Skip to main content

Full text: 68, 1940

30 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1940, 
Windes irgendwie änderte: Am Frostiage des 24. Januar wehte schon der frische 
Nordost, der die folgenden. Tauwettertage beherrscht. 
Das Küstenland, über dem sich vom 25. bis 27. Januar der schwere Drei- 
tageregen von 200 mm entlädt, ist hoch mit Schnee bedeckt, Auch am Ende 
der Niederschlagsperiode — und trotz des dreitägigen Tauwetters dabei — beträgt 
die Schneetiefe noch über 15 cm (Erdbodenzustand E =; die Schlüsselziffer 
läßt nur die Aussage „> 15 cm“ zu), Der Leser möge sich selber die Umwand- 
lung der Schneelandschaft vorstellen, über die, bei starkem Wind von +1° bis 
+4 3° Luftwärme, 200 Liter je Quadratmeter als Regen. ausgeschüttet werden und 
die danach doch noch hoch mit Schnee bedeckt ist. 
Anscheinend tritt erst am 27. Januar ein neuer Zug in die Eintönigkeit des 
Regenwetters, indem sich nasse Schneeflocken in den windgetriebenen Regen 
mischen. Aber die Temperatur geht dabei nur, bis auf +1° zurück, und 
zu richtigem Schneefall 
BB Be Be. BU ve, We ”"4 kommt es nicht. Nach 
einem Tage undurch- 
aringlichen Schlacker- 
weiters (NW sr 6) == Siar- 
ker Regen mit Schnee 
vermischt; Sichtweite 
V == 0 bis 2 wie bei 
dickem Nebel) ergibt 
die Abendmessung am 
27.Januar 53 mm Nieder- 
schlag (in 11 Stunden), 
fast soviel wie am 
ersten Haupttag abends 
(55 mm). 
Am 28. Januar früh 
kommt endlich der Um- 
schwung, nachdem in 
der Nacht das Schlecht- 
wetter noch angehalten 
hat und 19 mm Nieder- 
schlag, davon das letzte als Schnee (W== 7), zum Abschluß geliefert hat, Der 
Wind geht anf die Gegenrichtung, nach Südwest (DD = 20); um 8% ist das tiefe 
Gewölk völlig verschwunden, nur hohe Altocumulus-Schollen und Cirrusbanden 
(Cry == 5, Cy = 6) stehen noch am aufgehellten Himmel, und die Luft ist von 
wundervoller Fernsicht (Y und Vs = 9 = über 50 km Sicht nach Land und See), 
Die Temperatur ist auf den. Gefrierpunkt zurückgegangen. 
Derselbe Wind (SW 3), dasselbe klarsichtige (VY = 9) und kältere Wetter mit 
viel hohem Gewölk (CC: = 5, Cau= 7), wie sie am 23. Januar vor der Schlecht- 
wetterperiode herrschten. (siehe Tabelle), stellt sich. also an deren Ende wieder 
ein. Dazwischen liegt mit ihrer Trübe, Dunkelheit und Nässe die Nordostwind- 
zeit, in der die Sichtweite kaum jemals 1 bis 2 km erreichte. . 
Bemerkenswert ist der — nach den s$ynoptischen Barometerständen und 
Drucktendenzen — in Abb. 1 wiedergegebene Luftdruckgang während der 
Regenperiode. Er zeigt einen im ganzen ziemlich langsamen, etwas unregel- 
mäßigen Druckfall während der Niederschlagszeit; diese selbst setzt bereits am 
Scheitel des Druckwellenberges vom 24, Januar ein und zieht sich bis etwa zum 
Beginn des nächsten Druckwellenberges am 28, Januar, Der Druckfall beträgt 
rund 20 mb innerhalb drei Tagen. | 
Die beiden Wetterkarten vom 25. und 27. Januar, 25 (Abb. 2 und 3) mögen 
die synoptische Lage um Südgrönland für die beiden Hauptregentage ver- 
anschaulichen. In Abb. 8 sind die Zugbahnen der Druckgebilde vom 25. bis 
27, Januar hinzugefügt, Das für Südgrönland Wesentliche tritt in beiden Wetter- 
karten sogleich hervor: daß am Südwestrande des fast stationären Islandhochs 
ein Band dichtgedrängter Isobaren liegt, in welchem eine steife bis stürmische 
ODE =
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.