der Hand zu weisen, daß sich 
die C-Tätigkeit auch noch im Jahre 1918 auf die Lage der n. P. auswirkte. Bei 
allem ist allerdings zu bedenken, daß nach Dorno*) aus verschiedenen von ihm 
angeführten Gründen, wobei besonders auch das Alter der Flecken berücksichtigt 
wird, der Zusammenhang zwischen den Relativzahlen (ganz abgesehen von der 
Zahl der Flecken) und den in der Atmosphäre auftretenden Störungen kein 
einfacher sein dürfte, Dabei sei besonders auch noch darauf hingewiesen, 
daß nach Bartels°) die magnetischen Charakterzahlen ein noch wesentlich 
feineres Reagens auf Störungsvorgänge zu sein scheinen als die Flecken, Immer- 
hin müssen wir noch das Material kurz auf die in Frage stehende Möglichkeit 
hin prüfen, zumal Dorno®) kurz über eine im Jahre 1918 noch vorhandene, wenn 
auch stark verringerte n. P.-Sıörung berichtete, Ich habe nun Tab. 18a bis 18d 
benutzt, um — siehe Tab. 21 — für Arnsberg, Bremen, Lindenberg und Nowawes 
die durchsechnittlichen A-Ba-Differenzen in den C-Höhenbereichen +3.5° bis 
+1,5°, + 0.5° bis —1,5° und —2.5° bis — 4.5° abzuleiten; zum Vergleich finden 
sich in der nämlichen Tabelle die entsprechenden durchschnittlichen Differenzen 
{ür Arnsberg 1910 und 1911 sowie für Hamburg 1910 und 1911. Die Jahre 1910 
und 1911 — vor allem 1911 — waren durch einen besonders hohen Reinheits- 
grad charakterisiert. Wir müssen — siehe Dorno! — das Augenmerk in erster 
Linie auf die letzte Vertikalreihe lenken. Es fällt die verhältnismäßig große 
Differenz 6.0 auf; sie ist aber nicht größer, sondern sogar eine Idee kleiner als 
die entsprechende Differenz im C©-Höhenbereich zwischen +3.5° und +4 1.5°7). 
Wie Tab, 21 zeigt, sind .die Differenzen zwischen -+ 0.5° und — 1.5° durchgängig 
geringer als im ersten C-Höhenbereich. Im dritten Höhenbereich sind sie z. T. 
(Arnsberg 1918, Arnsberg 1910 und 1911) größer, z. T. (Lindenberg 1918, Nowawes 
1918, Hamburg 1910 und 1911) kleiner als im erstgenannten. Von solchen 
Gesichtspunkten aus ist es nach allem unmöglich, auf eine Beeinflussung der 
n. P. im Jahre 1918 zu schließen. Zu anderen Ergebnissen könnte man aller- 
dings vielleicht kommen, wenn man einzelne Beobachtungsreihen betrachten 
') Siehe die Kurven v. Aug. 1916 bis Febr, 1917 sowie v. Aug. bis Okt. 1917 in Dornos großem Werk 
von 1919 auf Tafel XX1I im 2. Band sowie die für einige Sept.-Tage 1919 für Nowawes geltenden Kurven 
in Chr. Jensen, Ger]. Beitr, Geophys 55, 352, 1939. — ®) C. Dorno, I. ecit, 1919, 191, — % Fr, Linke, 
Met. Taschenb. 11, $. 312. — %) C. Dorno, cit, 1917 id. Veröff. Königl, Preuß, Met, Inst, (s. Anm, auf 
S. 7), 5.81. — ) J, Bartels, Elektr. Nachrichtentechnik, Sonderheft 10, 1933, — %) C. Dorno, Leit. 
1919, 191. — 7?) Die verhältnismäßig großen A-Ba-Differenzen in Bremen haben mich vielfach stutzig 
gemacht, um so mehr, als ich mich selber von der scharfen Auffassung der Trennungslinien (zwischen 
positivem und negativem Gebiet) bei Herrn Mentzels exakten Bestimmungen der Buschschen Lemnis- 
kate — siehe hier auch C. Dorno in seinem großen Werk von 1919, S. 139 bis 140 — habe überzeugen 
können. Herr Mentzel hat mir selber wörtlich mitgeteilt: „Die Beobachtung des A-Punktes hat mir 
keine Schwierigkeit gemacht; ich konnte vielfach auf Mıtte einstellen, Anders beim Ba-Punkt; ich 
mußte öfter die Messung wiederholen. Als ich eine Brille haben mußte, stellte sich heraus, daß meine 
Augen ungleich gewölbt sind; die (Häser erhielten einen Zylinder eingeschliffen. Ob und wieweit die 
großen gegenseitigen Punktabstände mit dem Erwähnten zusammenhängen, oder nicht, möge dahin- 
gestellt bleiben, Tatsache scheint jedenfalls zu sein, daß die Ba-Abstände jedenfalls vielfach zu gering 
ausgefallen sind.“ Ich habe aber dennoch von deren Verarbeitung keinen Abstand genommen, 
da der Charakter der Kurven jedenfalls wesentlich im durchaus richtigen Sinne zu liegen scheint. 
Alles in allem genommen — maßgebend scheinen vor allem die A-Messungen zu sein -— bin ich 
Herrn Rektor Mentzel für seine viele Jahre hindurch mit vorbildlichem Fleiß und größter Gewissen- 
haftigkeit durchgeführten Messungen der n, P. größten Dank schuldig und hoffe, noch einmal Zeit 
zur Verölfentichung des Gesamtmaterials zu finden, Die Messungen wurden auf dem Dach des 
Hauses Fesenfeld 104 durchgeführt; die Entfernung vom Hafen beträgt in der Luftlinie etwa 4 km.
	        
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