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Full text: 61, 1933

14 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar/Februar 1933. 
Der zweite Abschnitt umfaßt die Kisverhältnisse 
in der Davisstraße auf Grund der Schiffstage- 
yücher für die Jahre 1820 —1896, bis auf 1823 in 
ückenloser Reibenfolge. Von 1897 an verweist 
der Verfasser auf die jährliche Veröffentlichung 
“The State of Ice in tbe Aretie Seas” im Nautisk 
Metenrologisk Aarbogx, Kopenhagen, 
Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit 
den Bedingungen von Eisvorkommen und -drift in 
zegenwärtiger Zeit und hat kurz folgenden Inhalt: 
Ein Auftreten von ungewöhnlich viel Eis in der 
Davisstraße oder weit südlich von Kap Farewell 
ist weniger ein Beweis eines sehr eisreichen Jahres, 
rielmehr eine Erscheinung abnormer Windverbält- 
nisse. Nordwe-tliche Winde z, B. können das 
‘Storis” so weit in die Davisstraße hinaustreiben, 
daß es nur sehr schwer vom. “west-ice”” zu unter- 
scheiden ist. Beide Eisarten können bis 62° N-Br. 
herunter vorkommen, Im Durchschnitt der Jahre 
1899—1929 erreichte das Eis: Mitte Januar Kap 
Farewell, im März Arsuk, im April Fiskenaes und 
im Mai fast die Breite von Godthaab. Die maxi- 
male Eisbedeckung tritt im Mai oder Juni ein. 
Im August reicht das Eis nur noch bıs Nunarsuit 
oder verschwindet vollständig von der Küste. 
Im Anschluß an diese Ausführungen gibt der 
Verfasser eine Übersicht über die Kisverhältnisse 
an der westgrönländischen Küste von 1747—1859 
(in größeren Zeitabständen). 
Im letzten Abschniıt endlich stellt Speer- 
schneider eine 10-teilige Skala der KEisverhält- 
nisse auf, deren Grundlage u. a. die äußerste Nord- 
und Westausdebhnung des KEises, und die Zahl 
der Monate mit Eis bildet. — Dem Werke sind 
drei Tabellen beigegeben. Tab, 1 enthält das Er- 
gebnis der nach obiger Skala eingeteilten Eis- 
rerhältnisse für die Zeit von 1820—1930. Das 
Mittel beträgt 4.94. Es stellt sich heraus, daß 
die Perioden von 1820—1860 eisarm, 
1860— 1900 eisreich, 
1900-—1930 eisarm 
waren, — Tab. 2 gibt über die westlichste, Tab. 3 
Aber die nördlichsie Grenze des “Storis” Auskunft, 
Es zeigt sich, daß das “Storis” in den Jahren 
1830—1849 und 1880—1899 häufiger als normal 
den Meridian von 55° W-Lg. überschritt. Seit 
1910 wurde dieser Meridian nicht mehr erreicht. 
Ebenso drang das Eis seit diesem Jahre nicht mehr 
aördlicher als bis Fiskenaes vor, während die Nord- 
grenze vor 1910 häufiger bei Godthaab lag. 
J. Richter, 
Dceanographical Tables. Compiled by N. N. Subow, 
S, W, Brujewiez and Was, W, Shoulejkin, with 
the assıstance of L. F. Rudowitz and N. J. Chi- 
girin, Herausgegehen vom Ozeanographischen 
Institut der USSR. Moskau 1931. 208 S. 
Größe: 22/16 cm. Preis 7?r. 50 kop, Text 
mus»isch und englisch. 
Wohl jeder Ozeanograph hat schon den Mangel 
eines alle in Frage kommenden hydrographischen 
Tabellen umfassenden Buches empfunden, Die 
rorliegende Veröffentlichung ist daher sehr zu be- 
grüßen. Sie umfaßt 103 verschiedene Tabellen, 
darunter Korrektionstafeln für Temperaturmessung, 
die Knudsenschen Tafeln zur Berechnung des Salz- 
vehalts und der Dichte, Tafeln für die Berechnung 
der dynamischen Größen, Wärme-, Licht- und 
Schallkonstanten des Meerwassers und -eises, Tafeln 
Jer Strömungs- und Wellengrößen, der elektrischen 
Leitfähigkeit, Tabellen für die Chemie des See- 
wassers; ferner Umwandlungstafeln verschiedener 
Längen- und Flächenmaße und schließlich logarith- 
mische Tafeln. 
Nach einem Inhaltsverzeichnis sind in dem 
3Zuch zunächst auf 44 Seiten die Formeln gegeben, 
lenen jede Tabelle zugrunde liegt, gewöhnlich mit 
»inem Anwendungsbeispiel. Auf die eigentlichen 
Cabellen, die 15U Seiten umfassen, folgt noch eine 
Quellenangabe für die meisten der Tabellen, 
Naturgemäß kann man erst nach längerem 
3ebrauch die Zuverlässigkeit und Güte der Zu- 
sanımenstellung beurteilen. Einige Anmerkungen 
jeien aber jetzt schon gemacht. Die Formel für 
die Reduktion der mit dem Umkippthermometer 
zemessenen Temperaturen lautet (ohne Angabe 
nes Autors}; 
x — U— DIA 1 Two x 
nn 6300 6300 
A, Schumacher bat seinerzeit (Ann. d, Hydr. 
1923, S. 273ff.) die heute allgemein gebräuchliche 
Formel entwickelt, wonach 
k— (T — t)t0T -+ vo) 4 + (T+v) +(T— 4) 
6300 6500 
A () 
‘4 6300 
st. Es ist leider nicht ersichtlich, wie die Formel 
der russischen Tabelie abgeleitet ist. Die Korrektions- 
tabelle selbst ist für den Bereich T— t = 0° bis 
—720° gegeben, also für die am häufigsten be- 
nötigten Werte, Der Ausdehnungskoeffizient 1/6300 
ist heute veraltet, da die in erster Linie in Frage 
kommende Firma Richter u. Wiese schon seit etwa 
7? Jahren zur Herstellung der Umkippthermometer 
eine Glassorte mit dem Koeffizienten 1/6100 ver- 
wendet, Die Tabelle wäre also besser danach be- 
‚echnet worden. Da die Ablesung heute bei den 
n 1/20° geteilten Instrumenten doch leicht auf 
200° genau möglich ist, wäre es auch besser ge- 
wesen (wie es bereits Schumacher getan hatı, den 
Korrektionswerten die dritte Dezimale beizufügen. 
Der neben dem russischen gegebene englische Text 
dürfte die Erwartung der Herausgeber in sich 
schließen, daß die Tabellen auch außerhald Ruß- 
'ands gebraucht werden ; neben der präzisen Fassung 
ler Werte für das geschützte Thermometer wäre 
ıne Tabelle für das ungeschützte sehr zu be- 
zrüßen, ergänzt durch die notwendigen Tabellen 
ür die Tietenmessung mittels der ungeschützten 
Thermometer (Geissler, Wüst). 
Sehr nützlich ist die Tabelle 53, die die Werte 
Jer Löslichkeit von Sauerstoff in Seewasser nach 
Fox auf %o5S umgerechnet (statt auf %%9 Cl) 
wiedergibt, mit Intervallen von 0.2 9% S. 
Papier, Druck und Ausstattung sind gut. 
Vielleicht können bei einer Neuauflage die vor- 
zgeschlagenen Verbesserungen berlickeir Met wen, 
— Zorell. 
B. Neueste Erscheinungen im Bereiche der Seefahrt und der Meereskunde 
sowie auf verwandten Gebieten, 
a) Werke, 
Far Eastern Geophys. Inst. Hydrometric tables. Remade and improved. K. Brodavitzky. 
490 142 S. Vladivostock 1931.
	        
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