Burkhart, K,: Eine statistische Untersuchung‘ atmosphärischer Zirkulationsschwankungen, 11
abgezogen. Die harmonische Analyse der gemittelten vier Wertereihen ergab
Iolgende zwei Hauptperioden:
5.47 + 10 sin (95° 20 + x) 4- 0.54 sin (83° + 2x).
Wie man erkennen kann, sind in den Phasen die ersten Perioden der
Jahresschwankungen vom Meridionalgefälle und von den Temperaturunter-
schieden nicht wesentlich verschieden. Noch besser muß naturgemäß eine Über-
einstimmung zwischen den zonalen Druckgefällen:
(Jakobshavn — Stykkisholm) -+ (Haparanda — Stykkisholm) und den Tempe-
raturunterschieden sein, weil dann die Druckgefälle auch zonal liegen. An Hand
50jähriger Monatsmittel der drei Stationen wurde der Jahresgang der normalen
Gefälle bestimmt und in Abb, 5 als gestrichelte Kurve dargestellt, Die zwei
größten Perioden lauten:
2,3 + 3,2 sin (92° 56’ + x) + 0,27 sla (135° + 2x).
Aus dem geringen Unterschied der Phasen, der bei der ersten Schwingung
in Tagen umgerechnet rund 3 Tage, bei der zweiten ungefähr 52 Tage beträgt,
folgern sich einwandfrei die starken Beziehungen zwischen den zönalen Tempe-
ratur- und Druckunterschieden,
Bisher wurde nicht Bezug genommen auf den Jahresgang der Wirkungs-
zeiten oder Rhythmenlängen, welcher auf Grund der harmonischen Analyse
folgende zwei Perioden (ohne Amplituden) besitzt:
sin (3° 50 4 x) und sin (206° 35 +2 x).
Für die Analyse wurde im Januar an Stelle des 50tägigen Zeitraums nur
ein 30tägiger gesetzt, der sich zwischen den Wirkungszeiten vom Dezember und
Februar besser eingliedern läßt. Beim Vergleich obenstehender Schwingungen
mit denjenigen der normalen Druck- und Temperaturgefälle kann keine Ähnlich-
keit der Phasen festgestellt werden, obwohl beispielsweise beim Meridionalgefälle
wie bei den Rhythmenlängen ein Extremwert auf den Monat Mai fällt. Eine gute
Übereinstimmung findet sich dagegen mit der Jahresschwankung der normalen
zonalen Massenverschiebungen in höheren und niederen Breiten, welche eine
ähnliche Verteilung der Maxima und Minima wie die Schwankung der Wirkungs-
zeiten besitzt. Infolge der starken Massenanhäufung in hohen Breiten über dem
Atlantischen Ozean im April und Mai und über den Kontinenten im September
und Oktober sind die mittleren Luftdruckänderungen in hohen Breiten der Ozeane
vom Winter zum Frühjahr groß und ebenso die der Kontinente vom Herbst zum
Winter, Die Werte der Berechnung der Jahresschwankung wurden einer Arbeit
von Baur!) entnommen, in welcher tabellarisch die normalen Luftdruckände-
rungen von Monat zu Monat für jede in Kontinente und Ozeane eingeteilten Zone
von 10° zu 10° zusammengestellt sind. Die normalen Luftdruckänderungen von
Ponta Delgada, Stykkisholm + Berufjord sowie von dem kontinentalen Teil der
Zonen 30° bis 40° und 50° bis 60° Breite wurden nach folgender Zusammenfassung :
P, Delgada + Stykkish./Berufj. — Kontinent 30° bis 40° 4- Kontinent 50° bis 60°
harmonisch analysiert. Die Luftdruckänderungen der Zone von 30° bis 40° und
die von Ponta Delgada wurden hinzugenommen, um auch die Luftmassenver-
schiebungen der niederen Breiten zu berücksichtigen. Die Hauptperioden (ohne
Amplitude) lauten: (850 40 4x) und sin (180958 42x).
Beim Vergleich dieser Perioden mit denjenigen der Wirkungszeiten läßt sich
nur ein geringer Unterschied der Phasen feststellen, welcher bei der ersten
Schwingung in Tagen umgerechnet ungefähr 4 Tage, bei der zweiten ungefähr
26 Tage beträgt. Durch die Ähnlichkeit der Schwankungen wird somit ein weiterer
Beweis für die Realität der Rhythmen erbracht,
Die Ursachen geringerer Strammheit der Beziehungen zwischen den meridionalen
"und zonalen Druckgefällen,
Obwohl die Schwankungen der Koeffizientenbeträge der Tabelle 3 vorwiegend
innerhalb der mittleren Fehlergrenze liegen, sind diese in manchen Monaten nicht
‘) Ann. d, Hydr.: F. Baur, Stat. Untersuchungen über Auswirkun und Bedingun der
OT, Störungen der allg. atm., Zirkulation. Band: 1925 S, 245. 8° EDEN