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Full text: 68, 1940

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1940, 
Zunächst wurden sowohl das normale meridionale Gefälle, als auch das 
normale zonale Gefälle nach den Ursachen untersucht, 
Auffallend ist: die Jahresschwankung des normalen. Druckgefälles zwischen 
Ponta Delgada und Stykkisholm, welche in Abb, 5 durch die ausgezogene Linie 
dargestellt wird, Nach Baur besitzt sie folgende zwei Haupftperioden?): 
10.8 +4 3,7 sin (81° 4? 4 x) 4 2,4 sin (20° 37 + 2x). 
Die Schwankung hängt einerseits von der jahreszeitlichen Verlagerung des 
subtropischen Hochdruckgürtels, andererseits vom Jahresgang des meridionalen 
und zonalen Luftmassentrans- 
ports ab. Je nördlicher der Roß- 
breitengürtel liegt, um so aus- 
geprägter ist im Durchschnitt 
das meridionale Druckgefälle, 
Die Verlagerung des Roßbreiten- 
gürtels kommt deutlich in der 
Jahresschwankung des NE-Pas- 
ats zum Ausdruck; denn der 
Passat ist bei nördlicher Lage 
des Druckmaximums für ge- 
wöhnlich schwach entwickelt, bei 
südlicher Lage dagegen stark 
entwickelt. Tatsächlich ist eine 
gute Übereinstimmung maxi- 
. maler Windstärken und mini- 
maler Druckgefälle im Mai zu finden. Jedoch ist in den übrigen Monaten die 
Beziehung zwischen NE-Passat und Gefälle gering, wie man aus dem Ver- 
gleich der Perioden des Gefälles mit den Perioden der harmonisch analysierten 
Jahresschwankung der normalen Windstärken des NE-Passats erkennen kann, 
Die von Shaw angegebenen Werte*) besitzen Iolgende zwei Hauptschwingungen: 
4.9 4 1.07 sin (25° 5" 4- x) + 0.14 sia (132* 10 + 2x), 
Eine größere Rolle als die Verlagerung des Roßbreitengürtels, welche hanpt- 
sächlich dynamisch bedingt ist, spielt somit der zonale und meridionale Luft- 
massentransport für das normale Meridionalgefälle, Infolge des schnell zunehmen- 
den Zenitstandes der Sonne vom Winter zum Frühjahr tritt eine raschere 
Temperaturzunahme der Kontinente als der Wasserflächen auf, Es erfolgt eine 
Massenverlagerung von den Kontinenten zu den Ozeanen, welche jedoch wegen 
der größeren Temperaturgegensätze in höheren Breiten bedeutend stärker ist 
als in niederen Breiten. Das südnördliche Druckgefälle muß sieh dementsprechend 
verflachen, Sein geringer Beitrag im Mai wird außer der südlichen Lage des 
Hochdruckgürtels hauptsächlich durch die Massenanhäufung über Island bedingt. 
Vom Sommer zum Herbst erfolgt die Verlagerung in umgekehrter Richtung, da 
sich die Kontinente schneller abkühlen als die Ozeane, Das Meridionalgefälle 
nimmt daher wieder zu, Das große mittlere Gefälle in den Wintermonaten wird 
fast ausschließlich. durch den großen Massenverlust über den nördlichen mari- 
timen Breiten verursacht, weil die Temperaturunterschiede zwischen Land und 
Wasser im Winter am größten sind, 
Im Zusammenhang mit den Vorgängen des Massentransports steht der 
Jahresgang der mittleren Temperaturunterschiede zwischen Kontinent und Meer, 
welcher ebenfalls näher untersucht wurde. Zu dem Zweck wurden die Wasser- 
temperaturen des Atlantischen Ozeans der Breiten 40°, 50°, 60°, 65° und der 
Länge 25° W%), ebenso 50jährige Mitteltemperaturen von vier europäischen und 
vier amerikanischen Stationen derselben Breiten bestimmt, Die Kontinenttempe- 
raturen wurden für jede Breite gemittelt und von den Wassertemperaturen 
F: 
+) F. Baur, Ann, d, Hydr.: Stat, EEE über Auswirkungen und A der 
roßen Störungen d. allg. atın. Zirkulation. Band: 1925, S. 248. — 2) Aus Süring: Leitfaden der 
Meteorologie. — 3 Entnommen den Isotheumenkarten des Atl, Ozeans (RFW)
	        
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