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Full text: 37, 1909

Kleinere Mitteilungen, 
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Mahakan-Mündung kam und wegen der Untiefen «dort weiter vom Lande ab 
steuern mußte, Weiter draußen war der Wind zwar auch südlich, der Strom 
setzte nun aber nach Osten und Süden, Nördlich von der Mahakan-Mündung 
hatte man dann wieder so starke nördliche Versetzung, daß Kap Mankalikat 
ganz unerwartet recht voraus in Sicht kam. Von diesem Kap aus segelte man 
am 21, Juni von der Borneo-Seite der Makassarstraße nach der Celebes-Seite hin- 
über und peilte, ohne Stromverseizung gemerkt zu haben, mittags am 22. Juni 
Kap Rivers SWzW und Kap Kandi OSO. 
Yon Kap Kandi bis Soemalata, dem Bestimmungsort, hielt man sich in 
einem Abstande von 2% bis 3 Sm von der Küste, wo man flaue westliche Land- 
und Sechrisen und starke Stromkabbelung, jedoch keine Stromversetzungen fand. 
Am 24, Juni wurde vor Soemalata geankert, und man lag dort sechs Tage. In 
dieser Zeit hatte man Land- und BSeebrisen und alle 6 Stunden wechselnden 
Strom längs des Landes, 
Auf der Weiterreise nach Gorontalo, die man am 30, Juni antrat, hatte 
man zwei Tage lang sehr leichte südöstliche Brisen, am 3. Juli passierte man 
die Insel Talisse und segelte von da auf St-B.-Halsen, dicht beim Winde haltend, 
nach Ternate hinüber, wobei man dicht unter der Leeseite der Insel Mayo ent- 
Jang kam. Vom 4, bis 6. Juli krevzte man, nachts von stundenlangen Böen aus 
NW begünstigt, nach Süden, Am 6, Juli mittags hatte man 0° 25° S-Br. erreicht 
und segelte nun auf B-B-Halsen nach dem Golf von Gorontalo hinüber; dabei 
hatte man zwei Wachen lang Windstille, sonst SSQO- bis SSW-Wind, Am 8. Juli 
wurde vor Gorontaloe geankert, 
Die Rückreise wurde am 4, August angetreten, Man ging des Morgens 
sehr früh mit dem des Nachts immer wehenden Landwinde unter Segel und stand 
vom Lande ab, um in etwa 30 Sm Entfernung davon ostwärts zu arbeiten, weil 
dicht unter Land westlicher Strom sein soll, Als man bis Mittag etwa 25 Sm 
gesegelt war, kam im Westen eine schwere Wolkenbank auf, aus der sich ein 
längere Zeit anhaltender Westwind entwickelte. Damif erreichte man abends 
schon die Molukken-Durchfahrt und bei südlichem Winde am anderen Mittage 
die Insel Limbe, In der Nacht vom 5. zum 6. August segelte man durch die 
Banka-Durchfahrt, zwischen Banka-Talisse und Biarro, und stand am 6, bei der 
Insel Nain. Hier herrschte Mauer südöstlicher Wind, der um diese Jahreszeit 
häufig zwischen den hohen Bergen von Minnakassa durchkommt und von den 
Eingeborenen Slatan genannt wird. Da man keine Spezialkarte der Küstenstrecke 
von Talisse bis Balang Magunda an Bord hatte, geriet man etwas zu weit vom 
Lande ab und in westlichen Strom, was zur TYolge hatte, daß man einen vollen 
Tag brauchte, um wieder zum Ankerplatze vor Panang, den man am 8, Juli er- 
reichte, aufzuarbeiten, 
‚ Auf diesem Ankerplatze, den man bis zum 351 August innehatte, wehte 
der Slatan ununterbrochen, oft Tage lang mit Sturmesstärke, wobei man be- 
obachtete, daß in Balang Magunda, 5 Sm weiter, der Rauch von den Häusern 
durch die Seebrise landeinwärts getrieben wurde; an passierenden malalischen 
Fahrzeugen konnte man dann genau sehen, wenn sie von der Seebrise in den 
Slatan kamen und Segel bergen mußten. Schiff »Thorae, das nur zwei Kahel- 
längen von Land lag, hatte dort eine Leine fest, an der sich die Fahrzeuge, die 
Ladung brachten, wieder nach dem Lande holen konnten, Der Strom lief auf 
dem Ankerplatze der »Thora« ununterbrochen nach Westen, bei Springtiden mit 
einer Geschwindigkeit, die 3 Knoten erreichte, bei Niptiden mit 1'/, Knoten Ge- 
schwindigkeit; ebenso war es vor Balang Magunda, auf der Ankerstelle des 
Dampfers, der dort einmal im Monat äanläuft, Als man am 81, Augüst abends 
mit einer Spezialkarte an Bord unter Segel ging, um nach Kwandang zu segeln, 
kam man in einer Stunde aus dem Slatan heraus, man behielt indessen zunächst 
noch leisen. Landwind und trieb auch bei Windstile am anderen Vormittage in 
etwa. 6 8m Entfernung vom Lande immer nach Westen, Am Abend des 1. Sep- 
jember drehte man bei der Insel Hoeka bei und kreuzte am anderen Tage gegen 
einen leichten Südwind nach der Kırandang-Bucht auf, . . 
Die weitere Reise der »Thora« von Kwandang nach der Makassarstraße 
hat 13 Tage in Anspruch genommen und viel Mühe gemacht. Schon bei Poelo
	        
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