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Full text: 10, 1882

wurden wieder die Verhältnisse, nachdem mau südlich von 51° S-ßr gekommen 
war. Es wurden dort leichte umlaufende Ostwinde beobachtet und dadurch 
eine solche Verzögerung verursacht, dafs mau erst am 28. Januar 1882 die 
Länge des Kap Horn überschreiten konnte. Um von der Linie aus die letztere 
zu erreichen, waren 35 Tage erforderlich gewesen; während dieser Zeit hatte 
man 10° S-Br in 126,2° W-Lg am 27. Dezember, 20° S-Br in 126,3° W-Lg 
am 31. Dezember, 30° S-Br in 122,3° W-Lg am 6. Januar, 40° S-Br in 
112,6° W-Lg am 12. Januar und 50° S-Br in 97° W-Lg am 17. Januar ge 
schnitten. 
Im Atlantischen Ocean fand „Hercules“ zunächst leichte veränderliche 
Westwinde. Als man jedoch am 9. Februar nach 39,5° S-Br in 36,8° W-Lg 
gekommen war, lief der zuletzt aus südlicher Richtung wehende Wind um nach 
Ost und hielt sich dann lange im östlichen Halbkreise. Zunächst konnte man 
bei demselben noch einen östlich von Nord liegenden Kurs einhalten, nachdem 
man aber am 17. Februar nach 24,5° S-Br in 34,7° W-Lg gekommen war, lief 
der Wind um nach NE, und mufste dann häufig über St. B.-Bug gesegelt werden. 
Aru 18. Februar wehte es in der Nähe von 24,5° S-Br und 34,5° W-Lg stür 
misch aus Nord. Am 25. Februar befand sich „Hercules“ in Sicht der Insel 
Trinidad, und am 26. Februar erreichte man schliefslich unweit 19,8° S-Br in 
30,6° W-Lg die polare Passatgrenze. Der Luftdruck war dort auf 767,7mm 
gestiegen. Der nur zwischen 14° und 1,5° S-Br einigermafsen frische Passat 
sank nördlich von der letzteren Breite zur ganz flauen Briese herab, und bei 
solcher wurde auch am 8. März der Aequator in 29,2° W-Lg überschritten. 
Um denselben vom Kap Horn her zu erreichen, waren 39 Tago erforderlich 
gewesen. Während dieser Zeit hatte man 50° S-Br in 52,5° W-Lg am 1. Fe 
bruar, 40° S-Br in 38° W-Lg am 9. Februar, 30° S-Br in 33,3° W-Lg am 
14. Februar, 20° S-Br in 30,2° W-Lg am 26. Februar und 10° S-Br in 31,7° W-Lg 
am 3. März geschnitten. 
Im Stillengürtel, der sich von 0,3° S-Br in 29,2° W-Lg bis nach 3° N-Br 
in 29,7° W-Lg ausdehnte, verbrachte „Hercules“ bei anhaltend leisem Zuge und 
Windstille nahezu sechs Tage. Nach Verlauf dieser Zeit wurde am 14. März 
der NE-Passat wieder erreicht, welcher nach kurzer Zeit auffrischte und dem 
Schiffe dann eine erwünschte Gelegenheit bot, nach Norden hin vorzurücken. 
Erst nördlich von 31° N-Br wurde der Passat flau, und als man am 28. März 
nach 32,5° N-Br in 35,2° W-Lg gekommen war, endete er dort, indem der 
Wind südöstlich lief. Der Luftdruck, welcher unweit 30° N-Br ein Maximum 
von 773,4mm erreicht hatte, zeigte in der Nähe des zuletzt erwähnten Punktes 
auf 771,4mm. Den letzten Theil der Reise \egte „Hercules“ bei veränderlichen, 
ebenso lange aus westlicher wde östlicher Richtung kommenden Winden zurück, 
und da die letzteren meist südöstlich, also auch nicht ungünstig waren, geschah 
jenes in befriedigend rascher Weise. Am 13. April liefs die Bark im Order 
hafen den Anker fallen. Die Reisedauer betrug 132 Tage. Von denselben 
waren 36 im Nordatlautischen Ocean verbracht worden. Man hatte dort 
10° N-Br in 36° W-Lg am 18. März, 20° N-Br in 37,6° W-Lg am 22. März, 
30° N-Br in 36,6° W-Lg am 26. März und 40° N-Br in 27° W-Lg am 3. April 
überschritten. 
4. Reise der Bremer Bark „Cnba“, Kapt. A. Reinefartli. 
Am 26. Juni 1881 überschritt die auf einer Reise von Cardiff nach 
Manila begriffene Bark „Cuba“ den Parallel von 50° Nord. Auf den leichten, 
in der Nähe dieser Breite augetroffenen Westwind folgte am 27. Juni ein 
kräftiger NW-Wind, später stellte sich nordöstlicher Wind ein, und nahm die 
Fahrt nach Süden dann einen recht befriedigenden Verlauf. Von 34° N-Br in 
17,7° W-Lg, wo am 5. Juli ein höchster Luftdruck von 774,4mm beobachtet 
wurde, herrschte der beständige Passat. Derselbe entstand, indem der mäfsigo 
Wind seine Richtung von NW durch Nord nach NNE veränderte; er nahm 
dann bald wieder an Stärke zu und führte die sich östlich von den Kap Verde- 
Inseln halteudo Bark rasch südwärts. Nachdem diese Inselgruppe passirl 
worden war, wurde der Wind schwächer, und am 16. Juli erreichte man in der 
Nähe von 11,7° N-Br und 22,6° W-Lg die äquatoriale Passatgrenze. Nur 
wenige Stunden, nachdem sie überschritten worden war, stellte sieh der zuerst
	        
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