Das letzte Schiff vor Schliffs der
Schiffahrt wurde durch den Greifs
wald«)' Bodden gelotst:
Das erste Schiff hei Eröffnung der
Schiffahrt wurde durch den Greif»-
walder Bodden gelotst:
1873
29. Januar,
1871
10.
März,
1873
31. Dezember,
1872
5.
März,
1875
6. Februar (spätestes
1873
8.
März,
Dalum),
1874
11.
Januar,
1876
3. Januar,
1875
1.
April,
1876
19. Dezember,
1876
6.
März,
1877
25. Dezember,
1877
2.
März,
1879
5. Januar,
1878
6.
Januar,
1879
2. Dezember (frühestes
1879
14.
März,
Datum),
1880
5.
März,
1881
7. Januar.
1881
1.
April.
9. Warnemünde: Lotsenkommandeur Jantzen.
1) Die Eisbildung im Strom und in See beginnt gewöhnlich in der
zweiten Hälfte des Januar und erreicht gegen Ende des Monats Februar ihr
Ende. Selten ist der Strom fest zugefroren und dann immer nur auf wenige
Tage, oft nur wenige Stunden, indem das steigende Wasser die Eisdecke
sprengt, und die Strömung das Eis in wenigen Stunden aus dem Hafen in die
See führt. Der Strom kentert täglich und fast regelmäfsig mehrere Mal. Läuft
der Strom aus, so ist der Hafen eisfrei, denn die Eisschollen werden sehr bald
in die See hinausgeführt und bilden für die Fahrt keine Hindernisse. Bei sehr
starker Kälte bildet sich unter Umständen bei stillem Wasser und ruhigem
Wetter über dem wenig breiten Strom wohl schnell eine zusammenhängende
Eisdecke, tritt die Strömung aber wieder ein, so befreit sie den Flufs schnell
von derselben.
Läuft die Strömung von See aus in den Hafen, so werden auch wohl die
vor dem Hafen in Sec treibenden Eisschollen in den Flufs hineingetrieben, und
einige Stunden genügen dann oft, denselben anzufüllen. Ruhe im Wasser und
starke Kälte machen alsdann außerordentlich schnell die Eisdecke fest. Indessen
liegt sie nicht lange und ist gewöhnlich leicht von Dampfern zu durchbrechen.
2) Die Eisbildung in der Wamemünder Bucht findet zuerst östlich
vom Hafeu statt, weil dieser Theil der Bucht besser geschützt ist. Das Eis
verschwindet dagegen zuerst im westlichen Theil der Bucht, westlich vom Hafen.
3) Ein eigentlicher Eisgang findet nicht statt, und tritt daher
4) Eisstauung nicht ein. Es hat daher auch
5) der Eisgang auf die Tiefenverhältnisse keinen Einfluß. —
Is ach Ausweis der geführten Journale waren die Eis Verhältnisse in deD
Jahren 1871 bis 1880 die folgenden:
1871/72. Das im Februar eintretende gelinde Frostwetter brachte keine
Eisbildung; eine Unterbrechung der Schiffahrt trat nicht ein.
1872/73. Der gelinde Winter war dem Schiffsverkehr günstig, eine
Stockung desselben fand nicht statt.
1873/74. Bei dem milden Winter trat keine Stockung in der Schiff
fahrt ein.
1874/75. Wie im vorigen Jahre.
1875/76. Vom 10. bis 13. Januar Schlammeisbildungen in See, Hafen
eisfrei. Die Schiffahrt wurde nicht unterbrochen.
1876/77. Am 23. und 24. Dezember bildete sich bei 18° und 20° C.
in See viel Sehlammeis. Im Hafen feste Eisdecke. Am 25. und 26. verschwand
das Eis gänzlich. Am 27. trat wiederum Eisbildung ein, indessen vorsebwaud
das Eis bereits wieder am 29. Dezember; nach diesem Tage waren See und
Hafen völlig eisfrei. Es kamen Schutz suchende Schiffe von Ost und West in
Warnemünde ein.
1877/78. See und Hafen blieben für die Schiffahrt frei; eine Unter
brechung derselben trat nicht ein.
1878/79. Zu wiederholten Malen kamen Eisbildungen in See und im
Hafen vor. Der Hafen war jedoch für Dampfer stets und für Segelschiffe